Haas vergisst Mechaniker zum Heckflügel zu briefen: Disqualifikation!

Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen werden vom Qualifying in Monaco ausgeschlossen, weil Haas beim neuen Heckflügel das Team nicht richtig gebrieft hat

(Motorsport-Total.com) - Schlechte Nachrichten für Nico Hülkenberg und das Haas-Team: Die FIA hat den Deutschen und seinen Teamkollegen Kevin Magnussen nachträglich aus dem Qualifying zum Formel-1-Rennen in Monaco ausgeschlossen. Grund ist ein Verstoß gegen das Technische Reglement: Der Heckflügel entsprach an beiden Fahrzeugen nicht den Vorgaben.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg (Haas VF-24) beim Formel-1-Rennen in Monaco 2024

Nico Hülkenbergs Qualifying ist null und nichtig Zoom

Damit werden Hülkenberg und Magnussen nicht auf den Positionen zwölf und 15 starten, sondern das Rennen von der Boxengasse aus angehen (das Rennen live im Ticker verfolgen).

Der Technische Delegierte stellte bei einer Untersuchung fest, dass "die obersten verstellbaren Positionen des hinteren Flügelelements den nach Artikel 3.10.10.h des Technischen Reglements zulässigen Höchstwert von 85 Millimeter überschritten".

Laut Haas handelte es sich dabei um die Folge eines versehentlichen Fehlers bei der Einstellung des Flügelabstands. Der Rennstall hat in Monaco einen neuen Heckflügel mitgebracht, der zum ersten Mal eingesetzt wird.

Dabei war die alte Konstruktion so eingestellt, dass sie den Vorschriften entsprach, wobei der größte Spalt von der Mitte des Flügels aus gemessen wurde. Bei der neuen Konstruktion befand sich der größte Spalt an den Enden des Flügels, allerdings hatte das Team seine Mechaniker nicht darauf gebrieft, den Spalt gemäß der neuen Konstruktion einzustellen.

Diesen Fehler räumte Haas gegenüber den Kommissaren auch ein, sagte aber auch, dass man dadurch keinen sportlichen Vorteil hatte - was laut Artikel 1.3.3 des Internationalen Sportkodex aber keine Relevanz hat. Abgesehen von dem Fehler entsprach der Flügel aber den technischen Vorgaben.

Trotzdem war der Ausschluss für die Kommissare die logische Folge.

Funkproblem sorgt für Blockade

Kurz zuvor war Hülkenberg einer anderen Strafe entkommen. Die Kommissare hatten noch eine Blockade gegen Esteban Ocon in Q2 untersucht, den Deutschen aber freigesprochen, weil ihn das Team aufgrund von Funkproblemen nicht warnen konnte und er Ocon in Kurve 3 auch nicht sehen konnte. Und weil er sofort das Tempo anzog, als Ocon ankam, gab es keine Strafe.

"Ich weiß nicht, irgendwie hat der Funk nicht funktioniert", erklärt er bei Sky. "Ich habe die Ansage nicht bekommen, dass Esteban von hinten kommt. Und Kurve 3 rauf sieht man im Spiegel extrem schlecht, wenn man weit oben ist und der andere erst in Kurve 1 kommt. Ohne Radio-Kommunikation bin ich blind, kann ich nicht viel machen."


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Am Ende hätte eine Strafe durch die Disqualifikation aber ohnehin keine Rolle gespielt. Für Hülkenberg werden Punkte am Sonntag sehr schwierig werden. Schon nach dem zwölften Platz hatte er gemeint, dass das Rennen am Sonntag "ein zähes Ding" werden wird. Das gilt jetzt noch umso mehr.

Denn Haas fehlte am Samstag einfach die Pace. Hülkenberg sagt, dass er weder Verkehr hatte, noch sonst irgendwo groß Zeit verloren habe. Er war daher "leider einfach nicht schnell genug", wie er sagt. "Es hat sich gestern schon ein bisschen abgezeichnet, dass wir nicht ganz Top-10-Material sind hier."

Magnussen verärgert: Runde ohne Not abgebrochen!

Teamkollege Kevin Magnussen hatte derweil Probleme ganz anderer Art. Der Däne war nach dem Qualifying verärgert darüber, dass er von seinem Team angewiesen wurde, eine gute Runde für einen späteren Versuch abzubrechen, der dann aber nicht für eine Verbesserung gereicht hatte.

Magnussen war im ersten Sektor etwas schneller als seine Q2-Zeit zuvor, sollte die Runde aber abbrechen und sich auf einen neuen Versuch vorbereiten. Dieser war dann aber nicht schneller, sodass Magnussen als 15. hängenblieb und stocksauer war.

"Wir hatten eine Extrarunde Sprit dabei, für den Fall, dass beim ersten Versuch Verkehr gewesen wäre. Wir hätten abbrechen und noch einmal fahren können", erklärt Magnussen.

Däne wütend: Jede Woche das Gleiche!

"Wir haben die Box mit genug Zeit dafür verlassen. Und ich habe die Runde im Fenster begonnen und in Kurve eins mehr als eine Zehntel gewonnen", schildert er. "Es sah also wirklich gut aus - und dann haben wir die Runde ohne Grund abgebrochen", ärgert er sich. "Und dann hatte ich die ganze Runde über Verkehr."

"Aus irgendeinem Grund haben wir die Runde abgebrochen, obwohl die Rundenzeit besser war."


Magnussen ist überzeugt, dass Haas die Pace für Q3 gehabt hätte und dass das Team "eine große Chance verpasst" habe.

Und anscheinend ist er schon lange nicht mehr glücklich über die Entscheidungsfindung am Kommandostand, weil er meint, dass es "jeden Tag und jedes Wochenende das Gleiche" sei. "Wir müssen es also in den Griff bekommen. Wir müssen uns überlegen, was wir besser machen können, denn so kann es nicht weitergehen."