Gutierrez: "Mit dem C33 kann man nicht wirklich pushen"

Esteban Gutierrez erklärt, warum Sauber derzeit nicht konkurrenzfähig ist, die Piloten dem Boliden nicht vertrauen, er aber trotzdem an einen baldigen Durchbruch glaubt

(Motorsport-Total.com) - Die Befürchtungen des Sauber-Teams haben sich beim Saisonstart bewahrheitet: Adrian Sutil und Esteban Gutierrez waren in Melbourne nicht konkurrenzfähig. Obwohl beide Piloten das Ziel erreichten und Daniel Ricciardo disqualifiziert wurde, reichte es nur für die undankbaren Plätze elf und zwölf. Derzeit muss das Schweizer Team einen Berg an Problemen abarbeiten - auch in Sepang droht daher ein schwieriges Wochenende.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Leidender Gesichtsausdruck: Gutierrez fährt im Sauber derzeit hinterher Zoom

Doch wo liegen die größten Problemzonen bei Sauber? "Es handelt sich um eine Kombination aus Problemen", tut sich Esteban Gutierrez schwer, einen konkreten Bereich herauszugreifen. "Ich muss zugeben, dass noch nichts optimiert ist." Tatsächlich sind es aber zwei Bereiche, wo der Sauber-Bolide unbedingt zulegen muss: das Gewicht und das elektronische Bremssystem Break-by-Wire, mit dem man schon bei den Wintertests kämpfte.

"Wir sind stark übergewichtig", gibt Gutierrez zu. Er ist aber zuversichtlich, dass die Pfunde beim C33 bald purzeln werden: "Die Arbeit daran ist einfach - und dadurch können wir einen großen Schritt machen." Während auch Gutierrez' Auto über dem Mindestgewicht von 691 Kilogramm liegt, leidet vor allem Teamkollege Sutil darunter, denn der Gräfelfinger bringt 14 Kilo mehr auf die Waage als der Mexikaner.

Bremssystem sorgt weiter für Probleme

Für das Fahrgefühl weitaus schwerwiegender ist aber das Problem mit dem elektronischen Bremssystem. "Wir müssen es besser einstellen", fordert Gutierrez. "Es ist nicht sehr konstant, sondern sehr heikel und schwankend - man kann nicht wirklich pushen. Dadurch kann man kein wirkliches Vertrauen ins Auto aufbauen."

Das Problem verunsichert die Piloten nicht nur in der Bremsphase, erklärt Gutierrez: "Die Schwankungen wirken sich auf die gesamte Kurve aus. Das ist ein großer Nachteil. Wenn wir das lösen, dann wird das Kurvenfahren viel stabiler."


Fotos: Großer Preis von Malaysia


Doch das ist nicht alles: Auch der Ferrari-Motor läuft noch nicht ganz nach Wunsch. "Wir verlieren offensichtlich viel Zeit auf den Geraden", fällt dem Sauber-Piloten auf. Diesbezüglich sind dem Rennstall aber die Hände gebunden: "Was den Motor angeht, kann das Team natürlich nicht viel beeinflussen. Da müssen wir mit dem arbeiten, was uns zur Verfügung steht."

Gutierrez' Zweckoptimismus

Doch wie lange muss Sauber nun kleinere Brötchen backen, ehe die größten Probleme aus dem Weg geräumt sind? "Wir wollen die Menge an Problemen, die wir haben, in den Freien Trainings reduzieren, denn Melbourne war für uns diesbezüglich schwierig und eine große Herausforderung", beschreibt der Sauber-Pilot die Herangehensweise. "Wir haben bereits große Fortschritte gemacht. Ich glaube, dass wir auch hier weitere Schritte machen können und die Probleme lösen werden."

"Ich glaube wirklich, dass wir nicht allzu weit weg sind." Esteban Gutierrez

Gutierrez ist der Ansicht, dass Sauber derzeit weniger Rückstand auf die Spitze hat, als es den Anschein macht: "Ich glaube wirklich, dass wir nicht allzu weit weg sind." Neue Teile stehen dem Team in Sepang nicht zur Verfügung - man hat aber ohnehin beim aktuellen Paket genug Optimierungsbedarf: "Wir wollen das Paket, das wir haben, zum Funktionieren bringen. Das ist der derzeitige Fokus."