• 28.04.2003 13:35

  • von Marco Helgert

Großer Preis von Spanien: Sauber-Petronas-Vorschau

Acht Punkte aus vier Rennen ergattere das Sauber-Team, doch in Barcelona soll der Weg aus dem Formtief wieder herausführen

(Motorsport-Total.com) - Die ersten vier Rennen waren eine Berg- und Talbahn für das schweizer Sauber-Team. In drei der vier Rennen konnte das Team Punkte holen, doch gerade beim letzten Rennen in Imola wurden die Schwächen des Sauber C22 deutlich. Sowohl Nick Heidfeld als auch Heinz-Harald Frentzen fuhren der Konkurrenz hinterher. Auftrieb gibt das Ergebnis des letzten Jahres in Spanien: Das Team erreichte 2002 die Plätze vier und fünf.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld glaubt, dass Sauber in Spanien gut dastehen wird

In Mugello testete man abermals neue Aerodynamikteile, die in Barcelona für den nötigen Aufschwung sorgen sollen. Insgesamt fehlt es dem Sauber-Boliden an aerodynamischen Abtrieb, der auf dem Circuit de Catalunya besonders wichtig ist. Ein weiterer wichtiger und interessanter Punkt ist die Reifenfrage: Das Duell Michelin und Bridgestone wird auf der Hauptteststrecke der Teams einen neuen Höhepunkt erreichen.

"Weil die Strecke in Europa liegt und meist ein angenehmes Wetter vorherrscht, wurde der Circuit de Catalunya unter den Formel-1-Teams als Austragungsort der Wintertests und der Testfahrten zwischen den Rennen sehr beliebt ", erklärte Saubers Technischer Direktor Willy Rampf. "Dies kann jedoch auch ein doppelschneidiges Schwert sein."

In Barcelona "kennt jeder seine Schwächen genau"

"Auf der einen Seite bedeutet es, dass jeder seine Schwächen genau kennt", fuhr er fort. "Auf der anderen Seite führt es dazu, dass jeder seine Autos so optimiert, dass die Teams dazu tendieren ihre Autos nebeneinander in der Startaufstellung zu qualifizieren. In diesem Jahr kann sich dies durch die geänderten Regeln anders gestalten, weil die Strategie wichtiger ist, und das Qualifying mit dem gleichen Setup wie das Rennen am nächsten Tag gefahren wird."

"Die Einstellungen für den Circuit de Catalunya konzentrieren sich auf die vorherrschenden mittelschnellen und schnellen Kurven", erklärte Rampf weiter. "Daher beeinflusst die Aerodynamik sehr stark die Rundenzeiten. Man tendiert eher zu viel Abtrieb, obgleich der sehr langen Start- und Zielgerade."

Für die Reifen ist das Rennen in Spanien eine besondere Tortur: "Die Streckenoberfläche ist sehr rau, das macht den Reifenverschleiß zu einem sehr entscheidenden Faktor für das Rennen. Was das Setup angeht, so ist eine gute Balance der wichtigste Faktor auf diesem Kurs."

Nick Heidfeld mag den Circuit de Catalunya

Nick Heidfeld, der erst einen Punkt in diesem Jahr ergattern konnte, freut sich auf das Rennen in Spanien: "Ich mag den Circuit de Catalunya", schwärmte er. "Ich mag die Tatsache, dass die Arbeiten am Setup hier noch wichtiger sind, weil jeder mit der Strecke vertraut ist. Ich mag es außerdem, dass man auf die Reifen Acht geben muss - besonders auf den linken Vorderreifen - weil die Strecke so rau ist."

"Die Traktionskontrolle hilft da in einem gewissen Rahmen, aber der Fahrer muss noch immer ein Gefühl dafür haben, was das Beste für das Auto ist", erklärte Heidfeld weiter. "Weil jeder die Strecke so gut kennt, erwarten wir keine Überraschungen. Ich denke aber, dass wir am Wochenende recht gut aussehen sollten."

Heinz-Harald Frentzen: Immer nach den Reifen schauen

Für Heinz-Harald Frentzen ist der Spanien-Grand-Prix gewissermaßen ein weiteres Heimrennen, da er eine spanische Mutter hat. Auch der ältere Mönchengladbacher mag den Kurs: "Dies ist eine Strecke, die ich gut kenne und mag", erklärte er. "Sie ist eine interessante Kombination aus mittelschnellen und schnellen Kurven. Gerade die beiden sehr schnellen Rechtskurven am Ende der Strecke beeinflussen die Rundenzeit sehr."

"Ich mag die Herausforderung hier, den Enthusiasmus der Fans und Stadt Barcelona. Es ist ein angenehmer Platz um einen Grand Prix auszutragen", fuhr Frentzen fort. "Der Charakter der Streckenoberfläche bedeutet, dass man das Auto sorgfältig abstimmen und auf seine Reifen achten muss. An einigen Stellen gibt es auch einige Wellen, die man durchaus beachten muss."

"Außer wegen der langen Start- und Zielgeraden und der recht engen ersten Kurve braucht man wegen der Bremsen nicht so besorgt zu sein wie beispielsweise in Imola", erklärte der 35-Jährige weiter. "Wie ich bereits sagte, eines der wichtigsten Dinge ist, dass man nach seinen Reifen schaut."