Großer Preis von Österreich: Jaguar-Vorschau

Das Jaguar-Team hat sich bei Tests in Le Castellet auf den A1-Ring vorbereitet ? Startautomatik soll jetzt besser sortiert sein

(Motorsport-Total.com) - Vor acht Tagen hat Mark Webber in Barcelona die ersten zwei WM-Punkte für Jaguar in diesem Jahr geholt. Dieser Aufwärtstrend soll beim kommenden Grand Prix in Österreich beibehalten werden, weshalb sich die "Raubkatzen" zuletzt intensiv auf den weiteren Saisonverlauf vorbereitet haben.

Titel-Bild zur News: Webber und Pizzonia

David Pitchford traut seinen Piloten am A1-Ring WM-Punkte zu

"Unsere Testfahrten in Paul Ricard", erklärte Teammanager David Pitchford im Vorfeld des sechsten WM-Laufs, "haben bestätigt, dass das Problem mit der Startautomatik in Spanien bei Antonio kein Bedienfehler war. Wir haben daran auf der Strecke und in der Fabrik hart gearbeitet und glauben, dass wir den ursächlichen Grund jetzt kennen. Zusätzlich dazu haben wir uns durch ein Programm an Michelin-Reifentests, aerodynamischer Weiterentwicklung, mechanischem Setup und Arbeiten an der Radaufhängung geackert."

Drei produktive Testtage in Le Castellet

Die drei Tage auf der südfranzösischen Strecke seien so erfolgreich verlaufen, dass man sogar noch zusätzliche Zeit zur Verfügung hatte, die anderwärtig genutzt werden konnte. Nach Österreich kommt Jaguar daher in der festen Überzeugung, "weitere Punkte sammeln zu können", wie es Pitchford auf den Punkt brachte: "Die drei langen Geraden werden die Stärken unseres Cosworth-Motors forcieren und die anderen Passagen erfordern eine gute Aerodynamik."

Besonders hektisch ging es in den letzten Tagen für die beiden Fahrer zu: Während Webbers Vertrag bis Ende 2005 verlängert wurde, musste sich Pizzonia darauf konzentrieren, endlich wieder den Kopf von den Wurz-Gerüchten frei zu bekommen. Nicht zuletzt aus diesem Grund stellte er sich in einer Ansprache an die Mitarbeiter in der Fabrik in Milton Keynes den Herausforderungen, die jetzt in diesem Jahr doch noch vor ihm liegen.

"Raubkatzen" haben weitere WM-Punkte im Visier

Pitchford: "Genau wie Mark ist Antonio erfreut und erleichtert über die Entwicklungen, die wir angestrengt haben. Ich denke, wenn beide Fahrer ins Ziel kommen, dann sollte sie nichts davon abhalten, weitere Punkte zu holen." Grundsätzlich dürfte Jaguar auf dem A1-Ring halbwegs konkurrenzfähig sein, aber viel wird von den Michelin-Reifen abhängen.

Quasi in die "Höhle des Lowen" wagt sich Pizzonia am kommenden Wochenende, ist er doch derjenige, der anstelle von Lokalmatador Alexander Wurz nun doch im zweiten Jaguar sitzen wird. Allerdings ist die Position des Brasilianers im Team jetzt wieder gefestigt und so kann er sich darauf konzentrieren, endlich sein volles Potenzial abzurufen: "Die ersten Punkte für das Team", bezog er sich auf Webbers siebenten Platz in Barcelona, "motivieren auch mich."

"Ich mag den A1-Ring, obwohl er mitten im Nirgendwo liegt", so der "Jungle Boy" weiter. "Ich weiß auch, dass mir die alte Streckenführung, auf der bis 1987 gefahren wurde, noch besser gefallen hätte, denn das war scheinbar eine der aufregendsten Grand-Prix-Strecken überhaupt." Hoffnungen macht er sich auch wegen dem Reifenpartner: "Letztes Jahr stand ein Michelin-Auto auf der Pole Position und ich hoffe, dass sie auch diesmal konkurrenzfähig sein werden."

Beide Fahrer für Österreich optimistisch

"Der Paul-Ricard-Test ist sehr gut gelaufen und ich konnte vergangenen Freitag eine Menge Kilometer abspulen", erklärte er zuversichtlich. "Ich freue mich jetzt schon sehr auf den A1-Ring und obwohl ich den Kurs nicht gerade gut kenne, bin ich von der Haltbarkeit unseres Autos ermutigt und hoffe, das Rennen beenden ? und natürlich auch am Start losfahren ? zu können."

Teamkollege Mark Webber hat eine hektische Woche hinter sich, aber die Vertragsverlängerung entschädigt für vieles. Umso zuversichtlicher geht er jetzt in die nächsten Rennen: "Mein Verhältnis zum Team ist exzellent und ich bin ganz aufgeregt über unsere Perspektiven. Vor uns liegt eine Menge Arbeit, aber das ist nur ein Schritt auf dem Weg dorthin, wo wir hinkommen können. Wie weit wir seit dem letzten Jahr gekommen sind, beweist das."

"Das R4-Paket wird immer besser und unser letzter Test ist eine Bestätigung dafür", blickte er auf den Österreich-Grand-Prix voraus. "Wir haben viel Vorbereitungsarbeit geleistet und ich freue mich schon auf den Freitagmorgen, denn dann kann ich viele Dinge vom letzten Test verifizieren. Dieses Jahr ist der Wettbewerb besonders umkämpft und es ist umso wichtiger, dass wir unsere Schwung beibehalten. Wir haben die Saison mit Anerkennung als Ziel begonnen und ich meine, dass wir dafür jetzt auf dem richtigen Weg sind."

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