Großer Preis von Kanada: McLaren-Mercedes-Vorschau
Das McLaren-Mercedes-Team ist fest gewillt, in Kanada die Führung in der Fahrer- und Herstellerwertung zu verteidigen
(Motorsport-Total.com) - Sollte bei McLaren-Mercedes alles nach Plan verlaufen, so wird der Kanada-Grand-Prix das Abschlussrennen für den McLaren MP4-17D werden. Der neue "Silberpfeil" könnte bereits auf dem Nürburgring debütieren. Doch trotz der Euphorie über das neue Auto steht nun das Rennen in Montreal bevor, bei dem das Team auf weitere Punkteausbeute hofft.

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Kimi Räikkönen möchte in Montreal seine WM-Führung verteidigen
"Es war ein gutes, solides Resultat in Monaco, das einige wichtige Punkte für uns gebracht hat", erklärte Kimi Räikkönen. "Natürlich war ich enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe, aber das Auto fühlte sich wieder gut an. Ohne den Verkehr hätte ich in Monaco gewinnen können, aber nun freue ich mich auf den Kanada-Grand-Prix."
Kimi Räikkönen möchte auf das Podest fahren
"Bevor ich nach Kanada aufbrach, konnte ich in der letzten Woche in Barcelona erstmals den MP4-18 fahren", fuhr der Finne fort. "Es war großartig, ich habe das Fahren an den zwei Tagen sehr genossen und freue mich nun auf das Debüt. Die Strecke wird nur für diese Veranstaltung genutzt, daher ist sie zu Beginn des Wochenendes sehr schmutzig und bietet am Freitag wenig Grip. Leider wird mich dies besonders treffen, weil ich im Qualifying als Erster auf die Bahn muss. Sobald aber Gummi auf der Fahrbahn ist, wird das Grip-Niveau besser."
"Auch wenn die Strecke eine Mischung aus Straßen- und Stadtkurs ist, fühlt sie sich doch eher wie ein Stadtkurs an, weil die Leitplanken so nah an der Strecke sind. Der Kurs ist aber nicht so langsam wie Monaco, auf der Gegengerade erreichen wir eine Höchstgeschwindigkeit von 318 km/h vor der Schikane. Ich habe beide Kanada-Rennen, die ich gefahren bin, auf dem vierten Platz beendet. Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr weiter nach vorne kommen werde."
"Es war hervorragend, dass ich letzte Woche bei den Barcelona-Testfahrten zusammen mit Alex (Wurz) und Kimi den MP4-18 zum ersten Mal fahren durfte. Es war fantastisch ihn zu fahren, und er fühlte sich gut an", erklärte David Coulthard. "Ich freue mich darauf, nach dem Rennen das Testprogramm in Jerez fortzuführen."
In Montreal ist es schwer, den Rhythmus zu finden
"Neben Monaco ist Kanada eine Veranstaltung, die ich besonders genieße", fuhr der Schotte fort. "Es ist wahrscheinlich eines der beliebtesten Rennen des Kalenders. Die Zuschauer sorgen für eine großartige Atmosphäre, Montreal ist eine fantastische Stadt. Da der Kurs so nah an der Innenstadt liegt, ist es ein Rennen, bei dem man die gastgebende Stadt besuchen kann. Der Circuit Gilles Villeneuve liegt auf einer künstlichen Insel im St. Lorenz-Strom, und die Strecke folgt den Umrissen dieser Insel."
"Die Haupteigenschaft des Kurses sind die langen Geraden, die von engen, langsamen Kurven unterbrochen werden. Der Kanada-Grand-Prix hat daher oftmals eine hohe Ausfallsquote, weil das Layout die Autos stark fordert und man schwer einen Rhythmus findet. Es bieten sich jedoch einige echte Überholmöglichkeiten, vor allem bei der Zufahrt zur L'Epingle. Die Strecke ist darüber hinaus recht wellig, was die Leistung des Autos beeinflussen kann."
"Es ist großartig für das McLaren-Mercedes-Team, zur Mitte der Saison als Führende der Fahrer- und Herstellerwertung zum Kanada-Grand-Prix zu reisen", gab McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh zu Protokoll. "Wir werden weiter hart in der Fabrik und auf der Teststrecke arbeiten, damit wir auch in der zweiten Hälfte der Saison ein starker Herausforderer sein werden."
Motor und Bremsen werden in Kanada besonders gefordert
"Der MP4-17D und der MP4-18 haben weitere Entwicklungen erfahren. Das neue Auto hatte in der letzten Woche seinen zweiten Test und erzeugte abermals eine positive Reaktion. Die Eigenschaften des Circuit Gilles Villeneuve führen zu einer Abstimmung mit mittleren Abtriebswerten. Die Strecke ist auch sehr fordernd für die Autos, die Leistung des Motors und der Bremsen sind besonders wichtig."
"Dass Kimi Räikkönen der Führende der Fahrerwertung geblieben ist, und dass wir in Monaco die Führung in der Herstellwertung zurückerobern konnten, war sicher ein positives Resultat des Rennens", wirft Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug einen Blick zurück auf das letzte Rennen. "Der anstehende Kanada-Grand-Prix wird unser Team mit ganz anderen Herausforderungen konfrontieren."
"Der Circuit Gilles Villeneuve hat eine holprige Oberfläche, und die Abfolge von langen Geraden, engen Kurven und Haarnadeln fordert stark die Bremsen. Durch das schnelle Streckenlayout, an einigen Stellen erreichen wir Höchstgeschwindigkeiten von über 300 km/h, werden 60 Prozent der Strecke mit Vollgas gefahren. Wir haben uns in Kanada immer gut geschlagen, und das Team freut sich auf dieses Rennen."

