Großer Preis von Europa: McLaren-Mercedes-Vorschau
Beim Heimspiel von Mercedes auf dem Nürburgring rechnen sich Räikkönen und Coulthard Chancen auf ein gutes Rennergebnis aus
(Motorsport-Total.com) - Nach dem durchwachsenem Ergebnis beim Kanada-Grand Prix, bestreitet McLaren-Mercedes auf dem Nürburgring an diesem Wochenende das erste von insgesamt drei Heimspielen der Saison.

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Räikkönen findet den Nürburgring interessant
Durch Michael Schumachers Sieg auf dem Circuit Gilles Villeneuve, musste man zwar die Führung in der Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft abgeben, doch der Rückstand von 9 Punkten in der Markenwertung die Punktedifferenz zwischen Schumacher und Räikkönen von 3 Punkten hält sich in Grenzen.
Für das neunte von insgesamt 16 Rennen ist das deutsch-englische Team, wie die Fahrer und Verantwortlichen nachstehend erklären, dann auch zuversichtlich.
Räikkönen sieht Verlust der Führung in der Fahrerwertung nicht als dramatisch an
"Das Ergebnis in Kanada war natürlich nicht ideal, doch wie ich damals schon bemerkte, so war es keinesfalls ein Desaster. Obwohl ich von ganz hinten startete, konnte ich einige Punkte holen und Michael führt nur mit drei Punkten. Jetzt ist gerade erst einmal Halbzeit und es sind noch acht Rennen zu bestreiten in denen ein Menge Punkte gewonnen werden können", sieht Kimi Räikkönen den Verlust der Führung in der Fahrer-WM nicht als tragisch an.
"Der Nürburgring besitzt verschiedene Arten an Kurven und Geraden, was ihn fahrerisch zu einer interessanten Strecke macht. Während eines Rennens kann man einen guten Rhythmus aufbauen. Anders als die letzten Strecken auf denen wir fuhren, verzeiht der Nürburgring auch Ausrutscher, denn es gibt große Auslaufzonen und Kiesbetten. Man hat meist mit Untersteuern so kämpfen, weshalb die Arbeit an der Fahrzeugabstimmung ein sehr wichtiger Faktor sein wird", weiß der WM-Zweite, der darüber hinaus die enthusiastische Atmosphäre aus dem letzten Jahr in Erinnerung behalten hat.
Coulthard bestreitet auf dem Nürburgring das 150. Formel-1-Rennen
"Der Große Preis von Europa auf dem Nürburgring, der mein 150. Rennen in der Formel 1 sein wird, ist immer ein Event zum Genießen. Da es eines der Heimspiele von Mercedes-Benz ist, werden wir durch die Zuschauer immer großartig unterstützt, was eine zusätzliche Motivation ist", erklärt David Coulthard.
Der Schotte weiter: "Der Rennspeed des MP4-17D in Kanada war sehr ermutigend wenn wir nicht im Verkehr steckten, weshalb wir vor den Fans in Deutschland hoffentlich ein gutes Rennen haben werden. Die Strecke bietet einige hervorragende Überholmöglichkeiten, zum Beispiel beim Anbremsen der Veedol-Schikane, in der oftmals aufregende Manöver zu beobachten sind, oder die Haarnadelkurve eingangs der Mercedes Arena, die seit letztem Jahr neu ist."
"Im Anschluss an das Rennen in Kanada sind wir nach Jerez zur Fortsetzung des Entwicklungsprogramms des MP4-18 gereist. Wir hatten eine weitere gute Woche und je mehr wir mit dem Auto fahren, umso besser verstehen wir es. Dadurch können wir unseren Fokus auf die Maximierung seines Potenzials und der Zuverlässigkeit legen, bevor wir ihn im Rennen einsetzen werden", ist Coulthard mit der letzten Testwoche zufrieden.
Whitmarsh: Zweite Saisonhälfte wird ebenfalls aus hart umkämpften Rennen bestehen
Martin Whitmarsh, Geschäftsführer von McLaren International, sieht den Verlust der Führung in der Meisterschaft ebenfalls nicht als dramatisch an und hofft, dass dies nur ein vorübergehender Zustand ist: "Nachdem wir in Kanada die Führung in der Konstrukteurs- und Fahrermeisterschaft abgeben mussten, hat sich natürlich ein wenig Enttäuschung im Team breit gemacht. Allerdings muss man das Gesamtbild berücksichtigen. Mit der Strategie die das McLaren-Mercedes-Team dieses Jahr gewählt hat, befinden wir uns in einer starken Position in beiden Wertungen, und wir glauben, dass wir einen großen Schritt in Sachen Performance durch das Renndebüt des MP4-18 erleben werden."
"Wir geben uns aber keinen Illusionen hin und wissen um die vor uns liegende Herausforderung. Die noch acht ausstehenden Grand Prix werden zweifelsohne hart umkämpft sein, denn unsere Konkurrenten werden ihre Autos ebenfalls weiterentwickeln. Der Große Preis von Europa ist für David ein Meilenstein in seiner Karriere, denn es wird sein 150. Grand Prix-Start sein, der 125. mit unserem Team."
Norbert Haug, Vizepräsident von Mercedes-Benz Motorsport, freut sich auf den Heim-Grand Prix auf dem Nürburgring: "Im letzten Jahr wurde die Mercedes Arena der Rennstrecke des Nürburgring hinzugefügt, wodurch diese mittelschnelle Strecke noch herausfordernder geworden ist. Neben der Haarnadelkurve die in diesen neuen Streckenbereich hineinführt, gibt es noch weitere gute Überholmöglichkeiten, wie beispielsweise die Haarnadel am hinteren Ende der Strecke und die enge Schikane am Ende der langen Geraden. Auf dem Nürburgring wird 60 Prozent der Runde mit Vollgas gefahren und auch an die Aerodynamik und Effizienz der Autos stellt die Strecke große Herausforderungen. Für Mercedes-Benz ist der Große Preis von Europa eines von zwei Heimrennen und das gesamte Team freut sich schon auf den Grand Prix."

