• 24.06.2003 13:07

  • von Marcus Kollmann

Coulthard: Kimi hatte irrsinniges Glück

Der Schotte spricht Klartext über die Unfälle bei den Testfahrten - frühestmögliches Renndebüt des MP4-18 ist derzeit Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Anderthalb Schritte verspricht sich das McLaren-Mercedes-Team mit dem MP4-18 und träumt schon insgeheim wieder von Zeiten wie in denen die Silbernen Kreise um die Konkurrenz fuhren. Allein das Renndebüt der revolutionären Neuentwicklung rückt seit Wochen in immer weitere Ferne.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Coulthard war bei Räikkönens Crash Augenzeuge und befand diesen für heftig

Offiziell heißt es, dass der Einsatz beim Frankreich-Grand Prix aus "logistischen Gründen" nicht möglich sei, weil zwischen dem Rennen in Magny-Cours und dem auf dem Nürburgring nur eine Woche liegt. Dabei ist es längst kein Geheimnis mehr, dass der Rennstall aus Woking auf größere Probleme bei den ersten Testfahrten gestoßen ist als man erwartet hatte.

Unfälle von Kimi Räikkönen und Alexander Wurz, sowie Nachrichten vom zunächst misslungenem FIA-Crashtest und Rissen im Chassis, müssen für alle Fans der Silberpfeile wie eine Hiobsbotschaft erscheinen.

Coulthard sah Räikkönens Unfall aus nächster Nähe

Auch David Coulthards jüngste Aussage verdeutlicht die ernste Situation, denn während das Team zunächst versuchte den Unfall von Räikkönen in Barcelona zu vertuschen und herunterzuspielen, äußerte sich der Teamkollege des Finnen nun über den Unfall.

"Kimi hatte irrsinniges Glück, dass er rückwärts einschlug. Es war ein wirklich heftiger Einschlag, der die Betonbegrenzer verrückte", verriet der Schotte dem Fachmagazin 'Autosport', dass der Crash nicht so harmlos war wie er später versucht wurde darzustellen.

Erster Renneinsatz des "Delfins" in Silverstone?

Was die Ursache für die Unfälle von Räikkönen und Wurz waren, verriet aber auch Coulthard nicht. Laut Mercedes-Benz Motorsportdirektor Norbert Haug seien Fahrfehler der beiden Piloten verantwortlich gewesen und keine auf das Auto zurückzuführenden Defekte oder gar Konstruktionsmängel. Diese Aussage untermauert derzeit auch das geplante Renndebüt des MP4-18 beim Heim-Grand Prix in Silverstone.

In der englischsprachigen Presse erklärte ein McLaren-Sprecher jedoch noch einmal, dass man das Auto erst einsetzen werde, wenn man davon überzeugt sei damit in der Weltmeisterschaft mit kämpfen zu können.

Debüt des MP4-18 könnte sich auch verschieben

Im Klartext heißt das, dass auch die Premiere beim Großbritannien-Grand Prix noch längst nicht gesichert ist. Zuletzt betonten ja auch Adrian Newey und Ron Dennis, dass ein Einsatz erst Sinn mache wenn die notwendige Zuverlässigkeit gegeben und eine Leistungssteigerung gegenüber dem MP4-17D da sei.

In der Woche nach dem Frankreich-Grand Prix wird sich womöglich entscheiden ob Räikkönen und Coulthard in Silverstone mit dem neuen Silberpfeil das Rennen bestreiten werden, denn da stehen weitere Testfahrten auf dem Programm.