• 23.03.2003 11:36

  • von Marco Helgert

Große Enttäuschung bei Jordan

Wieder keine Punkte für Jordan - Fisichella kam gar nicht erst vom Startplatz weg und Firman (10.) musste Benzin sparen

(Motorsport-Total.com) - Die Enttäuschung bei Jordan ist groß. Die Speerspitze des Teams, Giancarlo Fisichella auf Startplatz 14, fuhr bei der endgültigen Aufstellung zum Start des Rennens zu weit nach vorne und musste im Rückwärtsgang auf seinen Startplatz zurücksetzen. Als die roten Lichter der Ampel erloschen, funktionierte die Startautomatik nicht ? das Rennen war für ihn vorbei.

Titel-Bild zur News: Ralph Firman

Ralph Firman fuhr ein gutes Rennen, wurde jedoch nicht dafür belohnt

Teamkollege Ralph Firman konnte dafür seinen ersten Grand Prix auf Platz zehn beenden. Als einziger Fahrer war der Brite mit nur einem Boxenstopp durch das Rennen gekommen. Doch er verlor beim Stopp Zeit, da er mit der Startautomatik nicht mehr vom Fleck kam und manuell vom Tankplatz wegfahren musste. Außerdem floss weniger Benzin als gewollt in den Tank des Jordan, und Firman musste für den Rest des Rennens Benzin sparen ? dennoch blieb er in der letzten Runde ohne Sprit stehen.

"Ich hatte ein Problem mit der Startautomatik", so ein enttäuschter Giancarlo Fisichella. "Wir wissen nicht was schief lief, wir untersuchen das noch. Ich muss nun auf das nächste Rennen schauen." Doch Jordans Technischer Direktor Gary Anderson konnte das Problem am Auto bereits einkreisen: "Giancarlo hat einen kleinen Fehler gemacht und musste auf seinen Startplatz manövrieren. Dadurch überhitzte die Kupplung und die Startautomatik versagte."

Für Ralph Firman lief es dagegen erheblich besser: "Es war ein gutes Rennen und das Auto war zuverlässig", so der Brite. "Es war wirklich eine schwere Arbeit, aber ich hatte ein paar schöne Zweikämpfe. Beim Boxenstopp wollte das Auto nicht normal wegfahren, ich weiß nicht warum. Wir fuhren dann manuell los, und das funktionierte. Aber ich habe dabei Zeit verloren, und es ist eine Schande, dass ich in der letzten Runde ohne Benzin liegen blieb. Das Team hat am Wochenende exzellente Arbeit geleistet und ich freue mich auf Brasilien."

Auch Gary Anderson lobte die Fahrt des Formel-Nippon-Meisters des letzten Jahres: "Ralph fuhr sehr gut und seine Einstopp-Strategie hat funktioniert, leider haben wir nicht genügend Benzin beim Stopp nachgefüllt. Er musste danach mit einem mageren Gemisch und niedrigen Drehzahlen fahren, damit er ins Ziel kommen konnte. In der letzten Runde kam zeitweise kein Sprit mehr zum Motor, ehe er von Frentzen noch geschnappt wurde. Aber Ralph war gut, und er hat viel über das Auto und das Rennfahren gelernt. Ein gutes Zeichen für die Zukunft."

Auch wenn das Ziel von Eddie Jordan, der vierte Platz in der Konstrukteurswertung, in immer weitere Ferne entschwindet, so erfreute er sich am Aufstieg seines Newcomers Firman: "Das hat Ralph gebraucht ? Zuversicht. Er wird sich nun besser fühlen und mehr Selbstvertrauen haben. Das sollte er auch, weil er nie schlimmere Bedingungen haben wird, als in diesem Hitzerennen. Wir haben es mit der Einstopp-Strategie noch anstrengender für ihn gemacht, aber er nahm es wie ein Mann."