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  • 04.04.2012 15:04

Grosjean: "Meine Saison beginnt in China"

Lotus-Pilot Romain Grosjean steht nach zwei Rennen trotz vielversprechendem Speed ohne Punkte da - Der Franzose hofft auf einen Turnaround ab Schanghai

(Motorsport-Total.com) - Für Romain Grosejan verliefen die ersten beiden Rennwochenenden in Australien und Malaysia jeweils nur bis zum Samstag zufriedenstellend. Nach starken Leistungen im Qualifying musste der Lotus-Pilot in beiden Rennen schon früh die Segel streichen. Beginnend mit dem dritten Grand Prix des Jahres (15. April in China) will Grosjean das Potenzial des Lotus-Renault E20 auch am Sonntag umsetzen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean fährt seinem ersten WM-Punkt noch hinterher

Im Interview spricht Grosjean über seine beiden ersten Rennwochenenden als Stammfahrer für Lotus, über seine Erwartungen für Schanghai, über anstehende Updates und über das gegenwärtige Kräfteverhältnis.

Frage: "Romain, wie beurteilst du mit etwas zeitlichem Abstand jetzt die ersten beiden Rennen des Jahres?"
Romain Grosjean: "Wir können mit Bestimmtheit sagen, dass wir ein gutes Auto haben. Ich fuhr zweimal in Q3 und das Auto verhielt sich sehr angenehm. Wir konnten im Qualifying um die erste Startreihe kämpfen und auch im Renntrimm war das Auto sehr schnell. Jetzt hoffe ich, dass wir in China ein normales Rennen erleben und nicht so viel Wasser auf der Strecke haben werden wie in Sepang. Zudem hoffe ich, dass wir endlich das Ergebnis nach Hause bringen können, das für uns in Reichweite liegt."

Frage: "Du bist zweimal sehr früh ausgefallen. Inwieweit beschäftigt dich das?"
Grosjean: "Wenn du einen Fehler machst, musst du ihn eingestehen und sicherstellen, ihn kein zweites Mal zu machen. Wenn es nicht dein Fehler war, dann kannst du nichts tun. Die ersten beiden Rennen waren schwierig, da ich ohne Ergebnis dastehe. Gleichzeitig weiß ich, dass ich bei den kommenden Rennen große Dinge vollbringen kann. Meine Saison beginnt im Grunde erst in China."

Frage: "Was hältst du von der Strecke in Schanghai?"
Grosjean: "Ich komme zum ersten Mal als Fahrer dorthin. Bisher kenne ich die Strecke nur aus Onboard-Aufnahmen und muss sagen, sie gefällt mir gut. Ich hoffe, dass sie dem E20 entgegen kommt. Wir werden dort ein paar Updates dabei haben, die sich hoffentlich auszahlen werden. Grundsätzlich freue ich mich darauf, eine weitere neue Strecke kennenzulernen. Von außen betrachtet gibt es einige interessante Kurven. Wenn ich ein gutes Ergebnis einfahren kann, werde ich die Strecke mit Sicherheit mögen."

Frage: "Was genau versprichst du dir vom neuen Aero-Paket für den E20?"
Grosjean: "Zunächst einmal ist es toll zu sehen, welche Anstrengungen in der Fabrik unternommen werden, um uns mit Updates zu versorgen. Wir hatten einen vielversprechenden Start in die Saison und wir alle wollen auf allen Gebieten die Besten sein. Ein neues Aero-Paket ist immer etwas Aufregendes. Ich kann es kaum erwarten, es erstmals zu sehen und dann auf der Strecke auszuprobieren. Das Wichtigste ist natürlich der Fortschritt in Bezug auf die Rundenzeit."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Malaysia


Frage: "In welchen Bereichen kannst du dich nach zwei Rennwochenenden noch verbessern was deine Anpassung auf den E20 angeht?"
Grosjean: "Der E20 verleiht mir ein großartiges Gefühl. Wir fanden in Malaysia ein paar interessante Dinge heraus und lernen in Bezug auf die Reaktionen des Autos ständig dazu. Es gibt einige Bereiche beim Setup, in den wir genau wissen was zu tun und was nicht zu tun ist. Abgesehen davon gibt es für immer noch Spielraum wenn es darum geht, mich so wohl wie möglich im Auto zu fühlen. Der Wagen lässt sich schon jetzt sehr gut fahren und ich gehe davon aus, dass das neue Aero-Paket ein weiterer Schritt nach vorn sein wird.

Romain Grosjean

Mit dem Lotus E20 kommt Grosjean gut zurecht, will aber noch mehr Zoom

Frage: "Bereiteten dir die ersten beiden Rennwochenenden nach deinem Comeback als Stammfahrer irgendwelche Probleme, erst Recht wenn man bedenkt, dass sie an aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfanden?"
Grosjean: "Ein Rennwochenende verlangt dir zeitlich und einsatztechnisch alles ab. Sobald du aber im Auto sitzt, wirst du nur noch vom Adrenalin gesteuert. Wenn du dann nach Hause kommst, brauchst du normalerweise etwas Zeit, um dich auszuruhen. Die eigentliche Müdigkeit kommt genau in dieser Entspannungsphase zum Vorschein. Während eines Rennwochenendes passiert so viel, dass du gar keine Zeit hast, müde zu werden."

Frage: "Wo siehst du das Lotus-Team im Vergleich zum Vorjahr im Feld angesiedelt?"
Grosjean: "Wir haben definitiv einen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt müssen wir das nur noch in einem normalen Rennen unter Beweis stellen. Im Qualifying waren wir bisher das zweit- oder drittschnellste Team, was sehr ermutigend ist. Im Rennen gibt es noch ein paar Bereiche, in denen wir uns noch verbessern können, aber wir sind ganz eindeutig auf dem richtigen Weg."