• 25.03.2012 16:24

  • von Fabian Hust

Lotus: Kimi in den Punkten - Grosjean im Kiesbett

Während Räikkönen auch bei seinem zweiten Rennen nach dem Comeback wieder in die Punkte fuhr, verlor Grosjean die Kontrolle über sein Auto

(Motorsport-Total.com) - Auch unter schwierigsten Bedingungen und ohne die Regenreifen von Pirelli bisher kennen gelernt zu haben, fuhr Rückkehrer Kimi Räikkönen wie schon in Australien ein starkes Rennen. Von einer herausfordernden Startposition kam der Finne beim Großen Preis von Malaysia in Sepang bis auf den fünften Rang nach vorn. Teamkollege Romain Grosjean hatte hingegen Pech, bereits in Runde drei war für ihn das Rennen vorzeitig beendet, als er Aquaplaning hatte und ins Kiesbett rutschte.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi, Kimi Räikkönen

Räikkönen konnten auch die schwierigen Bedingungen nicht aus dem Tritt bringen

"Das war heute etwas schwierig", so Räikkönen. "Ich war zum ersten Mal auf den Regenreifen von Pirelli unterwegs, und ich wusste nicht, wie die Intermediates oder Regenreifen reagieren würden. Ich war zuvor mit ihnen lediglich eine Installationsrunde gefahren. Ich versuchte einfach, auf der Straße zu bleiben, und so viel Druck zu machen, solange ich mich auf ihnen noch wohl fühlte."

"Als ich auf die Trockenreifen wechselte, benötigte es ein paar Runden, um Hitze in sie zu bekommen. Da mein Visier ziemlich schmutzig war, fiel es mir schwer, die trockene Linie zu sehen. Als ich mich erst einmal zurecht gefunden hatte, konnte ich viel mehr Druck machen."

"Es war schwierig, ein weiteres Wochenende mit wechselhaftem Wetter zu haben. Die Bedingungen haben sich heute deutlich verändert, es ging aus diesem Grund immer darum, sich anzupassen und nach Haftung zu schauen. Alles in allem schienen wir an diesem Wochenende erneut ein ziemlich starkes Paket gehabt zu haben, also bin ich relativ glücklich. Ein fünfter Rang war heute in Ordnung, aber wir hoffen immer auf bessere Ergebnisse."

"Es fühlte sich wie ein perfekter Start an", so Grosjean. "Ich kam im Vergleich zu den anderen gut weg und mit KERS schaffte ich es, durch den Pulk an Autos vor mir zu schneiden ohne irgendjemanden zu berühren. Als ich aus den ersten beiden Kurven kam, kam ich bis auf den dritten Rang nach vorne, was ein unglaubliches Gefühl war."

"In der vierten Kurve schaffte es Mark, etwas mehr Geschwindigkeit durch die Kurve zu nehmen und kam nach vorn. Michael versuchte, ihm zu folgen, aber es gab nicht ausreichend Platz, weswegen wir uns berührten und ich mich drehte. Von da an wurden die Dinge wirklich schwierig."

"Die Sicht war schlecht, ich konnte aus diesem Grund vor mir nichts sehen. Wir trafen die Entscheidung, auf Intermediates auf der Strecke zu bleiben, aber der Regen wurde stärker und es gab bei weitem zu viel Wasser. Ich hatte in der fünften Kurve massives Aquaplaning und unglücklicherweise landete ich rückwärts im Kiesbett."

"Das heutige Ergebnis ist ein wenig frustrierend", so Renault-Teamchef Eric Boullier. "Während es gut ist, ein Auto zu haben, das in den Top 5 ins Ziel gekommen ist, nachdem es von der zehnten Position unter sehr schwierigen Bedingungen losgefahren ist, können wir uns nicht davon abhalten zu denken, dass wir aus diesem Rennen hätten mehr machen können."

"Natürlich ist es für Romain enttäuschend, denn das war für ihn in der Anfangsphase des Rennens ein weiterer Ausfall. Er ist mit diesen Intermediates nie im Regen gefahren, das müssen wir berücksichtigen. Er kam am Start sehr gut vom Fleck, aber der Kontakt mit Michael hat sein Rennen ruiniert. Nach dem Restart erholte er sich sehr gut und positiv ist, dass das Auto wieder sehr stark aussah."

"Kimi hatte ein makelloses Rennen. Er war in allen Bedingungen sehr konstant und seine beste Rundenzeit zeigt, was ohne seine Bestrafung in der Startaufstellung möglich gewesen wäre. Ich bin mir sicher, dass wir sehr gut abschneiden werden, wenn wir ein Standard-Wochenende haben, ohne schlechtes Wetter, Strafen oder Unterbrechungen."

"Was würden wir nur für ein normales Rennen geben!", so James Ellison, Technischer Direktor. "Wir mussten uns nach der Bestrafung in der Startaufstellung für den Getriebewechsel am Auto von Kimi zurück kämpfen. Wir hatten auch zwei Fahrer, die heute zum ersten Mal die Regenreifen von Pirelli kennen gelernt haben. Das machte es für sie hier in Sepang schwierig."

"Unsere Geschwindigkeit am Ende des Rennens auf Trockenreifen sieht extrem viel versprechend aus, sowohl aus der Perspektive der Abnutzung als auch der Geschwindigkeit. Wenn man uns ein normales Rennen gibt, mit zwei sauberen Starts von guten Qualifying-Positionen, dann können wir zeigen, zu was wir in der Lage sind. Ich denke, dass wir in der Lage sind, eine gute Belohnung dafür zu erzielen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


"Eine weitere Zielankunft in den Punkten für Kimi", freut sich Renault-Ingenieur Ricardo Penteado. "Es war einmal mehr für Romain schade, aber während des Wochenendes bestätigen wir die Geschwindigkeit, die wir vom Lotus-Renault-Paket in Australien gesehen haben."

"Das wechselhafte Wetter gestaltete es sehr schwierig, mit dem Benzinverbrauch umzugehen. Wir verbrannten beim zweiten Start eine Menge Benzin, was es uns erlaubt hat, während den letzten Runden leichter zu sein. Dies hat sich als gut erwiesen, denn Kimi fuhr in Runde 53 die schnellste Rennrunde. Alles in allem hat der Motor perfekt gearbeitet. Wir freuen uns nun auf China, das eine völlig andere Herausforderung bietet."