GPMA bröckelt - Theissen glaubt an baldige Lösung
Während die Herstellervereinigung GPMA immer mehr bröckelt, spricht viel für eine baldige Beilegung des Formel-1-Streits - auch Mario Theissen von BMW...
(Motorsport-Total.com) - Noch vor ein paar Wochen sah es so aus, als würde der Grand-Prix-Sport auf eine Zukunft mit zwei voneinander unabhängigen Rennserien zusteuern, doch seit dem Jahreswechsel hat sich in dieser Hinsicht einiges bewegt. Tendenziell scheint die Herstellervereinigung GPMA immer mehr zu bröckeln, während Bernie Ecclestone einen Deal um den anderen eintütet.

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Mario Theissen signalisiert Interesse an einer Lösung mit Bernie Ecclestone
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zeigte sich daher "sehr optimistisch", was die nächsten Verhandlungen angeht: "Wir sind in der Formel 1 offensichtlich in einer Übergangsphase", sagte er, "und ich bin sehr zuversichtlich, dass die offenen Fragen in diesem Jahr geklärt werden und dass wir zu einer Übereinkunft kommen werden, damit die Formel 1 weitergehen kann. Ich hoffe das zumindest, aber es gibt noch offene Fragen, die geklärt werden müssen. Wir machen aber Fortschritte."#w1#
Ecclestone schon jetzt im Vorteil: 6:5 gegen die GPMA
Derzeit steht es zwischen Ecclestone, der Ferrari, MF1 Racing, Red Bull Racing, die Scuderia Toro Rosso, Super Aguri und Williams unter Vertrag hat, und der GPMA mit dem BMW Sauber F1 Team, Honda, McLaren-Mercedes, Renault und Toyota 6:5. Allerdings besagen Gerüchte, dass die beiden japanischen Hersteller unmittelbar vor dem Absprung aus der GPMA stehen, nachdem sie sich dieser ohnehin erst später als alle anderen angeschlossen hatten.
Was McLaren-Mercedes betrifft, wird die außergerichtliche Einigung mit der Anwaltskanzlei 'Baker and McKenzie' als Indiz gewertet, dass ein Überlaufen zu Ecclestone bevorstehen könnte, und über Renault hängt momentan sowieso ein riesengroßes Fragezeichen: Weil Fernando Alonso und Hauptsponsor 'Mild Seven' das Team Ende 2006 verlassen werden, gehen viele davon aus, dass die Franzosen heimlich schon ihren Rückzug nach Saisonende 2007 planen.
Wird auch Göschel früher oder später weich?

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Burkhard Göschel gilt als mächtigster Gegenspieler Ecclestones in der GPMA Zoom
Sollten all diese Befürchtungen tatsächlich eintreffen, würde auf Seiten der GPMA nur noch BMW übrig bleiben, doch Theissens heutige Aussagen deuten darauf hin, dass auch die Münchner inzwischen über einen Lagerwechsel nachdenken. Dagegen spricht freilich, dass GPMA-Chef und BMW Vorstand Burkhard Göschel zumindest nach außen weiterhin den Hardliner spielt, was jedoch auch rein politisch motiviert sein könnte, um sich nicht in die Karten blicken zu lassen.
Eines steht jedoch fest: Während Ecclestone den Teams, die bei ihm unterschreiben, gegenüber der jetzigen Situation erhöhte Einnahmen und vor allem ein funktionierendes und seit Jahrzehnten bewährtes Netzwerk an Strecken, TV-Verträgen und Partnern anbieten kann, hat die GPMA bis auf einige ambitionierte Dossiers herzlich wenig in der Hand. Am wahrscheinlichsten ist daher, dass viele der GPMA-Ideen für eine gemeinsame Formel 1 unter Ecclestone herangezogen werden.

