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Göschel für Kostensenkungen mit Maß und Ziel
Nicht um jeden Preis, aber sehr wohl mit Maß und Ziel will GPMA-Chef Burkhard Göschel die Kosten in der Formel 1 reduzieren
(Motorsport-Total.com) - Die in der Formel 1 engagierten und unter dem GPMA-Banner zusammengeschweißten Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota steuern seit einigen Wochen wieder auf Konfrontationskurs mit den Herren Bernie Ecclestone und Max Mosley. Die Pläne einer Konkurrenzserie werden immer konkreter.

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GPMA-Chef Burkhard Göschel will die Formel 1 grundlegend reformieren
"Jetzt ist der Zeitpunkt für einen Neuanfang", erklärte GPMA-Chef Burkhard Göschel von BMW in einem Interview mit der 'Welt am Sonntag'. "Wir haben die Vermarktungsfirma 'iSe' mit der Ausarbeitung eines detaillierten Rahmenwerks beauftragt. Sie verhandelt derzeit mit wichtigen Partnern wie Rennstrecken, Fernsehstationen und Sponsoren. Die komplette Organisationsstruktur steht. Das machen wir öffentlich, wenn es soweit ist. Bis zum Jahresende erhoffen wir uns Klarheit."#w1#
BMW, Honda, McLaren, Renault und Toyota stehen zur GPMA
Das Argument, dass eine Herstellerserie nie funktionieren würde, lässt Göschel nicht gelten, schließlich hat die GPMA abgesehen von Ferrari alle Topteams an Bord: "An uns sind die interessantesten Teams gebunden, wir haben die interessantesten Sponsoren und werden auch die stärksten Fahrer haben. Da sollten wir schon Berücksichtigung finden. Ohne uns ist die Formel 1 kein Spitzensport", meinte er.
Und weiter: "Wir hoffen, dass das aktuelle Formel-1-Management sich bereit erklärt, unsere Ziele zu verwirklichen, die wir stellvertretend für viele Millionen Fans stellen. Wenn dies nicht geschieht, sind wir vorbereitet, eine neue Rennserie zu starten, die dann die Königsklasse ist", kündigte Göschel an. Soll heißen: Mehr Geld aus dem TV-Einnahmentopf, mehr Transparenz in der Führung des Sports und ein stabiles Reglement für die Teams und Hersteller.
Vor allem die Änderung des Motorenformats ist der GPMA ein Dorn im Auge, schließlich wollten BMW, DaimlerChrysler und Honda ursprünglich sogar gegen die 2,4-Liter-V8-Triebwerke klagen. Nach wie vor ist ein stabiles Reglement wichtig für die Hersteller, auch wenn die Klage nicht mehr aktuell ist: "Es kann nicht sein, dass diejenigen, die den Sport finanzieren und die Autos und Fahrer schicken, ständig von teuren Reglementsänderungen überrascht werden", so Göschel.
Maximalbudget von 30 Millionen Euro ist illusorisch
Zumindest in dem Punkt, dass die Kosten gesenkt werden müssen, ist er sich mit FIA-Präsident Max Mosley einig. Letzterer fordert jedoch ein Budget von maximal 30 Millionen Euro pro Team und Jahr, während momentan in etwa das Zehnfache ausgegeben wird. Mosley will dieses Ziel mit drastischen Änderungen erreichen, plant unter anderem auch eine Beschneidung der Aerodynamik um 90 Prozent und die Vereinheitlichung diverser Komponenten.
"Wir als Hersteller stehen auf der Rennstrecke in einem knallharten Wettbewerb. Das fasziniert auch die Motorsportfans", winkte Göschel ab. "Dies darf nicht durch eine Standardisierung der Technik, wie sie die FIA plant, kaputtgemacht werden. Kostensenkung und Technologie ist aber kein Widerspruch. Wir wollen mit einem stabilen Reglement sparen, mit einer Limitierung der Testfahrten und Einsparungen auf dem Reifensektor."

