Glückliche Regen-Pole für Ralf Schumacher in Suzuka

Spät einsetzender Regen bestrafte im Qualifying die Favoriten, weshalb Ralf Schumacher eine Pole Position vor Button und Fisichella erbte

(Motorsport-Total.com) - Was für ein verrückter Samstag in Suzuka: Erst spülten die Bridgestone-Regenreifen die Nachzügler in den Freien Trainings nach vorne, dann sorgte immer stärker werdender Regen bei ohnehin schon nasser Strecke im Qualifying für ein turbulentes Klassement - und als großer Sieger ließ sich beim Toyota-Heimspiel ausgerechnet Ralf Schumacher feiern!

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Luca Marmorini

Freude bei Toyota: Ralf Schumacher sicherte sich in Suzuka die Pole Position

Der Deutsche, der bisher in den meisten Einzelzeitfahren gegen seinen Teamkollegen blass ausgesehen hatte, ging als Zwölfter auf die Strecke und erwischte damit optimale Bedingungen, ehe in den letzten Minuten der düstere Himmel seine Pforten öffnete. Schumacher bekam eine fehlerfreie Runde in 1:46.106 hin und sicherte sich mit ein bisschen Glück ausgerechnet beim Heimspiel von Toyota seine erste Pole Position in dieser Saison.#w1#

Zwei japanische Motoren in der ersten Startreihe

Auf Platz zwei landete - sehr zur Freude der japanischen Honda-Fans - Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,035), knapp vor Giancarlo Fisichella (Renault/+ 0,170). Letzterer war der eigentliche Star der Session, denn Fisichella hatte als erster Fahrer richtig schlechte Bedingungen, stellte aber sein Können bei regnerischen Bedingungen eindrucksvoll unter Beweis und sicherte sich damit einen überragenden dritten Platz.

Dieser könnte sich morgen im Kampf um die Konstrukteurs-WM noch als sehr wertvoll für Renault herausstellen, denn dem Favoritensterben fielen auch die beiden "Silberpfeile" zum Opfer: Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 16,203) rollte unmotiviert um den Kurs und klassierte sich an 17. Stelle, wäre aber ohnehin um zehn Positionen nach hinten versetzt worden, während Juan-Pablo Montoya nach miserablen Zwischenzeiten seine Runde gar nicht erst zu Ende fuhr. Fernando Alonso (Renault/+ 8,561) wurde 16.

Klien lieferte als Vierter wieder eine Überraschung ab

Eine positive Überraschung lieferte neuerlich Christian Klien (Red-Bull-Cosworth/+ 0,358) als Vierter ab, obwohl natürlich auch er als Elfter auf der Strecke vom Wetterumschwung profitierte. Fünfter wurde Lokalmatador Takuma Sato (BAR-Honda/+ 0,735) vor einem weiteren Sensationsmann: David Coulthard im zweiten Red-Bull-Cosworth musste bei eher ungünstigen Verhältnissen als Erster auf die Strecke gehen, ehe es abzutrocknen begann, verlor aber nur 0,786 Sekunden auf die Spitze.

Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 1,127), Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas/+ 1,334), Rubens Barrichello (Ferrari/+ 2,142) und Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 2,172) rundeten die Top 10 ab, wobei Massa diesmal eine empfindliche Qualifying-Niederlage - um stattliche 0,838 Sekunden - gegen seinen kanadischen Teamkollegen einstecken musste, obwohl die Bedingungen auch bei Villeneuve ähnlich schlecht waren.

Die Nachzügler von Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth konnten nicht mehr an ihre Traumleistungen vom Vormittag anknüpfen, weil Bridgestone bei Intermediate-Bedingungen nicht denselben Vorteil hatte wie bei extremem Regen. Dennoch schlug sich zum Beispiel der Zweite des vierten Freien Trainings, Narain Karthikeyan (Jordan-Toyota/+ 2,612), als Elfter tapfer, ebenso wie Christijan Albers (Minardi-Cosworth/+ 4,737) als 13.

Regenmeister Michael Schumacher diesmal ohne jede Chance

Michael Schumacher hatte sich eigentlich viel für den heutigen Samstag ausgerechnet, konnte aber bei stärker werdendem Regen als viertletzter Starter nichts ausrichten und büßte 6,570 Sekunden ein. Das bedeutet für morgen einen Platz in der siebenten Startreihe - zwischen den beiden Minardi-Cosworths. Noch schlechter erging es aber Jarno Trulli (Toyota) und Tiago Monteiro (Jordan-Toyota), die sich auf ihrer fliegenden Runde selbstverschuldet drehten und keine Zeit setzen konnten.

Wie schwierig die Bedingungen waren, zeigten Ausritte von Antonio Pizzonia (12./BMW WilliamsF1 Team/+ 2,792) und Monteiro noch in deren Aufwärmrunde, wobei sich speziell die neunte Kurve als kritisch herausstellte. Morgen im Rennen könnte es freilich noch extremer werden, denn mit 20 Autos kommt auch noch der Sichtfaktor hinzu - schon heute war die aufsteigende Gischt in manchen Fällen zumindest grenzwertig...