• 16.09.2008 10:35

  • von Stefan Ziegler

Glock wünscht Pantano eine Chance in der Formel 1

Der ehemalige GP2-Champion Timo Glock drückt seinem Nachfolger Giorgio Pantano die Daumen, dass er den Weg zurück in die Formel 1 gehen kann

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock hat es geschafft. 2004 war der deutsche als Testfahrer mit Jordan in der Formel 1 angekommen und wurde für einige Rennen sogar zum Stammfahrer befördert, ehe seine Karriere beim mittlerweile in Force India umbenannten Rennstall schnell wieder vorbei war. Auch Giorgio Pantano verschwand im selben Jahr und beim selben Team von der Formel-1-Bühne, um sich genau wie Glock, später in der GP2-Serie zu engagieren. Während Glock den Sprung zurück schaffte, steht bei Pantano ein Fragezeichen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock dockte 2007 bei Toyota an und kehrte in die Formel 1 zurück

Der 29-Jährige ist schon in einem relativ hohen Rennfahreralter angekommen und stößt damit - ähnlich wie ChampCar-Meister Sébastien Bourdais - zunächst auf wenig Zuspruch im Fahrerlager der Formel 1. Zudem sind den meisten Verantwortlichen noch seine Leistungen aus der Saison 2004 im Gedächtnis, wo sich Pantano im - zugegebenermaßen nicht besonders konkurrenzfähigen Jordan - nicht gerade mit Ruhm bekleckern konnte.#w1#

Pantano mit überraschendem Fehler beim Finale

In dieser Saison scheint der Italiener jedenfalls die Kurve gekriegt zu haben und konnte sich zum Titelträger der GP2 machen, was laut Bernie Ecclestone eigentlich eine Stammplatz-Garantie in der Formel 1 zur Folge haben müsste - eigentlich. Bei Pantano verhält sich das freilich anders und so könnte er der erste Meister sein, der nicht in höhere Rennsportsphären aufsteigt.

Timo Glock weiß, was Pantano in dieser Saison geleistet hat: "Um den Titel in der GP2 zu gewinnen, brauchst du über das gesamt Jahr hinweg eine Menge Konstanz", sagte der Toyota-Fahrer dem Onlinemagazin 'GPweek.com'. "Das ist nicht so einfach, denn dort ist jeder verdammt schnell. Das Fenster ist recht schmal, vor allem in der Qualifikation."

"Er hat ziemlich gute Arbeit geleistet", musste Glock anerkennen, wunderte sich zugleich aber auch über Pantanos Fauxpas im vorletzten Saisonrennen: "Es hat mich etwas überrascht, dass er den Fehler mit der weißen Linie gemacht hat. Das ist interessanterweise am Ende der Meisterschaft passiert - aber angesichts der Bedingungen und unter dem Druck kann das schon einmal vorkommen."

Schlechte Chancen auf ein Formel-1-Cockpit

Pantano hatte sich diesen Schnitzer in Führung liegend und mit dem sicheren Sieg vor Augen geleistet, was seinen Formel-1-Chancen sicherlich keinen guten Dienst erwiesen haben dürfte. "Ich kenne ihn recht gut und er ist ein sehr guter Racer", meinte Glock. "Ich habe es sehr genossen, in den vergangenen Jahren mit ihm Rennen zu fahren. Mit ihm gab es immer einen guten Fight."

"Es macht auch Spaß, seine Rennen zu beobachten und ich freue mich sehr für ihn, dass es mit der Meisterschaft geklappt hat. In meinen Augen ist er ein richtiger Racer. Er zeigt jedes Mal einen tollen Speed. Bei ihm spielt es keine Rolle, wie sehr das Auto bockt und zickt - er macht einfach seinen Job und dabei ist er ziemlich gut."

"Egal, in welches Auto er springt, er ist sofort schnell und sollte noch einmal eine Chance in der Formel 1 bekommen", sagte Glock, der sich selbst vor nicht allzu langer Zeit in einer ähnlichen Lage befunden hatte. "Es ist nicht leicht, einen Platz in der Formel 1 zu kriegen, das habe ich im vergangenen Jahr selbst erfahren. Wir müssen einfach abwarten und sehen, was er in der kommenden Saison macht."