Glock: "Werde verfolgen, was Sebastian macht"

Timo Glock wird auch weiterhin die Formel 1 verfolgen und ist froh nicht mehr so viel Zeit auf dem Flughafen verbringen zu müssen: "Das zieht dir die Energie raus"

(Motorsport-Total.com) - Nach fünf Jahren endet das Kapitel Formel 1 für Timo Glock. Mit dem Abschied von Marussia verlässt der Deutsche das Hinterfeld der Königsklasse für ein Werkscockpit in der DTM. Dabei tritt der 30-Jährige mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab: "Die Herausforderung, ein Formel-1-Auto zu fahren, ist immer da. Fahrerisch bin ich in den vergangenen Jahren das höchste vom Höchsten gefahren", erzählt Glock. "Aber im Moment freue ich mich mehr auf meine neue Herausforderung. Der Abschied von Marussia ist mir einerseits schwer gefallen, war andererseits aber auch schnell überwunden, weil ich wusste, dass die Möglichkeit mit BMW in der DTM besteht."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Timo Glock

Drücken sich 2013 gegenseitig die Daumen: Timo Glock und Sebastian Vettel Zoom

Was der GP2-Meister von 2008 allerdings an der Formel 1 gar nicht vermissen wird, weiß er ganz genau: "Die Reiserei, die viele Zeit, die ich an Flughäfen verbracht habe", sagt Glock eindrücklich. "Bei 20 Rennen ist das schon extrem viel und es wurden immer mehr Überseerennen. Das zieht irgendwann die Energie aus dir raus, speziell zum Ende hin. Ab Singapur waren wir nur noch im Flieger unterwegs. Wenn du nach dem letzten Rennen nach Hause kommst, kommt der Hammer und der Körper nimmt sich die Auszeit. Dann ist man ein oder zwei Wochen krank, das gab es auch schon alles. Das werde ich nicht vermissen."

Dennoch hat der BMW-Pilot vor, auch weiterhin die Formel-1-Rennen vor dem Fernseher zu verfolgen - vornehmlich wegen einer Person: "Ich werde verfolgen, was der Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) macht, mit dem ich oft in Kontakt stehe. Ich werde ihm die Daumen drücken, dass er seinen nächsten Titel einfährt und werde schauen, was in den ersten vier bis fünf Rennen passiert." Gleiches werde Vettel auch für Glock tun, wenn er in seine Herausforderung Tourenwagen startet.

"Er hat mit mir schon das ein oder andere Mal gesprochen", verrät der Odenwälder. Er sagte: 'Ich hoffe du weißt, auf was du dich einlässt. Wenn man sich die DTM und die Qualifyings anschaut, da muss schon immer alles passen.' Aber er hat mir gratuliert und meint, es sei zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung."

Mit der Entscheidung gegen die Formel 1 kann Glock vorerst einmal leben, auch hegt er keinen Groll gegen Paydriver, obwohl er vermutlich durch solch einen bei Marussia ersetzt werden wird: "Es gab schon immer Paydriver. Ich möchte auch nicht sagen, dass sie kein Talent haben. Ein Pastor Maldonado und Sergio Perez haben bewiesen, dass sie sehr schnell Auto fahren können, und haben dementsprechend gute Partner hinter sich. Das ist vollkommen legitim. Es ist nur schade, dass sich die Formel 1 immer mehr in diese Richtung entwickelt."