• 28.07.2009 18:41

Glock: "Werde nicht nur auf der faulen Haut liegen"

Im Interview analysiert Timo Glock nicht nur seine Fahrt zu Platz sechs auf dem Hungaroring, sondern er spricht auch über seine Sommerferien

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Timo, bist du zufrieden mit dem sechsten Platz beim Ungarn-Grand-Prix?"
Timo Glock: "Unterm Strich bin ich mit dem Resultat zufrieden, vor allem angesichts der Tatsache, dass ich vom 13. Startplatz losgefahren bin. Es ist nicht einfach, auf dem Hungaroring sieben Plätze gutzumachen, daher ist der sechste Platz ein ermutigendes Resultat. Es war nach ein paar schwierigen Rennen nett, endlich mal wieder unter den besten Sechs zu sein - seit dem Podium in Malaysia ist das mein bestes Ergebnis!"

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock zeigte auf dem Hungaroring seine Qualitäten als "Kampfdackel"

Frage: "Kam das Top-6-Ergebnis überraschend für dich?"
Glock: "Am Samstag hätte ich so etwas noch nicht vorhergesagt, aber das Team gibt genauso wenig auf wie Jarno und ich. Sie haben wirklich hart gearbeitet, um uns beiden die Chance zu geben, in die Punkte zu fahren."#w1#

Lob für die Mechaniker

"Unsere Strategie war exzellent, aber auch meine Boxencrew verdient Anerkennung, denn sie haben das ganze Wochenende hervorragende Arbeit geleistet, besonders am Samstag, als sie sehr schnell reparieren mussten. Im Rennen waren meine Boxenstopps dann perfekt, was wirklich einen Unterschied machen kann, wenn du dich in einem engen Positionskampf befindest. Es war gutes Teamwork von allen und wir wurden dafür belohnt."

Frage: "War der sechste Platz realistisch gesehen das Maximum?"
Glock: "Wir hätten definitiv Fünfter werden können, denn wir waren das ganze Rennen hindurch stark unterwegs und ich kam direkt hinter Heikki Kovalainen ins Ziel. Aber wie man auf dieser Strecke nicht anders erwarten würde, herrschte Verkehr, der mir am Ende der ersten beiden Stints Zeit kostete."


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


"Kimi kam beide Male knapp vor mir aus der Box heraus und weil er mehr Benzin an Bord hatte als ich, war er in jener Phase langsamer. Ich war deutlich schneller unterwegs, aber Überholen ist auf dem Hungaroring so eine Sache, also kam ich nicht vorbei. Sonst hätte ich Kovalainen sicher geschnappt. Gegen Ende legte ich einige sauschnelle Runden hin, darunter die fünftschnellste Rennrunde, aber es hat nur mehr gereicht, um ihn einzuholen, nicht mehr zum Überholen."

Frage: "Wie hast du im Rennen so viele Positionen aufgeholt?"
Glock: "Wie jeder weiß, kann man in Ungarn fast nicht überholen, daher ist die Strategie sehr wichtig. Ich erwischte einen ziemlich guten Start und überholte Barrichello, also war ich am Ende der ersten Runde Zwölfter. Zu dem Zeitpunkt an die besten Sechs zu denken, wäre vermessen gewesen. Wir waren aber optimistisch, dass uns unsere Strategie dabei helfen würde, im langen ersten Stint ein paar Positionen gutzumachen. Ich musste nur fighten und gute Zeiten fahren."

Schweres Auto im ersten Stint

Frage: "Wie fühlte sich das Auto im ersten Stint an?"
Glock: "Wir waren am Anfang des Rennens wirklich schwer und genau wie am Nürburgring war ich einer der letzten Fahrer, der an die Box kommen musste. Das war am Anfang schwierig, aber ich fand einen guten Rhythmus und meine Rundenzeiten waren stark, obwohl die Autos um mich herum leichter waren. Die superweichen Bridgestone-Reifen fühlten sich auch wirklich gut an und büßten keine Performance ein, obwohl ich wirklich viele Runden auf ihnen verbrachte. Das Auto war perfekt."

"Ich würde nie sagen, dass ich mich darüber freue, von der Formel 1 weg zu sein!" Timo Glock

Frage: "Freust du dich nun auf die Sommerpause? Was wirst du machen?"
Glock: "Es ist schön, einmal ein bisschen Freizeit zu haben, aber ich bin Rennfahrer und ich liebe es, Formel-1-Autos zu fahren, daher würde ich nie sagen, dass ich mich darüber freue, von der Formel 1 weg zu sein! Das Wichtigste ist für mich, einfach zu entspannen und Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Dafür habe ich normalerweise wenig Zeit."

"Es wird angenehm, mich mal eine Zeit lang von Flughäfen fernhalten und Kraft für den Rest der Saison tanken zu können. Ich werde aber sicher nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut liegen. Ich plane ein bisschen Fitnesstraining mit meinem Physio, um in Form zu bleiben - und dann freue ich mich schon darauf, in Valencia wieder ins Auto zu steigen!"

Frage: "Mit welchen Gedanken blickst du auf den Grand Prix in Valencia?"
Glock: "Im Vorjahr waren wir in Valencia sehr stark, daher bin ich guter Dinge, dass wir auch diesmal gut aussehen werden. Das Qualifying ist ein Bereich, den ich verbessern möchte, denn die vergangenen Qualifyings waren ein bisschen frustrierend. Wenn wir auf eine schnelle Runde das Maximum aus dem Auto und aus den Reifen herausholen können, dann werden wir sicher konkurrenzfähig sein und im Rennen beste Chancen haben. Wie immer ist mein Ziel, so viele Punkte wie möglich zu holen. Hoffentlich werde ich besser abschneiden als beim siebenten Platz im Vorjahr."