• 11.10.2008 09:29

  • von Marco Helgert

Glock: "Träumen darf man immer"

Nach Rang acht im Qualifying war Timo Glock ein wenig enttäuscht, doch es gab eine Erklärung, warum es im letzten Qualifyingteil nicht ganz nach Wunsch verlief

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Als die Qualifikation in Fuji gelaufen war, waren die Gesichter bei Toyota ein wenig getrübt. Nach den tollen Freitagsergebnissen setzte sich Timo Glock auch im ersten Qualifyingdurchgang an die Spitze der Zeitenliste. Doch als man am Ende zutanken musste, verlor man an Boden - und das nicht nur, weil man mehr Benzin zugeladen hatte als die anderen. Der Regen in der Nacht wusch den Gummi von der Piste, den Toyota so dringend braucht.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock war in Q1 noch Schnellster, doch dann zogen andere vorbei

"Zu diesem Zeitpunkt war ich mit dem Auto auch sehr zufrieden und dachte, dass wir ein Stück weiter nach vorne kommen", so Glock über seine Bestzeit nach 20 Minuten. "Aber als wir dann die Spritmenge für das dritte Qualifying einfüllten, war es schwierig, weil durch den Regen in der Nacht der ganze Gummi auf der Strecke weg war. Ich habe gestern ein gutes Gefühl gehabt und war mir auch nach dem ersten Qualifying sicher. Aber mit mehr Sprit haben wir uns etwas die Reifen zerstört und damit tun wie uns schwer. Im ersten Sektor haben die Reifen nicht sehr gut funktioniert und im letzten Sektor bekam ich Graining."#w1#

"Für uns wäre es besser gewesen, wenn es schön warm gewesen wäre und etwas mehr Gummi auf dem Asphalt gelegen hätte", fuhr er fort. "Das können wir nun aber nicht ändern. Vielleicht kommen wir mit unserer Strategie noch den einen oder anderen Platz nach vorn." Ganz so schwarz malte Chefingenieur Dieter Gass die Lage aber nicht.

"Bisher haben wir hier ein sehr gutes Wochenende gehabt. Siebter und Achter ist ja auch nicht schlecht, das ist ein gutes Teamergebnis", erklärte er. "Wir haben in Q1 und Q2 etwas besser ausgesehen. Wir wissen aber auch, dass Ferrari und McLaren da etwas mit angezogener Handbremse fahren. Ein bisschen mehr wäre aber vielleicht doch drin gewesen."


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Japan, Samstag


Besonders bitter ist, dass im Renault im Kampf um den vierten Rang in der Herstellerwertung wieder leichtes Oberwasser hat. Fernando Alonso steht weiter vorn. "Renault steht mit Fernando Alonso auch vor uns", so Glock, der seine Träume aber wahrt: "Der Traum ist es schon, vor dem heimischen Publikum hier zu gewinnen. Träumen darf man ja immer ein bisschen."

Auf der anderen Seite möchte man sich das eigene Rennen aber auch nicht von der Konkurrenz oktroyieren lassen. "Der Fernando Alonso da vorne drin tut weh, wenn man fünf Punkte auf Renault aufholen will", so Gass. "Das ist einer der Gründe, warum wir nicht ganz zufrieden sind. In erster Linie müssen wir aber unser Ergebnis maximieren - egal, wer da in der Nähe ist."