• 16.04.2011 18:59

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Glock: "Red Bull spielt mit den Gegnern"

Marussia-Virgin-Pilot Timo Glock über die Probleme im Schanghai-Qualifying und die deutliche Dominanz von Red Bull 2011

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock wartet sehnsüchtig auf das Istanbul-Update für seinen Marussia-Virgin MVR-02. Auch in China kämpft der Deutsche mit stumpfen Waffen. Im Qualifying von Schanghai musste sich der Odenwälder sogar hinter Teamkollege Jerome D'Ambrosio anstellen. "Wir haben einen Fehler beim Setup gemacht", sagt er. Der Belgier hatte sich für eine bessere Variante entschieden.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock wird wohl auch in Schanghai ein einsames Rennen fahren

"Im Freien Training war es eigentlich okay. Aber wir hatten zu viel Reifenverschleiß, haben deswegen eine konservative Variante gewählt", berichtet Glock. "Schon in der Einrollrunde im Qualifying habe ich gemerkt, dass der Reifen nicht mehr zum Arbeiten kommt. Ich war nur ein Zehntel schneller als am Morgen, wobei ich im Training Verkehr auf der Runde hatte. So gesehen war ich Vormittags sogar schneller - schade!"

Der Abstand zu Lotus ist deutlich, von hinten drohen höchstens die HRT. "Wir können gar nichts unternehmen", sagt Glock mit Blick auf das anstehende Rennen. Der Hesse analysiert unterdessen die Gesamtsituation in der Formel 1. "Die Red-Bull-Dominanz ist dramatisch", meint er. "Wenn man Red Bull mal weglassen würde, dann hätte man hier ein enges und spannendes Qualifying erlebt."

"Sebastian konnte einfach mal so eine Runde aus dem Hut zaubern, die sieben Zehntelsekunden schneller war als alle anderen. Es sieht so aus, als würden die mit der Konkurrenz spielen", erklärt Glock. "Die zeigen uns in Q1 und Q2 bisher überhaupt nicht, was sie wirklich leisten können. Vielleicht fahren die dort sogar noch mit mehr Benzin an Bord. Für uns ist das gut, weil die 107-Prozent-Hürde dann nicht ganz so heftig ist."