• 21.03.2008 05:48

  • von Dieter Rencken

Glock: "Ich nehme es, wie es kommt"

Der Toyota-Pilot im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seine beschwerliche Anreise, die Regengefahr am Sonntag und den Unfall in Australien

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Timo, Melbourne war spektakulär. Beim Unfall hast du dir den Daumen verletzt, oder?"
Glock: "Das Handgelenk ist ein bisschen mehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber generell fühlt es sich eigentlich ganz okay an. Es war am Sonntagabend und Montagmorgen leicht angeschwollen, aber jetzt ist kein Unterschied mehr."

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock fehlte ein wenig die Anpassung an das Klima in Malaysia

Frage: "Die FIA-Ärzte haben dich untersucht?"
Glock: "Ich habe am Sonntag direkt nach dem Rennen eine medizinische Untersuchung gemacht, oder während des Rennens noch."#w1#

Frage: "Ich habe gehört, deine Anreise hieher dauerte 40 Stunden."
Glock: "Ja, wir sind von Melbourne nach Sydney geflogen und wollten eigentlich in Sydney dann weiterfliegen nach Malaysia. Aber der Flug Melbourne nach Sydney wurde gecancelt. Wir sind dann eine Stunde später geflogen, da waren dann nur 20 Minuten zwischen den Flügen. Man hat uns zwar gesagt, dass wir den Flug kriegen werden. Aber es war dann ein Wechsel von Qantas zu Malaysia Airlines, und die sagten uns, dass es keine Möglichkeit gäbe, auf den Flug zu kommen. So haben wir dann noch sechs Stunden auf dem Flughafen in Sydney verbracht, dann sind wir am Abend zurückgeflogen nach Brisbane, und dann von Brisbane nach Kuala Lumpur. Da war ich dann am Mittwochmorgen um sechs Uhr da."

Frage: "Bist du das erste Mal hier in Malaysia?"
Glock: "Nein, ich war 2004 schon einmal hier, als ich Testfahrer für Jordan war. Ich bin hier beide Freien Trainings gefahren und ich kenne mich auf der Strecke also ein bisschen aus."

Frage: "Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit hier kennst du also auch."
Glock: "Ja."

Frage: "Wie bereitest du dich darauf vor?"
Glock: "Im Moment eigentlich gar nicht so wirklich. Früh genug hier sein - was ja nicht ganz so geklappt hat - und sich an das Wetter gewöhnen."

Frage: "Für den Rennsonntag ist Regen vorhergesagt. Was denkst du über das Fahren im Regen ohne Traktionskontrolle?"
Glock: "Das war eigentlich soweit okay. Wir hatten Tests in Barcelona, wenn auch bei anderen Verhältnissen, weil es ziemlich kalt war. Aber generell sollte das weniger ein Problem sein. Es wird natürlich schwieriger, wenn hier viel Wasser auf der Strecke steht."

Frage: "Es wird ja sehr starker Regen vorhergesagt und einige deiner Kollegen meinen, das wäre interessant, andere sagen, dass sie hoffen, dass es nicht regnet. Was denkst du?"
Glock: "Ich nehme es, wie es kommt. Ich habe da keinen Einfluss drauf."

Frage: "Bekommst du nach dem Unfall in Melbourne hier ein neues Chassis?"
Glock: "Ja, ich habe das Ersatzchassis hier und werde mit dem fahren."

Frage: "Ist das alte Chassis so zerstört worden?"
Glock: "Nein, ich glaube, es ist gar nicht so extrem zerstört. Aus Sicherheitsgründen haben wir es aber zurückgeschickt und haben das Ersatzchassis genommen."

Frage: "Ich hab Mark Webber gefragt, ob er diesen Teil der Strecke, auf dem du abgehoben bist, kennt. Er sagte, auch bei der GPDA habe man das erkannt. Sollte das für das nächste Jahr geändert werden?"
Glock: "Ja, da muss man sich schon Gedanken machen. Aus Fahrersicht sieht man diesen Wall ohnehin nicht. Deswegen wäre es schon ganz gut, wenn man da was macht. Ich dachte sowieso, dass ich so gut wie wieder auf der Strecke bin, und war wieder auf Vollgas. Und hat es den Schlag gegeben."

Frage: "Hast du schon die Fernsehbilder davon gesehen?"
Glock: "Ich habe es mit im Fernsehen angeguckt und es sah ganz spektakulär aus."

Frage: "Auch du warst bei unserem letzten Treffen nicht Mitglied der GPDA. Hast du dich mittlerweile angeschlossen?"
Glock: "Nein, immer noch nicht. Ich hatte bisher mehr Probleme, überhaupt nach Malaysia zu kommen und meine Hand in Griff zu kriegen."

Frage: "Aber wirst du Mitglied?"
Glock: "Ich denke schon. Ich habe mir darüber bis jetzt noch nicht so wirklich Gedanken gemacht, weil es läuft ja nicht weg."