Glock: "Glaube, Maria ist auf dem Weg der Besserung"

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte Marussia beim Heimspiel in Silverstone mit einem starken Wochenende gerechnet: Maria de Villota sollte das neue Aerodynamikpaket am Dienstag testen, Timo Glock nach seiner Lebensmittelvergiftung wieder in das Cockpit zurückkehren. Doch de Villotas Formel-1-Testpremiere wurde zum Alptraum - die Spanierin verlor bei einem Crash ein Auge und liegt mit schweren Kopfverletzungen in einem Krankenhaus nahe Cambridge. Kein Wunder, dass das Team von den schrecklichen Momenten traumatisiert ist.

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Timo Glock sitzt nach einem Rennen Pause wieder im Marussia-.Boliden

"So eine schockierende Nachricht ist natürlich kein optimaler Start in ein Wochenende - das ist auch für das Team sehr schwer", bestätigt Glock gegenüber 'Sky Sports F1'. Der Marussia-Pilot hatte am Dienstag kurz vor de Villotas Unfall ein Foto der 32-Jährigen und einen Kommentar auf 'Twitter' gestellt, war aber entgegen ersten Annahmen beim Zwischenfall nicht vor Ort.

Angesichts der schwierigen Umstände fordert er von seinem Team nun Zusammenhalt: "Wir müssen unseren Job abliefern und uns darauf konzentrieren - daran führt kein Weg vorbei." Auch für Glock war es in den vergangenen Tagen schwierig, genau Informationen über de Villotas Gesundheitszustand zu erhalten.

Am Abend neue Informationen über de Villota?

"Im Moment ist ihr Zustand soweit ich weiß stabil, obwohl sie nach wie vor in einem kritischen Stadium ist", offenbart er seinen Letztstand. "Ich glaube, sie ist auf dem Weg der Besserung, aber man muss immer noch abwarten. In den nächsten zehn Stunden kann man vielleicht etwas mehr sagen."

Viele Berichterstatter im Fahrerlager beklagten sich zuletzt über die spärlichen offiziellen Informationen über das Wohlergehen de Villotas, was natürlich auch zu Spekulationen führte. Doch Glock bittet im Namen des Teams und der Familie der Unglückspiloten um Verständnis: "Ich glaube, da muss man der Familie Respekt zollen, denn in dieser Situation konzentriert man sich eher darauf, wie es Maria geht. Ob da irgendwelche Dinge an die Öffentlichkeit gehen oder nicht, ist zweitrangig."

Glock selbst geht es hingegen wieder besser als am Valencia-Wochenende. Der Wersauer hat seine Lebensmittelvergiftung überstanden. "Das hat mich das ganze Wochenende ziemlich außer Gefecht gesetzt und auch am Anfang der darauffolgenden Woche", blickt er zurück. "Jetzt bin ich aber wieder einigermaßen fit. Ich konnte leider wenig trainieren, und so eine Geschichte ist immer ein bisschen langwierig, aber ich fühle mich schon wieder ganz gut."

Wetter als Unsicherheitsfaktor

Jetzt muss sein Team die Evaluierungstests mit dem neuen Aerodynamikpaket nachholen. Doch das schlechte englische Wetter macht dies alles andere als einfach: "Wir müssen hoffen, dass die Bedingungen heute zumindest ein bisschen fahrbar sind, damit wir am Abend schauen können, wie die Teile funktionieren."

Das Wetter sorgt auch im Titelkampf für zusätzliche Spannung. Zuletzt konnte sich Fernando Alonso mit seinem Heimsieg an der Spitze etwas absetzen, weil seine Rivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton ausschieden. Doch Glock glaubt nicht an eine Vorentscheidung: "Sebastians Rückstand sollte man nicht überbewerten. Ich glaube, das kann sich auch wieder schnell drehen, denn hier regnet es gerade. Ich gebe für dieses Wochenende keine Prognose ab."

Dennoch zeigt er sich von Alonsos Leistung in dieser Saison schwer beeindruckt: "Es ist wirklich stark, was Alonso derzeit mit Ferrari macht, denn ihr Auto war zu Saisonstart ganz klar am schwierigsten zu fahren. Im Moment führt er in der WM, und sie kriegen das Auto immer besser in den Griff."