• 07.06.2008 13:35

  • von Marco Helgert

Geschrumpfte Motorenabteilung lähmt Renault nicht

Die Motorenabteilung von Renault in Viry-Châtillon wird verkleinert, doch Chefingenieur Pat Symonds erwartet keine großen Auswirkungen

(Motorsport-Total.com) - Von Renault vernahm man in den vergangenen Wochen vermeintlich Gegensätzliches: Zwar möchte man auch langfristig in der Formel 1 bleiben, die Motorenabteilung in Frankreich aber wird gestutzt. Für Renaults Chefingenieur Pat Symonds passen diese beiden Aussagen aber sehr wohl gut zusammen. Durch das Einfrieren der Motorenentwicklung habe man weniger Personalbedarf.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Pat Symonds erwartet nicht, dass die neue Motorgeneration schon früher kommt

"Wir bei Renault sind uns sehr bewusst, effizient zu arbeiten und das Beste aus den Regeln und unserem Budget zu machen", erklärte er. "Die Budgets sind ja nicht ein Fass ohne Boden. Ansonsten könnte man ins Blaue hineinarbeiten für den Tag, wenn das Einfrieren beendet wird. Aber so arbeiten wir bei Renault nicht."#w1#

Gerade bei der täglichen Routine wird nun noch mehr Arbeit an Mecachrome ausgelagert. "So war es schon immer und so wird es auch bleiben", fuhr er fort. Doch was passiert mit all den technischen Neuentwicklungen, die sehr wohl im Motorenbereich angesiedelt sind - wie zum Beispiel die Systeme zur Energierückgewinnung, oder gar die Entwicklung des Motors für die Zeit nach 2012.

"Die Entwicklungsgruppe des KER-Systems sitzt in Enstone", erklärte Symonds. "Das hat keine direkte Auswirkung auf den Motor. Diesen können wir aber verändern, damit das KERS passt, aber darin sind einige Ingenieure eingebunden. Beim Thema neuer Motor wird es komplizierter. Derzeit ist der Plan, 2013 einen neuen Motor zu haben. Aber darüber wird noch viel geredet."

Der neue Motor sollte aber - so der allgemeine Tenor und auch Symonds Hoffnung - weitaus einfacher gestrickt sein als die neuen Modelle. "Wir müssen das richtig machen. Es muss ein moderner Motor sein, aber auch ein billiger", erklärte er. "Derzeit sind die Motoren sehr, sehr teuer. Sie könnten viel mehr leisten, als sie es derzeit dürfen."

"Wir müssen die Kosten drücken und KERS gleich sauber integrieren, am besten auch eine thermische Energierückgewinnung", erklärte er. "Das aber schon 2011 anzustreben, wäre etwas zu mutig. Das KERS ist ja nicht einmal auf der Strecke gefahren." So soll erst ein Jahr mit KER-System gefahren werden, ehe es hierzu eine Entscheidung gibt.

Doch wenn der neue Motor kommt, würde man mit dem momentanen Personalbestand auskommen. "Wir haben viele Leute in der Weiterentwicklungsabteilung verloren", so Symonds, "weil derzeit keine Weiterentwicklung stattfindet."