Gerüchte um Montagny und Jordan verdichten sich

Laut 'F1Total.com'-Informationen könnte Franck Montagny noch diese Saison statt Tiago Monteiro bei Jordan-Toyota anheuern

(Motorsport-Total.com) - Lediglich 37 Mal fand in der Formel 1 vor der Saison 2005 ein Grand Prix ohne Franzosen am Start statt. Vor Brasilien 2004, als Olivier Panis frühzeitig in Rente ging, war dies letztmals 1967 in Mosport der Fall. Wie 'F1Total.com' herausgefunden hat, könnte die "Grande Nation" aber ab dem diesjährigen Grand Prix von Kanada durch Franck Montagny wieder in der Königsklasse vertreten sein.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Franck Montagny könnte noch 2005 zu seinem Grand-Prix-Debüt kommen

Der 27-Jährige ist derzeit Testfahrer bei Renault, wird aber wahrscheinlich noch diese Saison zum Stammpiloten avancieren. Schon vor Saisonbeginn wurde er als möglicher Kandidat bei Jordan-Toyota gehandelt, doch Teamchef Colin Kolles und Sportdirektor Trevor Carlin entschieden sich damals für die Paarung Karthikeyan/Monteiro. Während Karthikeyan die Erwartungen seither voll erfüllt hat, konnte sich Monteiro bislang noch nicht wirklich in Szene setzen.#w1#

Ecclestone zieht hinter den Kulissen die Fäden

Angestoßen wurden die Gerüchte von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone: "Wir arbeiten daran, einen Franzosen in die Formel 1 zu bekommen", sagte er kürzlich gegenüber französischen Journalisten. "Wir könnten jemanden bei Jordan unterbringen, aber ob das eine gute Idee ist oder nicht, weiß ich nicht." Allerdings ließ der 74-Jährige durchblicken, dass er am 3. Juli in Magny-Cours gerne einen Lokalmatador am Start sehen möchte.

Nachdem Olivier Panis seine Karriere - abgesehen von einigen Tests für Toyota - praktisch beendet hat, kommt für eine solche Rolle nur Montagny in Frage. Gerüchten zufolge hat er seinen Start bei den 24 Stunden von Le Mans abgesagt, um schon in Nordamerika erstmals einen Grand Prix zu bestreiten. Fest steht jedenfalls, dass seine Rolle als Ersatzmann bei Renault zumindest in Kanada und in den USA der junge Finne Heikki Kovalainen übernehmen wird.

Ein Sprecher von ORECA, also jenem Team, für das Montagny in Le Mans fahren soll, äußerte sich zu den Gerüchten gegenüber 'F1Total.com' folgendermaßen: "Schon bevor sich Franck unserem Le-Mans-Projekt angeschlossen hat, wussten wir, dass er bei einem entsprechenden Angebot in die Formel 1 gehen wird. Es kann sein, dass wir in Le Mans ankommen und Franck plötzlich eine andere Möglichkeit in der Formel 1 bekommt", so Richard Dechaunac.

ORECA würde Montagny für die Formel 1 freigeben

Der offizielle Stand der Dinge ist zwar, dass Montagny in Le Mans in einem von ORECA eingesetzten Audi antreten wird, doch das Team hat für den Fall der Fälle sicherheitshalber schon einen Ersatzmann nominiert. Seitens ORECA würde man einem kurzfristigen Wechsel in die Formel 1 jedenfalls keine Steine in den Weg legen: "Franck hat uns gegenüber immer gesagt, dass die Formel 1 für ihn Priorität hat. Das akzeptieren wir", meinte Dechaunac.

Von 'F1Total.com' auf die Spekulationen um Montagny angesprochen, meinte Jordan-Teamchef Colin Kolles nur, dass ein Fahrerwechsel während der Saison "denkbar" sei: "Das haben wir schon oft erlebt. Es kann sich immer wieder einer verletzen. Es können immer wieder irgendwelche unerwarteten Umstände eintreten. Red Bull hat die Fahrer auch gewechselt." Zur Montagny-Situation wollte er sich nicht konkret äußern: "Abwarten", gab der in Rumänien geborene Deutsche zu Protokoll.

Monteiros Platz bei Jordan-Toyota nicht sicher

Auf die Frage, ob nach dem Vorbild von Red Bull demnächst Robert Doornbos anstelle von Tiago Monteiro zum Einsatz kommen könnte, entgegnete Kolles vielsagend: "Es ist eher eine andere Konstellation möglich." Fest steht allerdings, dass Karthikeyan die Saison zu Ende fahren wird, denn der Inder sitzt einerseits dank seiner Sponsoren und andererseits dank seiner guten fahrerischen Leistungen fest im Sattel.

Sollte Montagny ab dem Grand Prix von Kanada am 12. Juni tatsächlich im Jordan-Toyota Platz nehmen, wäre er der insgesamt 66. Franzose in der Formel 1. Auffallen konnte er erstmals 1997 und 1998 in der Französischen Formel 3, ehe er in der Formel 3000 sang- und klanglos unterging. Erst in der Formel Nissan gelang es ihm mit dem zweiten Gesamtrang 2002 und dem Meistertitel 2003, seine Karriere neu zu beleben.