• 10.04.2003 15:48

  • von Marco Helgert

Gerhard Berger: Eigenes BMW-Team wäre möglich

Der scheidende BMW-Motorsportchef Gerhard Berger schließt nicht aus, dass BMW mit einem eigenen Team in der Formel 1 antritt

(Motorsport-Total.com) - Williams und BMW haben noch immer keinen Vertrag über Fortsetzung der Zusammenarbeit unterschrieben. Für den scheidenden BMW-Motorsportchef Gerhard Berger wäre es auch möglich, dass BMW in Zukunft als eigenes Team in der Formel 1 auftritt, da die Deutschen doch etwas frustriert über die Zusammenarbeit mit dem britischen Team sind.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger: Für BMW ist alles offen, auch ein eigenes Team

Dennoch sei ein weiteres Engagement mit Williams die bevorzugte Lösung. "Für BMW ist alles offen", so Berger im 'F1Racing'-Magazine. "Alles vom Ausstieg bis zum Bau eines eigenen Autos. Das Ziel ist es aber noch immer mit Williams eine gute Lösung zu finden."

Auch der Wechsel zu einem anderen Team wäre nicht "komplett undenkbar". "Wenn man aus irgendwelchen Gründen nicht mehr mit dem Team auskommt, wenn man andere Arbeitsweisen hat, dann muss man sehen, ob nicht ein andere mit den eigenen Ideen besser zurechtkommt", so der Österreicher.

Der neue Vertrag zwischen BMW und Williams sollte bereits im Januar unterschrieben werden, doch bis jetzt wurde noch keine Unterschrift unter ein Schriftstück gesetzt. So soll BMW unzufrieden mit dem neuen Williams FW25 sein, mit dem man Ferrari herausfordern wollte.

"Ich denke, dass Williams in diesem Jahr ein gutes Auto gebaut hat. Es ist ein gutes Konzept", so Berger weiter. "Wir wissen, dass es aerodynamisch noch Probleme gibt, aber es ist möglich, dass wir in den nächsten Monaten näher an Ferrari heranrücken werden. Es ist nur die Aerodynamik die Probleme bereitet. Wenn wir das hinbekommen, dann wären wir ganz vorne dabei."

"Vielleicht hat Williams in den letzten Jahren nicht genug in die Aerodynamik investiert. Vielleicht haben andere Teams mehr Aufmerksamkeit darauf verwendet, aber sie bauen einen neuen Windkanal und sind gar nicht so weit weg", erklärte der 43-Jährige weiter, der die Herstellervereinigung GPWC abermals kritisierte.

"Die GPWC ist eine totale Zeit- und Energieverschwendung", so Berger deutlich. "Es gibt all die Diskussionen über eine neue Rennserie, aber es gibt keinen Platz für zwei Serien." Die Idee, dass die Automobilhersteller eine Serie lenken sollten, hält der Österreicher für falsch: "Man braucht eine unabhängige Organisation."