George Russell: Angst kann auch der beste Simulator nicht simulieren

Wie realistisch sind Formel-1-Simulatoren? - Sehr, findet George Russell - Die fehlenden G-Kräfte sind für ihn jedoch nicht der Hauptunterschied zur Realität

(Motorsport-Total.com) - Simulatoren sind aus der Welt des Motorsports nicht mehr wegzudenken. Dank ihnen kommen Teams bereits mit einem gut vorbereiteten Auto an die Strecke, ohne nur einen Meter gefahren zu sein. Während die Simulatoren die Realität mittlerweile perfekt nachstellen, gibt es jedoch noch immer Unterschiede. (Leitfaden: Dein Einstieg ins Sim-Racing!)

Titel-Bild zur News: Red Bull F1 Simulator

Jedes Formel-1-Team nutzt Simulatoren zur Vorbereitung Zoom

Häufig werden die fehlenden G-Kräfte ins Feld geführt, die ein Simulator nicht nachstellen kann. Williams-Pilot George Russell führt allerdings einen anderen Faktor ins Feld: Den Angst-Faktor.

"Im Simulator hat man überhaupt keine Angst", sagt der 22-Jährige. "Es ist jetzt nicht so, dass wir uns [in der Realität] ständig beim Fahren in die Hose machen. Aber wenn man im Simulator einen Fehler macht, drückt man den Reset-Knopf und legt von vorne los. In der Realität beschert man seinen Mechanikern ein bisschen Arbeit, um es mal gelinde auszudrücken."

Simulatoren haben mittlerweile einen enormen Detailgrad erreicht. Oft ist die virtuelle von der realen Welt gar nicht mehr zu unterscheiden. Doch noch immer gibt es Bereiche, in denen sich eine gute von einer weniger guten Simulation unterscheidet: Die Reifen.

"Es ist unglaublich schwer, die Reifen zu simulieren", so Russell. "Sie sind unglaublich komplex in ihrer Temperaturentwicklung, wie sie arbeiten, sich in Kurven verformen und der Luftdruck höher und niedriger ist. Dann gibt es noch unterschiedliche Mischungen. Das ist unglaublich schwer zu simulieren."

"Es ist unglaublich schwer, die Reifen zu simulieren." George Russell

"Hier liegt für mich der Unterschied zwischen einer Top-Simulation und einer weniger guten: Beim Reifenmodell."