• 09.01.2004 14:16

  • von Marcus Kollmann

Gené: "Wir brauchen jemanden mit Erfahrung"

Der BMW-Williams-Testfahrer über die Auswirkungen von Montoyas Wechsel, sein Ziel für 2005 und warum man sich verstärken muss

(Motorsport-Total.com) - Der Schlüssel zum Erfolg in der Formel 1 liegt bekanntlich in einer der Wettbewerbssituation entsprechenden Vorbereitung auf die neue Saison.

Titel-Bild zur News: Marc Gené (BMW-Williams)

Will sich bei der Testarbeit für ein Stammcockpit empfehlen: Marc Gené

Das BMW-Williams Team hat es in diesem Punkt bislang sehr ernst genommen, denn nachdem man sich im letzten Jahr im vorletzten beziehungsweise letzten Rennen im Kampf um die Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft geschlagen geben musste, will man in dieser Saison auf ganzer Linie erfolgreich sein.

BMW-Williams "Testweltmeister" im November und Dezember

In der Vorbereitung auf 2004 legte man bereits im November und Dezember beinahe 8.000 Testkilometer zurück. Darauf aufbauend, wird man die Entwicklung des am Wochenanfang in Valencia vorgestellten FW26 bis zum Saisonstart kontinuierlich vorantreiben.#w1#

Wie ernst es die Weiß-Blauen mit dem Unternehmen Titelgewinn nehmen, davon zeugt ein Blick auf den Testplan von Januar bis März. Als bisher einziges Top-Team hat sich der Rennstall von Frank Williams für alle Testtage eingeschrieben.

BMW-Williams wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach bald verstärken

Neben den beiden Stammfahrern wird ein Großteil der Reifen- und Komponententests dabei wieder von Marc Gené durchgeführt werden. Die intensiven Bemühungen des Teams, endlich wieder Weltmeister zu werden, und der sich verschärfende Wettbewerb, haben jedoch ihren Preis, wie der Testfahrer von BMW-Williams unumwunden zugibt.

"Letztes Jahre habe ich ungefähr 26.000 Testkilometer absolviert. Manchmal war es einfach zu viel Testarbeit." Aus diesem Grund hofft der Spanier auch, dass die Teamführung dem Beispiel der anderen großen Teams folgen und einen weiteren Piloten verpflichten wird. "Wir benötigen einfach noch jemanden der mir hilft", so Gené mit dem Hinweis darauf, dass diese Entscheidung letztendlich bei der Teamführung liegt.

Zweiter Testfahrer sollte viel Erfahrung mitbringen

Im Zusammenhang mit dem zweiten Testcockpit fallen einem auf Anhieb verschiedene Namen ein, zumal BMW-Williams zuletzt jungen Piloten wie Nico Rosberg, Nelson Piquet jr. und Ho-Pin Tung eine Chance gab. Auch wenn Marc Gené in Sachen Fahrerwahl "keine bestimmten Vorstellungen" hinsichtlich der Verstärkung hat, gibt es jedoch eine Sache über die der vierte Mann unbedingt verfügen sollte.

"Wir brauchen jemanden mit Erfahrung, denn die Meisterschaft zu gewinnen ist sehr wichtig. Wir haben einfach nicht die Zeit, um jemanden von Anfang an alles beizubringen. Je mehr Erfahrung der Fahrer hat, umso besser ist das für das Team", erklärte der 29-Jährige, der auch dieses Jahr alles geben wird, damit der FW26 das konkurrensfähigste Auto im Feld ist.

Gené will 2005 für BMW-Williams als Stammfahrer antreten

Genés Motivation kommt dabei nicht von ungefähr, denn er rechnet sich gute Chancen darauf aus in die engere Wahl als Nachfolger von Juan-Pablo Montoya für 2005 in Betracht gezogen zu werden.

"Ich weiß, dass das Team von meiner Leistung in Monza beeindruckt war und ich berücksichtigt werde. Ich bin natürlich nicht der Einzige, doch zu wissen, dass ich in Betracht gezogen werde, treibt mich an mein Bestes beim Testen zu geben. Ich gebe zwar immer alles, doch ich versuche, wenn möglich, noch mehr zu geben, um mir das Cockpit zu sichern."

Mehr Verantwortung für Gené durch Montoyas Wechsel zu McLaren

Auf Grund des Weggangs des Kolumbianers am Ende dieser Saison wird Gené eine noch tragendere Rolle bei der Weiterentwicklung des FW26 zukommen. Eine Situation die dem Spanier die Gelegenheit verschafft seinen Speed unter Beweis zu stellen: "Ich teste immer neue Entwicklungsteile, doch dieses Jahr werde sicherlich noch mehr dieser Art von Tests durchführen."

Sollte er, aus welchem Grund auch immer, am Ende das Rennen um einen Platz als Stammfahrer bei BMW-Williams für 2005 nicht gewinnen, schließlich sind gute Cockpits rar und entsprechend umkämpft, wird Gené der Formel 1 aber treu bleiben. Denn: "Im Moment sehe ich keine andere Meisterschaft die besser ist als Testfahrer in einem Top-Team der Formel 1 zu sein."