Gené: "Williams hat mir einen Gefallen getan"
Marc Gené ist keineswegs unglücklich über seinen Abgang bei BMW-Williams, seine neue Heimat heißt nun Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Dass sich das BMW-Williams-Team nach vier Jahren von Testfahrer Marc Gené trennen würde, war bereits seit einigen Wochen ersichtlich. Nun konnte der Katalane bei Ferrari eine neue Heimat finden und zeigte sich von Anbeginn an beeindruckt. Auf dem 'Circuit de Catalunya' begann er nur einen Tag nach der Verlautbarung mit Testfahrten im Ferrari F2004.

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Marc Gené hat bei Ferrar bereits seine neue Heimat gefunden
"Es ging alles so schnell, dass ich nicht einmal Zeit hatte zu verstehen, dass ich in das beste Team der Welt gekommen bin. Das ist eine große Verantwortung", erklärte Gené der 'Gazzetta dello Sport'. "Ich habe nur wenige Runden und einige Stunden mit dem Team gebraucht, um zuverstehen, warum sie die Champions sind. Noch ist nicht einmal ein Tag vergangen, doch ich fühle mich schon zu Hause."#w1#
"Sie haben mir sofort Bedingungen geschaffen, unter denen ich mich wohl fühle", so der Katalane, dessen umfangreiche Sprachkenntnisse auch bei Ferrari nützlich sind. "Mit den Mechanikern spreche ich Italienisch, und einige von ihnen kenne ich bereits, da wir zusammen bei Minardi waren. Hinzu kommt, dass das alles hier passiert, auf dem Kurs, den ich am besten kenne, zusammen mit meinen Freunden. Es hätte gar nicht besser beginnen können."
Der 30-Jährige verliert trotz seines Rauswurfs kein böses Wort über das Williams-Team. "Ich muss Williams danken, denn sie haben mir frühzeitig erklärt, dass sie den Posten des Testfahrers neu besetzen, daher konnte ich Kontakte zu anderen Top-Teams knüpfen und Ferrari hat als erstes Team geantwortet", so der Katalane. "Ich weiß nicht, warum sie bei Williams so entschieden haben, aber wenn man sich das rückblickend anschaut, dann haben sie mir einen Gefallen damit getan."
Dabei hätte sich Gené auch auf einen Stammplatz konzentrieren können, doch er zog es vor, weiterhin Testfahrer zu bleiben. "Da habe ich keinen Zweifel: Es ist besser, für Ferrari zu testen, als für ein nicht konkurrenzfähiges Team Rennen zu bestreiten", erklärte er. Dabei obliegt ihm momentan die Aufgabe, den F2004 weiterzuentwickeln, denn Ferrari wird das diesjährige Modell in veränderter Form auch in den ersten Rennen der Saison 2005 einsetzen.
"Der F2004 ist nicht leicht zu verbessern", erklärte er. "Meine Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Reifen. Wenn man an die Michelin-Reifen gewöhnt ist, dann spürt man schon, dass das Einsetzen der Motorleistung bei den Bridgestone-Pneus anders ist. Aber schon nach 15 Runden fühlte ich mich wohl. Manchmal habe ich auf das Springende Pferd auf dem Lenkrad geschaut, ich konnte es kaum glauben. Ich hoffe, dass meine Erfahrung Ferrari helfen wird. Bis März gibt es noch sehr viel zu tun."

