• 27.06.2008 12:52

  • von Stefan Ziegler

Gemischte Gefühle bei Renault

Beim Heimrennen in Magny-Cours waren beide Renault-Piloten in den Punkten, dennoch ist man bei der Équipe mit dem Ergebnis nicht restlos zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nelson Piquet Jr. konnte ausgerechnet beim Heimrennen seines Teams zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere in die Punkte fahren und schlug dabei sogar Doppelweltmeister Fernando Alonso, der sich kurz vor Rennende einen Schnitzer leistete. Trotz der Freude über die WM-Zähler war man bei Renault nicht vollkommen glücklich mit dem Ergebnis, war Alonso doch von einer aussichtsreichen Position ins Rennen gegangen. Das eigentliche Ziel, Alonso auf das Podium zu bringen, hat man nämlich verfehlt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso vor Nelson Piquet Jr.

Am Rennende lag Nelson Piquet Jr. vor Doppelweltmeister Fernando Alonso

"Wir haben gemischte Gefühle", bestätigte Renault-Chefrenningenieur Alain Permane rückblickend im Podcast des Rennstalls. "Wir freuen uns sehr für Nelson, er ist sehr froh über das Ergebnis, wie auch das gesamte Team. Endlich hat es für ihn gepasst und hoffentlich beginnt für ihn jetzt die Saison. Um ehrlich zu sein sind wir etwas verwirrt, was Fernando angeht", musste Permane gestehen.#w1#

"Er hätte auf dem Podium sein können, aber unsere Pace im ersten Stint war zu langsam", erläuterte Permane. "Wir waren ursprünglich auf einer Dreistoppstrategie und haben das dann geändert, wie jeder sehen konnte. Fernando war dann im zweiten Stint deutlich schneller unterwegs." Was genau für die Schleichfahrt von Alonso zu Beginn des Rennens verantwortlich war, steht noch nicht fest: "Das müssen wir noch genau klären."

"Er hatte einige Probleme mit den Einstellungen seiner Drehzahl. Die Anzeige auf seinem Lenkrad schien nicht mit seiner Pedalposition überein zu stimmen und verhielt sich auf alle Fälle nicht so, wie während des restlichen Wochenendes. Wir sind noch nicht genau sicher, was da los war, aber es ist bei beiden Autos aufgetreten", meinte Permane.

"Fernandos Start war eigentlich ganz gut. Leider gibt es keine Filmaufnahmen aus der Vogelperspektive und so ist es schwierig zu sehen, wer sich wann in Bewegung setzte", sagte der Chefrenningenieur. "Ich könnte mir denken, dass seine Reaktionszeit aufgrund seiner Drehzahlprobleme nicht sonderlich gut war. Wir werden uns das aber noch einmal anschauen und für nächste Woche in den Griff kriegen."

"Wir haben dann recht schnell gemerkt, dass wir in Schwierigkeiten steckten und mussten etwas dagegen unternehmen", ging Permane auf den weiteren Rennverlauf ein. "Da haben wir dann auf die Zweistoppstrategie gewechselt. Von diesem Augenblick an haben sich die Dinge für uns verbessert, aber das Rennen war schon nach diesen ersten 15 Runden vorbei. Ich glaube nicht, dass das Wetter einen großen Einfluss darauf hatte, denn der zweite Stint war ja in Ordnung."

"Zusammenfassend könnte man wohl sagen, dass die Pace schon da war, wir aber besser hätten abschneiden können. Wir werden allerdings klarer sehen, wenn wir den Problemen in Fernandos erstem Stint auf die Spur gekommen sind. Ehrlich gesagt, ich denke, wir hätten auf das Podium fahren müssen. Wir waren nahe dran - wäre der erste Stint nicht so danebengelaufen, dann hätte das vielleicht auch geklappt."