• 01.11.2013 21:18

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Geld oder Glück: Wie Lotus die Finanzkrise meistern will

Teamchef Eric Boullier zeigt sich erstmals unsicher, wenn es um den neuen Investor geht - Er will in der Formel 1 auf die Kostenbremse treten

(Motorsport-Total.com) - Während die meisten klammen Teams im Hinterfeld herumkrebsen, hält Lotus trotz knapper Kasse mit den gut situierten Werksmannschaften mit. Eric Boullier überrascht das nicht, schließlich lobt der Teamchef seine Truppe, die insbesondere in Sachen Aerodynamik voll auf der Höhe ist. Zum Großen Preis von Abu Dhabi kommt aus Enstone ein Aerodynamik-Paket für das Finale der Saison 2013. "Wir geben unser Bestes, um auf der Strecke zu brillieren", verspricht der Franzose, hat aber an vielen Fronten zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Ob Lotus noch die Handyrechnung für Teamchef Boullier begleicht? Zoom

Die wichtigste betrifft den seit Monaten angekündigten Geldgeber Quantum (ehemals Infinity Racing), hinter dem angeblich der Sultan von Brunei steckt. "Es gibt Probleme, von denen wir schon seit langer Zeit wissen und wir warten auf den neuen Investor - klappt das nicht, müssen wir uns etwas anderes überlegen", erklärt Boullier. Dass er ein Scheitern in Erwägung zieht, ist neu - zuvor hatte er sich stets zuversichtlich gezeigt und von Details gesprochen, die noch zum Abschluss des Deals fehlen würden.

Finanzprobleme seien kein Unikum in der Formel 1, betont Boullier. Sehr wohl aber bei den Teams, die um Grand-Prix-Siege fahren: "Es geht doch nicht nur um uns, aber wir stehen ziemlich im Rampenlicht. Die meisten Teams haben keine Sponsoren, die sich voll und ganz verpflichten", meint der 39-Jährige, der zum Überlebenskünstler geworden ist: "Aber uns gibt es schon seit langer Zeit." Dennoch müsse etwas unternommen werden, damit rote Zahlen nicht zum ständigen Wegbegleiter der Teams würden.

Boullier betont: "Alle sind sich darüber einig, dass die Kosten in der Formel 1 zu hoch sind. Um konkurrenzfähig zu sein, muss man mindestens 50 Prozent von dem ausgeben, was die Topteams zur Verfügung haben. Das ist viel Geld und nicht durchzuhalten." Das Problem erkennt er darin, dass das aktuelle System darauf basiert, Erfolge zu belohnen. "Umso mehr man gewinnt, umso mehr verdient man. Da führt eines zum anderen: Man muss Glück haben oder Geld investieren." Was ist also die Lösung? Die Einnahmen erhöhen oder die Ausgaben drücken? "Die Ausgaben werden erhöht", antwortet Boullier schmunzelnd.

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