Gascoyne: "Schumi" hat kein Recht Trulli zu kritisieren
Gascoyne erklärt, warum er Schumachers Kritik an Trulli für unangebracht hält und der Italiener ein Siegfahrer ist
(Motorsport-Total.com) - Mike Gascoyne, Technischer Direktor des Renault F1-Teams, hat einige Äußerungen von Michael Schumacher nach dem Großen Preis von Australien zum Anlass genommen, um mit dem Deutschen hart ins Gericht zu gehen.

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Michael Schumacher fand an Jarno Trulli zunächst keinen Weg vorbei
Der Ferrari-Pilot hatte nach seinem Sieg in Melbourne in Interviews zbezüglich des Zweikampfs mit Renault-Pilot Jarno Trulli zum Ausdruck gebracht, dass der Fight seiner Meinung nach zwar fair aber nicht angebracht gewesen sei, da der Italiener in seinem R202 klar langsamer war und ihn aufgehalten habe.
"Schumachers Kritik ist unangebracht gewesen"
Trotz des langsameren Autos, hatte sich Trulli jedoch mehrere Runden lang wacker vor dem Deutschen halten können und ihm ein Überholen unmöglich gemacht. Dieses Verhalten stieß Schumacher sauer auf, doch in der 8 Runde des Grand Prix erledigte sich das Problem für den 33-Jährigen wie von selbst. Trulli übersah beim Verteidigen seiner Position die Öl-Spur die in der Brabham-Kurve lag und schlug mit seinem Boliden gegen die Leitplanken und schied infolgedessen aus.
"Seine Äußerungen über Jarno, der ja nur seine Position verteidigt hat, waren unangebracht und unnötig. Die Leute besuchen einen Grand Prix, um solche Kämpfe zu sehen. Michael hatte das bessere Auto, weshalb es einzig an ihm lag Jarno zu überholen", zitiert die englische Presse Gascoyne, dem besonders an Schumachers Meinungsäußerung missfiel, dass der vierfache Weltmeister bislang bei der Verteidigung seiner Position ebenfalls kein Kind von Traurigkeit gewesen ist.
"Trullis Ausscheiden war einfach nur Pech"
"Jarno befand sich im Kampf um Platz zwei mit Michael und musste zur Verteidigung seiner Position verschiedene Linien bei der Fahrt durch die erste Schikane nehmen. Wir haben uns den Zweikampf aus Michaels Onboard-Kamera angesehen und konnten die Öl-Spur erkennen. In der achten Runde fuhr Jarno etwas neben der idealen Linie und geriet dann auf die Öl-Spur. Es war einfach Pech und man kann ihm dafür keine Vorwürfe machen", verteidigte der Technische Direktor den Einsatz Trullis und nahm den Piloten trotz seines offensichtlichen Fahrfehlers in Schutz.
Darüber hinaus erklärte der Engländer, dass Trulli seiner Meinung nach zu Unrecht nachgesagt werde, dass er zwar verdammt schnell in der Qualifikation sei, jedoch im Rennen weniger stark ist: "Ehrlich gesagt ärgert ihn dieses Gerede. Letztes Jahr war es doch so, dass der Jordan die Reifen ziemlich schnell gefressen hat und Jarno das Fahrverhalten des Autos nicht mochte. Sein Teamkollege, Heinz-Harald Frentzen, kam damit besser zurecht. Aber Jarno wird schon bald ein fantastisches Rennen fahren und danach noch weiter zulegen. Er muss nur diese Hürde überwinden und dann wird es für ihn laufen", zeigte sich Gascoyne überzeugt davon, dass Trulli ein Siegfahrer ist und seine Reputation, im Rennen schwächer als während einer Qualifikation zu sein, bald abschütteln wird.

