• 02.08.2010 18:54

Gallagher: "Bin sehr zufrieden mit unseren Motoren"

Die Bilanz von Cosworth bei der Rückkehr in die Formel 1 sieht positiv aus, wie Mark Gallagher im Interview erklärt

(Motorsport-Total.com) - 2010 ist Cosworth wieder in die Formel 1 als Motorenlieferant zurückgekehrt. Mit Lotus, Virgin und HRT beliefert die Firma alle drei Neueinsteiger. Mit Williams ist man wieder eine Partnerschaft eingegangen. Speziell die neuen Rennställe vergleichen ihre Leistung mit dem etablierten Team, da der Motor eine Konstante darstellt. Im ersten Saisondrittel kam Kritik an Cosworth auf, da ihre Motoren bei längerer Laufleistung an Kraft verlieren. Cowsort-Manager Mark Gallagher analysiert die Saison bisher.

Titel-Bild zur News: Mark Gallagher

Mark Gallagher ist mit der Leistung seiner Cosworth-Motoren zufrieden

Frage: "Wie würden Sie die bisherigen zwölf Rennen einschätzen?"
Mark Gallagher: "Ich glaube wir haben einen sensationellen Job geleistet. Wir beliefern ein Drittel des Feldes mit konkurrenzfähigen, effizienten und zuverlässigen Motoren. Wenn man die Laufleistung von allen vier Teams addiert, sind wir bereits 58.000 Kilometer gefahren - ohne Motorschaden. Für mich ist Zuverlässigkeit der zentrale Punkt bei jedem Rennprogramm, speziell mit der Regel, dass nur acht Aggregate pro Jahr eingesetzt werden dürfen. Leider ist Zuverlässigkeit keine gute Geschichte. Motoren werden nur wahrgenommen, wenn sie in einer Rauchwolke verenden. Ich bin froh, dass wir bisher keinen katastrophalen Schaden hatten, wie man es schon bei anderen gesehen hat."#w1#

Frage: "Gab es wirklich keinen einzigen Motorschaden?"
Gallagher: "Zwei Motoren sind kaputt gegangen, weil es auf der Chassis-Seite Fehler beim Kühlkreislauf gegeben hat. Dabei ist das Wasser ausgelaufen. Es ist bei HRT in Bahrain und bei Lotus in Monaco passiert. Das waren aber keine Motorschäden. Zu Beginn der Saison hatten wir mit Leistungsverlust beim dritten Einsatzwochenende zu kämpfen. Wir haben sofort darauf reagiert und zusammen mit der übrigen Arbeit konnten wir die Performance optimieren. Wir sind zufrieden wie es bisher gelaufen ist. Wenn man vergleicht, dass unsere Rivalen drei Jahre Vorsprung haben, ist es bemerkenswert."

Frage: "Wie sieht es beim CA2010 mit der maximalen Leistung aus?"
Gallagher: "Der Motor ist sehr konkurrenzfähig und der Dank geht an jeden, der beim Design, der Entwicklung und der Fertigung involviert ist. Die Resultate des Williams-Teams, das sich regelmäßig für Q3 qualifiziert und oft Punkte holt, zeigen das. Nachdem Rubens Barrichello in Ungarn Michael Schumacher überholt hatte, fuhr er die drittschnellste Rennrunde. Natürlich haben die Reifen dabei auch eine Rolle gespielt, aber Rubens war bei der Messung der Höchstgeschwindigkeit mit 292,6 km/h auch der drittschnellste Pilot. Ich hoffe die Fans verstehen, dass unser Motor eine Rolle bei der Leistung spielt. Man braucht einfach Leistung."


Fotos: Großer Preis von Ungarn


Frage: "Wie läuft die Sommerpause bei Cosworth ab?"
Gallagher: "Cosworth ist so strukturiert, dass die Formel 1 eine eigene Business-Einheit darstellt. Obwohl die Formel-1-Abteilung geschlossen wird, laufen unsere anderen Aktivitäten in den Bereichen Luftfahrt, Verteidigung, Automobil und umweltfreundlicher Energie, normal weiter. Die Formel-1-Techniker haben eine tolle Arbeit abgeliefert und sie verdienen diese Pause. Vor fast genau einem Jahr habe ich meine Arbeit bei Cosworth aufgenommen. Jeder, der in das Projekt involviert ist, kann stolz sein. Wir werden weiter unter Hochdruck arbeiten, um die bestmöglichen Resultate abzuliefern. Der Blick geht auch schon in die kommenden Jahre, die schöne Aussichten bieten. In den nächsten Wochen werden wir uns erholen, damit wir wieder mit vollem Elan den Rest der Saison bestreiten können."

Frage: "Was rechnen Sie sich für die verbleibenden Rennen aus?"
Gallagher: "Wir freuen uns schon sehr auf Spa und Monza, um zu sehen wie sich der Motor auf diesen Hochgeschwindigkeitskursen schlägt. Williams möchte weiter kräftig punkten und wir würden uns über ein Podium freuen. Die drei neuen Teams haben große Fortschritte erzielt und ihre Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommen. Sie haben unter schwierigen Bedingungen einen phänomenalen Job gezeigt. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit. Ich würde es gerne sehen, dass zumindest einer von ihnen noch einen Punkt holt. Manche sagen, dass es unmöglich sei, aber unter gewissen Bedingungen kann alles passieren. Das wäre fantastisch."