Für Renault wäre heute mehr drin gewesen

Immerhin neun Punkte gesammelt, beide Autos im Ziel - aber das Rennen verlief für Trulli und Alonso nicht gerade optimal

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Triumph in Monaco war allen klar, dass Renault am Nürburgring nichts mit der Vergabe des Siegerpokals zu tun haben würde, die Positionen vier und fünf für Jarno Trulli und Fernando Alonso sind daher sicher nicht als Misserfolg zu werten. Dennoch wäre unter anderen Umständen wohl mehr möglich gewesen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Trulli holte auch heute am Nürburgring wieder fünf wertvolle WM-Zähler

"Der Grund, weshalb wir heute zufrieden sein können, ist der, dass wir neun Punkte geholt und die Zuverlässigkeit unserer Autos bestätigt haben", erklärte Teamchef Flavio Briatore. "Das war eher eine solide als eine spektakuläre Leistung und die Art und Weise, wie sich das Rennen entwickelt hat, tat nichts zu unseren Gunsten. Insgesamt sind wir aber glücklich, denn wir haben den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft abgesichert."#w1#

Trullis Chancen durch Kamikaze-Sato beeinträchtigt

Am Start sah es noch besser für den französischen Rennstall aus, denn Trulli kam gut weg und attackierte Schumacher, musste dann aber in der ersten Kurve weit nach außen und fiel so wieder hinter Sato auf den dritten Platz zurück. Beim Konter gegen den Japaner ein paar Meter später kam es dann zu einer leichten Berührung, bei der Trulli ein paar Positionen einbüßte. In der Folge hing er dann noch lange hinter Zwei-Stopp-Autos fest - Platz vier am Ende war das Maximum.

"Das Rennen wäre fast schon in der ersten Kurve vorbei gewesen", so der Italiener leicht verärgert, "denn wenn ich die Tür nicht aufgemacht hätte, hätte mich Sato von der Bahn geschoben. Ich war dann Dritter hinter ihm und Michael und wollte ein paar Kurven später einen Fehler von ihm ausnutzen, aber da hat er mir die Tür vor der Nase zugeschlagen. Sein rechtes Vorderrad hat mein linkes getroffen und in der Verwirrung aktivierte ich irrtümlich den Speed-Limiter, was einige Positionen kostete."

"Anschließend hing ich hinter Räikkönen fest und nach dem ersten Boxenstopp hinter noch langsameren Fahrzeugen", seufzte Trulli mit nach wie vor angeschlagener und kaum hörbarer Stimme. "Ich habe den Rest des Rennens attackiert und die Balance war gut. Mit meiner Leistung bin ich heute relativ zufrieden, denn wenn du nach der ersten Runde Siebenter bist, musst du happy sein, wenn es am Ende zumindest noch Platz vier wird."

Alonso musste Trulli wegen eines Lenkproblems durchlassen

Fernando Alonso kam ein paar Sekunden hinter seinem Teamkollegen ins Ziel, hätte Trulli aber durchaus schlagen können, wenn ihm nicht in der Mercedes-Arena nach dem ersten Stopp ein Fahrfehler unterlaufen wäre, bei dem die Renaults ihre Positionen tauschten. Den fünften Platz bewertete er nach Rang drei zu Beginn als "frustrierendes Resultat", allerdings verlief sein Nachmittag von der technischen Seite her nicht ohne Probleme.

"Räikkönen hat mich im ersten Stint aufgehalten und dadurch steckte ich nach dem ersten Stopp hinter den Zwei-Stopp-Autos fest", teilte der Spanier mit. "Dann wurde die Lenkung schwer zu kontrollieren und dadurch kam ich in Kurve vier von der Linie ab. Ich musste mich erst an das veränderte Fahrverhalten gewöhnen, aber am Ende konnte ich nicht mehr machen als meine Position zu verteidigen, was ich auch geschafft habe."

Chefingenieur Pat Symonds bilanzierte folgendermaßen: "Jarno hat in der ersten Runde Positionen verloren und landete dadurch in der Gruppe, die von Räikkönen aufgehalten wurde. Nach dem ersten Stopp haben beide Fahrer weitere Zeit hinter langsameren Autos liegen gelassen. Fernando hatte in der 14. Runde ein Lenkungsproblem und er kam kurz von der Strecke ab. Das Problem blieb ihm dann das ganze Rennen über. Insgesamt kein berauschendes Rennen, aber wir haben in der Meisterschaft den Abstand zu unseren Verfolgern vergrößert."