• 15.07.2003 14:42

  • von Fabian Hust

Für Frentzen käme sogar Minardi in Frage

Sollte es in der kommenden Saison keine Alternative geben, würde Frentzen sogar für das Minardi-Team an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Heinz-Harald Frentzen ist eben doch anders als viele seiner Kollegen aus der Formel 1. Welcher frühere Vize-Weltmeister und Grand-Prix-Sieger wäre schon für die maroden Teams Prost und Arrows an den Start gegangen und hätte dort ausbleibende Zahlungen und Startverzicht über sich ergehen lassen? Und mit Sicherheit die wenigsten Piloten hätten ein Williams-Angebot ausgeschlagen, nur weil sie zuvor Peter Sauber die Treue geschworen hatten.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen (Sauber)

Frentzen muss sich möglicherweise nach einem neuen Team umsehen

So kam der Mönchengladbacher erst dann zu Williams-Renault, als sich das Team nur noch eine Saison lang an der Spitze behaupten konnte, aber schon auf dem absteigenden Ast war. Den Titel verlor Frentzen 1997 gegen Villeneuve. Für den heute 36-Jährigen war dies auch die größte Enttäuschung in zehn Jahren Formel 1, wie er gegenüber der 'Motorsport aktuell' eingesteht: "Das war das einzige Jahr, in dem ich ein Auto zur Verfügung hatte, mit dem ich hätte Weltmeister werden können. Aber leider ist diese Saison nicht gut für mich gelaufen."

Wie es mit "HHF" in der kommenden Saison weitergeht, steht noch in den Sternen. Aus dem Sauber-Lager ist zu vernehmen, dass man offenbar ganz ohne einen der beiden Mönchengladbacher plant. Frentzen heizte die Gerüchte mit seiner Aussage "Ich wünsche Sauber für die Zukunft alles Gute" selbst an. Nick Heidfeld soll mit Jaguar flirten und Frentzen? "Ich sehe mich momentan als Messlatte für junge Piloten, die in die Formel 1 einsteigen", ist der Deutsche von seinen Qualitäten weiterhin überzeugt.

Auch das Alter ist für den Wahlmonegassen, der nach der Geburt seines zweiten Kindes mit Ehefrau Tanja in die Schweiz umziehen möchte, kein Thema: "Ich bin nur so alt, wie ich mich fühle. Im Gegensatz zu anderen Hochleistungssportarten gibt es im Motorsport keine typischen Verschleißerscheinungen. Auch von psychologischer Seite her stört es mich nicht, 36 zu sein."

Auch die Tatsache, dass Experten wie Niki Lauda glauben, dass Frentzen in der kommenden Saison nicht mehr in der Formel 1 fährt, stört den Routinier nicht: "Dazu bin ich schon zu lange im Geschäft." Wie sehr Frentzen noch an der Formel 1 hängt zeigt die Tatsache, dass er sogar ein Angebot von Minardi prinzipiell nicht ablehnen würde: "Wenn die Lust vorhanden ist, weiter zu fahren, dann käme ein solches Angebot durchaus in Frage."