Frustrierter Villeneuve schluckt seinen Ärger hinunter

Unglücklicher Motorwechsel, neuerlicher Stunk mit Fisichella: Jacques Villeneuve will seinen Ärger runterschlucken, um sich auf das Fahren zu konzentrieren...

(Motorsport-Total.com) - Für Jacques Villeneuve begann das Barcelona-Wochenende schon denkbar schlecht, als in seinen BMW Sauber F1.06 ein neuer BMW P86 Motor eingebaut werden musste, weil das Aggregat vom Nürburgring beim Transport beschädigt wurde. Die FIA erlaubte keine Inspektion des Motors, der daraufhin vorsichtshalber ausgewechselt wurde.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve mit seiner Freundin Johanna

Von seiner Verlobten Johanna kann sich Jacques Villeneuve aufmuntern lassen...

Gestern schließlich - der letzte Startplatz war ohnehin für ihn vorprogrammiert - erreichte der Frust einen vorläufigen Höhepunkt, als der Kanadier im dritten Freien Training von seinem neuen Lieblingsfeind Giancarlo Fisichella blockiert und in einen Dreher gezwungen wurde: "Ich wurde am Nürburgring für nichts bestraft, aber er war neben der Linie, sah mich im Rückspiegel, fuhr auf die Linie zurück, so dass ich ihm fast reingekracht wäre. Deswegen drehte ich mich", sagte er.#w1#

"Ich habe Fisichella heute gleich zweimal vorbeigelassen", schimpfte Villeneuve gestern nach dem Qualifying. "Ich frage mich nur, wie es sein kann, dass ich für nichts bestraft wurde, aber er kommt mit so etwas ungeschoren davon." Der BMW Sauber F1 Team Pilot wollte deswegen aber keinen großen Wirbel schlagen, suchte auch keinen Dialog mit seinem italienischen Kontrahenten.

"Man darf sich von so etwas nicht runterziehen lassen." Jacques Villeneuve

Über den Motorwechsel wollte er sich gar nicht mehr ärgern: "Was würde das bringen? Es ist nun mal passiert und man kann nichts dagegen machen. Man darf sich von so etwas nicht runterziehen lassen, denn das würde das ganze Wochenende ruinieren. Man muss das hinnehmen, runterschlucken und das Beste daraus machen. In Melbourne wurde ich auch von hinten noch Sechster, und Rosberg fuhr am Nürburgring auf Platz sieben. Wir sind besser als am Nürburgring, glaube ich", so der Kanadier.

Das Qualifying sei allerdings eine schwierige Angelegenheit gewesen: "Wir konzentrierten uns auf das Rennsetup mit vollen Tanks, wodurch das Qualifying nicht einfacher wird", erklärte Villeneuve. "Die erste Runde der ersten Session war noch gut, aber danach wurde die Balance immer schlechter. Aus irgendeinem Grund verlor ich Grip, aber ich weiß nicht warum. Vielleicht wurde der Wind stärker oder die Strecke anders, aber es passte jedenfalls nicht zu meinem Setup."