Friesacher: Fällt die Entscheidung schon heute?

Exklusiv bei 'F1Total.com': Im Fall Patrick Friesacher laufen die Telefone weiter heiß - Doornbos würde lieber bei Jordan-Toyota bleiben

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Tagen gibt es Gerüchte, wonach Patrick Friesacher schon beim nächsten Rennen in Hockenheim nicht mehr im Minardi-Cosworth sitzen könnte. Im Moment laufen diesbezüglich die Telefondrähte heiß - und 'F1Total.com' hat erfahren, dass eine Entscheidung noch heute zumindest nicht ausgeschlossen ist.

Titel-Bild zur News: Patrick Friesacher mit seiner Freundin Evi

Was nun? Patrick Friesacher mit Freundin Evi auf der Suche nach einem Cockpit...

Friesacher-Manager Thomas Frank meinte zu den Gerüchten nur: "Ich kann momentan auch nicht mehr sagen", wie er 'F1Total.com' am Telefon mitteilte. "Ich bin ständig in Verhandlungen mit Minardi - und rufe gleich den Paul (Stoddart; Anm. d. Red.) an." Dass es prinzipiell Probleme gibt, wollte der Ungar gar nicht erst abstreiten: "Unsere Sponsoren sind in Verzug mit den Zahlungen, um anderthalb Monate. Paul hat eh schon lange gewartet."#w1#

Jordan-Toyota als Auffangbecken für Friesacher?

Weil derzeit der Niederländer Robert Doornbos als wahrscheinlichster Nachfolger für den Österreicher bei Minardi-Cosworth gehandelt wird, könnte ab Deutschland das dritte Jordan-Toyota-Cockpit frei werden. Frank dazu: "Wenn Patrick das will und wenn es die Sponsoren wollen, werde ich versuchen, ihn bei Jordan unterzubringen. Dort könnte er das Freitagscockpit statt Doornbos übernehmen. Aber das ist im Moment nur Spekulation. Es ist immer besser, bei Minardi Rennfahrer als bei Jordan Testfahrer zu sein", erklärte er.

Während Minardi-Sprecher Graham Jones für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar war, sprach Marco Zecchi, Manager von Doornbos, am Telefon mit 'F1Total.com' sehr offen über die aktuelle Situation. Er kann sich nicht vorstellen, dass es zu einem kurzfristigen Wechsel kommen wird: "Es gibt tatsächlich eine kleine Möglichkeit, aber nicht sofort, um ehrlich zu sein. Deutschland steht schon vor der Tür. Im Moment würde ich eher nein als ja sagen. Unsere Sponsoren müssen das aber letztendlich entscheiden", so Zecchi.

Mit Sponsoren meint er vor allem den wohlhabenden niederländischen Geschäftsmann Harry Muermans, der bereits Gespräche mit den Verantwortlichen von Minardi-Cosworth geführt haben soll. Prinzipiell sieht Muermans die Sache aber ähnlich wie Zecchi - was heißen soll: "Wir würden gerne dieses und nächstes Jahr bei Jordan bleiben. Es ist ein gutes Team mit interessanten Programmen für die Zukunft. Wir konzentrieren uns von den Sponsoren her voll auf 2006", so der Doornbos-Manager.

Doornbos-Manager konzentriert sich lieber auf 2006

"Sollte es eine Möglichkeit geben, 2005 für Minardi zu starten, gleichzeitig an den 24 Stunden von Spa teilzunehmen und 2006 für Jordan zu fahren, dann würden wir das natürlich verfolgen", meinte Zecchi grinsend, "aber wir sind schließlich nicht im Wunderland." Dafür empfindet er umso mehr Mitleid mit Friesacher: "Für Patrick muss es schrecklich sein, ständig irgendwelche Dinge in der Presse zu lesen, aber so ist das nun mal. Wir haben das auch schon oft genug erlebt."

Da das Doornbos-Umfeld offenbar nur mäßiges Interesse am Stammcockpit bei Minardi-Cosworth hat, um nicht die Perspektive für 2006 aufs Spiel zu setzen - angeblich liegt ein unterschriftsreifer Rennvertrag von Midland auf dem Tisch, der nur noch finanziert werden müsste -, könnte Stoddart mangels Alternativen die Galgenfrist für Friesacher noch einmal verlängern. Der Betroffene, also Friesacher selbst, war heute Morgen via Handy allerdings nicht für eine Stellungnahme verfügbar.