• 24.08.2003 17:45

  • von Marcus Kollmann

Freude bei Jaguar über 3 Punkte durch Webber

Mit einer starken Leistung sicherte Mark Webber den "Raubkatzen" wichtige Zähler in der Konstrukteurs-WM - Motordefekt bei Wilson

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Start in das ungarische Rennwochenende hatte sich das Jaguar-Team weitere, für den Kampf in der Konstrukteurs-WM wichtige Zähler gewünscht und schlussendlich wurde die Mannschaft aus Milton Keynes auch nicht enttäuscht. Mark Webber, der sich am Samstag Startplatz 3 gesichert hatte, beeindruckte das Team mit einer starken Vorstellung und wurde am Ende als Sechster abgewunken.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (rechts) kurz nach dem Start in Ungarn

Webber behauptete nach dem Start und im Rennen lange seinen 3. Platz

Justin Wilson konnte nach dem frühen Aus auf dem Hockenheimring auch sein zweites Rennen für die "Raubkatzen" nicht beenden. Der Brite musste seinen Jaguar R4 nach 44 Runden mit einem Motorschaden am Streckenrand abstellen.

Im Anschluss an den Ungarn-Grand Prix standen die Teamverantwortlichen und Fahrer des Rennstalls wie gewohnt Rede und Antwort.

Dr. Mark Gillan, Leiter der Fahrzeugabteilung: "Ein Wochenende das am Freitag ziemlich schwierig begann und am Samstag dann mit Marks drittem Startplatz in der Qualifikation besser wurde, endete schließlich mit drei WM-Punkten. Mehr hätten wir uns nicht wünschen können. Das Ergebnis ist insofern besonders, da wir diese Punkte aus eigener Kraft geholt haben und nicht weil wir von dem Missgeschick anderer profitiert haben. Abgesehen von Rubens Barrichello im Ferrari, der zum Zeitpunkt seines Ausfalls aber hinter Mark lag, hatte keiner der Fahrer von den drei großen Teams heute Probleme und Mark hat bewiesen wie gut der Jaguar R4 auf dieser Strecke war."

"Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Mark einige Zeit an dritter Stelle im Rennen lag und sein Rennspeed gut war. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehen wir uns aber nicht in der Lage mit den drei großen Teams mitzuhalten, doch wir haben heute die im Vergleich zum letzten Jahr erzielten Verbesserungen demonstrieren können. Die Unterstützung von Michelin ist in den letzten Wochen ebenfalls großartig gewesen und in Kombination mit der Standfestigkeit unseres Paketes können wir nun in Monza dem Kampf zwischen uns, BAR-Honda und Toyota entgegensehen."

"Justins Ausfall war sehr bedauerlich, bedenkt man wie gut er an 12. Position liegend fuhr als ihn ein vermuteter Motorenschaden aus dem Rennen riss. Seine Rundenzeiten war konkurrenzfähig. Bedenkt man wie wenig Erfahrung er mit uns hat, so ist es sehr enttäuschend, dass er eine weitere Renndistanz nicht beenden konnte. Er bewältigt seine Lernkurve sehr gut und unser dreitägiger Test nächsten Monat in Monza sollte eine gute Vorbereitung für ein im Kampf um die Meisterschaft richtungsweisendes Wochenende werden. Wir werden jetzt in äußerst glücklicher Stimmung nach Milton Keynes zurückkehren und uns auf die drei noch vor uns liegenden schwierigen Rennen konzentrieren."

Mark Webber: "Ich habe den Grand Prix wirklich genossen, es war jedoch anstrengend! Anstrengend für das Auto, die Reifen und für den Fahrer, doch am Ende wurden wir dafür belohnt. Vor allem die ersten Runden war auf Grund des erwarteten Grainings der Vorderreifen schwierig. Rubens versuchte mich dann vor der Schikane zu überholen, jedoch verpasste er diese und fuhr geradeaus, was ziemlich gut für mich war. Ich versuchte dann den McLaren von Kimi Räikkönen in Schach zu halten und danach ging es eigentlich nur noch darum das Tempo beizubehalten und das Maximum aus unser Drei-Stopp-Strategie zu machen."

"Ich bin extrem hart gefahren und habe eine Runde nach der anderen im Qualifying-Tempo abgespult, bis sich das Team dann am Ende über Funk bei mir meldete und mich aufforderte etwas Tempo rauszunehmen. Das Team hat heute super Arbeit geleistet und allen in Milton Keynes danke ich natürlich auch. Der Jaguar R4 hat heute fehlerfrei funktioniert und Michelins Anteil am Ergebnis ist bedeutend. Hinter den Kulissen haben wir sehr hart gearbeitet, um die Probleme besser zu verstehen die uns in den letzten Rennen wiederfahren sind und heute hat sich das ganz einfach ausgezahlt. Wir sind nun punktegleich mit BAR-Honda und bei nur noch drei ausstehenden Rennen geht es jetzt um alles. Es wird alles andere als einfach werden, doch das heutige Ergebnis hat uns geholfen. Ich bin sehr zufrieden über den Ausgang des Wochenendes."

Justin Wilson: "Das ist ein weiteres enttäuschendes Ende eines zunächst gut begonnenen Rennens. Ich musste von der schmutzigen Seite der Strecke losfahren und hatte keinen leichten Start. Der Rhythmus und das Tempo des Jaguars waren jedoch gut und die Balance holte das Beste aus den Michelin-Reifen heraus. Meine ersten beiden Boxenstopps verliefen auch nach Plan, jedoch verlor ich dann in der 44. Runde an Power und hatte keine andere Wahl als aufzugeben. Wirklich sehr schade, doch die dreitägigen Tests in Monza werden mir dabei helfen mich besser auf das nächste Rennen vorzubereiten. Ich hoffe, dass ich das Rennen dort beenden und im Kampf mit BAR-Honda und Toyota wichtige Punkte für unser Team holen kann."