Frentzen von Tests "nicht sonderlich beeindruckt"
Wenige Wochen vor dem Auftaktrennen in Melbourne stieg Sauber-Fahrer Heinz-Harald Frentzen auf die Euphoriebremse
(Motorsport-Total.com) - Heinz-Harald Frentzen beginnt am 9. März in Melbourne seine insgesamt zehnte Formel-1-Saison, doch dank seiner Routine ist er viel zu ausgebufft, um der Verlockung der sonst üblichen prä-saisonalen Euphorie zu verfallen. Vielmehr gab er zu, dass bei Sauber mit dem C22 noch nicht alles so rund läuft wie erhofft.

© Sauber
Heinz-Harald Frentzen steht vor seiner zehnten Saison in der Formel 1
"Ich habe mit dem Auto Fortschritte gemacht. Es ist zuverlässig, es übersteht die Distanzen", erklärte er gegenüber 'motorsport.com'. "Bis jetzt ist es das schnellste Formel-1-Auto, mit dem ich je gefahren bin. Trotzdem bin ich noch nicht sonderlich beeindruckt von den bisherigen Testfahrten, aber das bedeutet nicht viel, weil wir das Potenzial noch nicht abschätzen können. Wir können andere Teams schlagen, aber die werden sich auch von einem Test zum nächsten verbessern."
"Es braucht Zeit, das Auto zu verstehen", ergänzte der Mönchengladbacher. Kein Wunder: Nach Jahren der konstanten Evolution hat Technikchef Willy Rampf erstmals einen Großteil des Fahrzeugs komplett neu gestaltet. Die Aerodynamik, die im Windkanal so prächtige Werte abgeliefert hatte, sorgte aber bei den bisherigen Tests noch für eine unausgewogene Balance, weil man noch nicht alle Parameter zur Gänze versteht.
"Wir haben aber", warf Frentzen relativierend ein, "schon erste Fortschritte gemacht. Beim letzten Test hat die Balance besser gepasst und folglich sind wir auch auf schnellere Zeiten gekommen." Bislang fuhr man mit dem C22 ja stets auf dem Niveau von Toyota, BAR und teilweise Williams, was angesichts der Tatsache, dass man offensichtlich noch mehr aus dem Paket herausholen kann, viel Mut schöpfen lässt.
Übrigens betonte Frentzen am Rande des Interviews, er könne die Spekulationen um eine letzte Chance "nicht mehr hören. Ich hatte jetzt angeblich sechs Jahre immer meine letzte Chance und jetzt taucht das wieder auf. Das langweilt mich. Ich denke nicht weit voraus, denke nur an dieses eine Jahr mit Sauber. Es ist ein Jahresvertrag. Danach werden wir sehen, was passiert."

