Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Frentzen setzt seine Karriere bei Audi fort
"Zu 80 Prozent" startet Ex-Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen dieses Jahr für Audi in der DTM, wo er aber Abstriche in Kauf nehmen muss
(Motorsport-Total.com/sid) - Er stand schon auf der Straße und hatte die Hoffnung fast aufgegeben, doch jetzt ist Heinz-Harald Frentzen wieder im Geschäft. Der ehemalige Formel-1-Pilot, der nach dem Opel-Rückzug ans Aufhören dachte, wird 2006 in der DTM aller Voraussicht nach für Audi fahren. Der spektakuläre Coup ist zu 80 Prozent unter Dach und Fach und soll innerhalb der nächsten zwei Wochen verkündet werden.

© xpb.cc
Frentzen: Nach dem Opel-Ausstieg soll er nun bei Audi unterkommen
"Heinz-Harald ist ein Sympathieträger für die DTM und gehört in diese Serie", sagte Jürgen Pippig, Pressechef bei Audi Motorsport, am Freitag dem 'sid'. Lediglich ein paar Details seien noch zu klären, vor allem die Frage der Finanzierung.#w1#
Pippig machte allerdings deutlich, dass Frentzen Abstriche in Kauf nehmen müsse. Bei Opel gehörte der 38-jährige Mönchengladbacher mit einer Jahresgage von rund 750.000 Euro zu den Topverdienern der DTM.
Meldungen, nach denen Teamchef und Tuning-Millionär Hans-Jürgen Abt Frentzens Gehalt übernehmen könne, dementierte Pippig: "Darüber entscheidet bei uns nur der Konzern, das letzte Wort hat Sportchef Wolfgang Ullrich."
Frentzen selbst machte nie einen Hehl daraus, dass er in der DTM bleiben will: "Ich habe noch eine Rechnung offen, so möchte ich nicht abtreten." Pläne über einen möglichen Wechsel in die ChampCar-Serie, wo ältere Rennfahrer für eine Hand voll Dollar schon mal gerne die Karriere ausklingen lassen, hat der Rheinländer längst verworfen. Frentzen will in der DTM seinen zweiten Frühling erleben und nach Möglichkeit nochmal um einen großen Titel kämpfen.
Beim Rivalen Mercedes war Frentzen kein Thema, obwohl sich Sportchef Norbert Haug in froher Erwartung des Traumduells zwischen dem zweimaligen Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen im DTM-Silberpfeil und "HHF" bereits die Hände reibt: "Frentzen ist natürlich eine Bereicherung für die DTM, ich freue mich für ihn", meinte Haug. "Ich denke, er ist bei Audi gut aufgehoben."
DTM-Boss Hans-Werner Aufrecht ist überzeugt davon, dass der Name Frentzen immer noch zieht und die Fans lockt: "Ich bin sicher, dass er voll motiviert ist. Er wird bei Audi zeigen, was er kann", sagte Aufrecht. "Heinz-Harald weiter in der DTM - das ist gut für alle Zuschauer, für Audi, für ihn selbst und natürlich für die ganze Serie."
Bei Audi hat niemand Zweifel an Frentzens fahrerischer Klasse, die Probleme lägen woanders, wie Pippig feststellte: "Er muss richtig geführt werden, was die Arbeit abseits der Rennstrecke betrifft, dann sehe ich überhaupt keine Probleme."
Der prominente Zugang wird daher keine Extrawurst bei den Ingolstädtern bekommen, vielmehr müsse er sich der Audi-Familie unterordnen, wie es Pippig formulierte: "Bei uns sind alle Fahrer gleich, es gibt keine Stars."
Die DTM-Saison beginnt am 9. April in Hockenheim und umfasst insgesamt zehn Rennen, vier davon im europäischen Ausland. Nach dem Opel-Ausstieg sind Audi und Mercedes die einzigen werksseitig engagierten Hersteller in der Serie. In jedem Fall wird es einen neuen Meister geben, da Titelverteidiger Gary Paffett bei Mercedes zum Formel-1-Testfahrer aufgestiegen und deshalb nicht mehr am Start ist.

