• 10.10.2001 17:34

Frentzen: "Prost fehlt nicht viel"

Heinz-Harald Frentzen möchte sich der Herausforderung stellen und das Prost-Team aufbauen

(Motorsport-Total.com/sid) - Frentzen will sich in Suzuka noch einmal von der besten Seite zeigen. Der 34 Jahre alte Mönchengladbacher ist noch auf der Suche nach einem Cockpit für die neue Saison. Der viermalige Weltmeister Alain Prost würde ihn zwar gerne behalten, muss aber erst noch die Finanzierung seines Teams für 2002 klären. Auch Arrows hat erstes Interesse an Frentzen signalisiert. Der Deutsche lässt die Dinge aber auf sich zukommen. "Ich setze mich nicht unter Druck", sagt Frentzen.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen (Prost Grand Prix)

Heinz-Harald Frentzen glaubt an das Potenzial von Prost-Acer

Finanzielle Sorgen muss sich der Routinier nicht machen. Zum einen hat er in den letzten Jahren recht gut verdient, zum anderen erwartet er nach der überraschenden Entlassung durch das Jordan-Team im Juli dieses Jahres noch ausstehende Zahlungen. Seine Anwälte haben den Iren Eddie Jordan wegen der Kündigung des noch bis Ende 2002 laufenden Vertrages auf umgerechnet knapp 16 Millionen Mark (7,5 Millionen Dollar) verklagt. "Ich finde gut, dass die Sache in England öffentlich verhandelt wird", sagt Frentzen, der seinen Rauswurf nicht verstanden hatte.

Innerlich abgeschlossen mit der Formel 1 hat er noch nicht, nachdem er in den letzten vier Rennen das Prost-Team ein wenig nach vorne gebracht und mit Startplatz vier in Spa für eine Überraschung gesorgt hatte. "Es würde mich schon reizen, dem Team auch in Zukunft weiterzuhelfen. Ich glaube, dass die Jungs Potenzial haben und nicht viel fehlt, um Erfolg zu haben", meint der WM-Dritte von 1999.

Wenn Prost durch neue Sponsoren das nötige Geld aufbringt, kann er auch im kommenden Jahr auf die Weltmeister-Motoren von Ferrari zurückgreifen. "Diese Motor-Getriebe-Einheit ist auf dem neuesten Stand. Für mich wäre es eine Herausforderung, das Team so weit nach vorne zu bringen, dass es aus eigener Kraft in die Punkte fahren kann", sagt Frentzen. Bevor der 34-Jährige eine Entscheidung über seine Zukunft trifft, will er Alain Prost "mehr Zeit geben, ein Paket zu schnüren, bevor er mit einem Angebot kommt."

Nach dem Rauswurf bei Jordan war der dreimalige GP-Sieger bei Prost herzlich aufgenommen worden. Frentzen: "Die Zusammenarbeit hat mir viel Spaß gemacht. Sie haben das Auto so umgebaut, dass es auf meinen Fahrstil passt." Diesen Rückhalt hatte er in den letzten Monaten bei Jordan vermisst.

Neben Prost sind noch einige andere Teams auf der Suche nach den richtigen Piloten für die neue Saison. Bei Arrows ist noch ein Platz neben dem Niederländer Jos Verstappen frei. Bei Nick Heidfelds Sauber-Team ist der 19 Jahre alte Brasilianer Felipe Massa Favorit für die Nachfolge des Finnen Kimi Räikkönen, der zu McLaren-Mercedes wechselt. Und bei Minardi sind der von Renault ausgeliehene Spanier Fernando Alonso und der Malaysier Alex Yoong noch nicht bestätigt.