• 18.08.2002 11:24

Frentzen für Peter Sauber "ein interessanter Fahrer"

Neben Toyota, Jordan und Minardi ist jetzt auch offensichtlich Sauber am Mönchengladbacher wieder interessiert

(Motorsport-Total.com/sid) - Toyota, Jordan, Minardi und jetzt sogar Sauber: Heinz-Harald Frentzen ist der begehrteste Arbeitslose der Formel 1. Der 35-Jährige hat für sein Comeback offenbar die Qual der Wahl, nachdem nun auch sein Ex-Arbeitgeber aus der Schweiz mit in den Poker eingestiegen ist.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Entscheidet sich Sauber für Frentzen als zweiten Fahrer?

Ein "Team Mönchengladbach" mit Nick Heidfeld gilt bei Sauber als eine der bevorzugtesten Optionen für 2003. Dann könnte ein deutsches Trio mit Ferrari-Motoren fahren, denn neben Weltmeister Michael Schumacher erhält auch Sauber weiterhin die Triebwerke aus Italien. Frentzen will eine Entscheidung über den neuen Arbeitgeber möglichst bis Ende August fällen.

"Für Nick werden wir in den nächsten zwei Wochen die Option
ziehen. Die zweite Stelle ist frei. Zu Frentzen werde ich nichts
sagen, außer, dass er ein interessanter Fahrer ist", sagte Teamchef
Peter Sauber am Rande des Großen Preises von Ungarn.

Frentzen könnte beim WM-Vierten des Vorjahres den Brasilianer Felipe Massa ablösen, mit dem der Rennstall nicht zufrieden ist. Von 1994 bis 1996 startete "HHF" seine Formel-1-Karriere bei Sauber, nun könnte sich mit der Rückkehr der Kreis schließen. Nicht ganz so gut würde Heidfelds Manager Werner Heinz eine Mönchengladbacher Stadtmeisterschaft finden, "weil einer der beiden bei dem Duell untergehen könnte". "Quick Nick" selbst ist Diplomat, würde aber "gern einmal gegen einen anerkannt schnellen und etablierten Teamkollegen fahren".

Für Frentzen, "Vize"-Weltmeister von 1997, dürfte Sauber die zweitbeste Option sein. Bei seinem Wunschpartner Toyota ("Da würde ich gern fahren") verzögert sich die Präsentation des Fahrerduos für 2003. Frentzen gilt bei den mit einem großzügigen Budget ausgestatteten Japanern als Topkandidat auf die Nachfolge des
Schotten Allan McNish.

Möglichkeit Nummer drei bietet sich beim Formel-1-Schlusslicht
Minardi. "Wir wollen für nächstes Jahr einen erfahrenen Fahrer", sagte Teambesitzer Paul Stoddart. Am liebsten würde der kleinste Rennstall dabei Frentzen oder den Niederländer Jos Verstappen verpflichten.

2003 werden beide Cockpits beim WM-Letzten des Vorjahres frei - der Australier Mark Webber wecheslt zu Jaguar und Alex Yoong aus Malaysia erhält keinen neuen Vertrag. Zwar holte das Team bei 283 Grand Prix noch keinen Podestplatz, aber die Überweisung von 13 Millionen Euro an Fernsehgeldern, der Einstieg eines russischen Sponsors und Verhandlungen mit einer solventen Investorengruppe schaffen neue Möglichkeiten. Auch Minardi will künftig mit Ferrari-Motoren fahren.

Vom Tisch ist auch eine Rückkehr Frentzens zu Ex-Arbeitgeber Jordan nicht, der ihm angeblich noch 7,5 Millionen Euro Gehalt schuldet. Der deutsche Hauptsponsor würde den Mönchengladbacher als Nachfolger des Crashpiloten Takuma Sato (Japan) gern wieder in der "Postkutsche" sitzen sehen. Allerdings hatte mit dem Rausschmiss
bei Jordan im vergangenen Jahr Frentzens Abstieg begonnen.