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Frentzen freut sich auf die neue Saison
Bereits mit seinem dritten Team in einem Jahr bestreitet Heinz-Harald Frentzen am Sonntag in Melbourne den Saisonstart
(Motorsport-Total.com/sid) - Der einst schnellste "Postbote" der Welt musste lange auf seine Zustellung warten. Als letzter Fahrer der Formel 1 erhielt der Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen bei Arrows sein Cockpit für die Saison 2002. Nach dem Rauswurf bei Jordan im vorigen Sommer und dem Kurzgastspiel beim Pleite-Team Prost muss sich der 34-Jährige zum dritten Mal in einem Jahr an ein neues Auto gewöhnen. Dennoch ist "HHF" vor dem Großen Preis von Australien (Sonntag, 4:00 Uhr MEZ/live bei Premiere und RTL) zuversichtlich. "Ich freue mich sehr auf das erste Rennen mit meinem neuen Team. Alles schaut gut aus, ich bin mit unserem Paket sehr zufrieden. Und mit den Jungs bei Arrows, die sehr gut und professionell arbeiten", sagt der Gladbacher vor dem Saisonauftakt in Melbourne.

© Arrows
Heinz-Harald Frentzen hofft auf einige WM-Punkte mit dem Arrows-Team
Trotz der langen Wartezeit bis zur offiziellen Bekanntgabe seines Wechsels zu Arrows ? der Rennstall musste erst noch den Vertrag mit dem Niederländer Jos Verstappen lösen ? hatte sich Frentzen planmäßig auf den Saisonstart vorbereitet. Als er dann wieder im Auto saß, dauerte es nach dreieinhalb Monaten zwar ein paar Runden, bis "alle Sensoren wieder kalibriert waren". Bei den letzten Testfahrten vor dem Abflug nach Australien war "HHF" dann in Valencia aber schneller als die beiden Jaguar-Piloten Eddie Irvine und Pedro de la Rosa, die das "Original" des Cosworth-Motors im Heck haben.
"Wir haben zwar erst ein paar hundert Kilometer mit dem neuen Auto getestet und müssen noch eine Menge ausprobieren, aber ich bin überzeugt, dass der Wagen viel Potenzial hat", meint Frentzen und hofft mittelfristig auf weitere Verbesserungen: "Ich bin sehr optimistisch, dass wir nach den drei Übersee-Rennen zu Saisonbeginn, wenn wir wieder Zeit zum Testen haben, noch große Fortschritte machen können."
Eigentlich hatte Frentzen ein solches Potenzial bei seinem Ex-Team Prost gesehen, für das er die letzten fünf Rennen des Vorjahres bestritten hatte und bei dem gerne geblieben wäre. Wegen der unsicheren finanziellen Situation, die letztlich im Konkurs endete, hatte sich der Mönchengladbacher nach eigener Aussage aber schon frühzeitig auf Arrows als letzte Alternative konzentriert.
Um einen GP-Sieger wie Frentzen, der in seiner Karriere dreimal auf dem obersten Treppchen stand und 1997 Vizeweltmeister sowie 1999 WM-Dritter war, in sein Team zu bekommen, trennte sich Teamchef Tom Walkinshaw trotz eines laufenden Vertrages von Verstappen, dessen Manager inzwischen rechtliche Schritte angekündigt hat. Um sein Team nach vorne zu bringen, setzte der Brite zudem auf die rund 26 Millionen Euro teuren Motoren von Ford-Tochter Cosworth anstelle von Asiatech. "Was nützen mit Gratismotoren, wenn 80 PS fehlen", meinte Walkinshaw.
Da blieb für Frentzen nicht mehr viel Gage übrig. Auf knapp 800.000 Euro wird sein Salär geschätzt, dazu gibt es allerdings Erfolgs-, sprich Punktprämien. Kein Wunder, dass sich der Routinier einige Zielankünfte unter den Top Sechs zum Ziel gesetzt hat. Allerdings streitet Frentzen, der zu Beginn der vorigen Saison bei Jordan noch mit 10,2 Millionen Euro auf Platz sechs der Geldrangliste stand, mit seinem Ex-Teamchef vor Gericht noch um rund 8 Millionen Euro.

