• 04.12.2003 13:30

  • von Marcus Kollmann

Frentzen: "Die Top-Teams brauchen die Kleinen"

Heinz-Harald Frentzen verrät, wie er die Zukunft der Formel 1 sieht und warum es ohne die privaten Teams nicht geht

(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor ist die langfristige Zukunft der Formel 1 wie man sie heute kennt nicht gesichert. Eine Einigung zwischen den Herstellern, den Banken und Bernie Ecclestone im Machtkampf um das mit der Vermarktung der Königsklasse verdiente Geld ist momentan nicht absehbar.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen (Sauber)

Frentzen: Die Hersteller brauchen die Kleinen

Während die in der GPWC zusammengeschlossenen Autokonzerne deshalb weiterhin an den Plänen einer eigenen Serie festhalten, sieht sich die Formel 1 gleichzeitig aber auch einem anderen Problem gegenüber. Die finanziellen Probleme von Minardi und Jordan sind mehr als ein deutlicher Warnhinweis darauf, dass die im Concorde-Agreement festgeschriebene Verteilung der Millionen-Summen dringend neu geregelt werden muss.

Angesichts der enormen Entwicklungskosten die die Formel 1 verschlingt, sowie dem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Klima, sieht auch Heinz-Harald Frentzen die Zukunft der Serie skeptisch.

"Fakt ist, dass heute mehr Hersteller dabei sind als in der Vergangenheit. Das hat die Formel 1 auf ein sehr hohes technisches Niveau gebracht. So hoch wie noch nie. Jetzt haben die Kleinen wie Sauber, Jordan oder Minardi einen großen Rückstand in der Entwicklung", beschreibt der Mönchengladbacher gegenüber der 'motorwelt' den Fluch und Segen den das Engagement der Hersteller mit sich gebracht hat.

Zwar war die Formel 1 schon immer eine Zwei-Klassengesellschaft, doch nach Ansicht von Frentzen müsse demnächst etwas geschehen. Andernfalls ist zu befürchten, dass nach dem Konkurs von Prost und Arrows über kurz oder lang noch andere Teams für immer verschwinden werden.

Genau das wäre für die Formel 1 aber fatal. Denn: "Die Top-Teams brauchen die Kleinen, um sie schlagen zu können. Man braucht solche Gegner, schon für die Statistik. Wenn die nicht mehr da sind, könnte es sein, dass plötzlich ein Hersteller Letzter ist", erklärt der 36-Jährige, warum es eigentlich nicht ohne die privaten Teams geht.