• 12.04.2002 17:56

  • von Fabian Hust

Freitagspressekonferenz

Irvine, Panis, Salo, Minardi, Richards und Todt auf der Pressekonferenz am Freitag in Imola

(Motorsport-Total.com) - Eddie Irvine (Jaguar), Olivier Panis (BAR-Honda), Mika Salo (Toyota) Gian Carlo Minardi (Minardi), David Richards (BAR-Honda), Jean Todt (Ferrari) auf der Pressekonferenz am Freitag in Imola.

Titel-Bild zur News: Imola

In Imola gibt es wieder eine Sitzung bezüglich der Konkurrenzserie

Frage: "Eddie, findest du es schade, dass ihr nicht den R2 verwendet oder bis du froh, den R3 nutzen zu können?"
Eddie Irvine: "Ich bin mit dem R3 nicht zufrieden. Im Moment wissen wir, dass der R2 das schnellere Auto ist, aber er hat nicht das gleiche Potenzial. Wir haben den Test hinter uns gebracht und bewiesen, dass wir uns verbessern müssen. Wir haben ganz klar gesehen, dass der R3 über mehr Potenzial verfügt, aber es gibt ein Problem, das wir noch orten müssen. Wir kennen die Symptome, momentan aber nicht ihren Ursprung. Das müssen wir herausfinden und zwar schnell."

Irvine: "Müssen einen Schritt zurück machen"

Frage: "Hast du das Gefühl, dass ihr in die richtige Richtung geht ? es klingt nicht so als ob?"
Irvine: "Wir schaffen die Probleme langsam aber sicher aus der Welt. Das ist alles, was wir tun können, denn wir wissen nicht, was das Problem ist. Wir haben seit dem letzten Jahr so viele Dinge verändert ohne dass wir sie vielleicht vor dem Austausch getestet haben. Jetzt müssen wir einen Schritt zurück machen und schauen, welches von ihnen das Problem verursacht, das wir haben."

Frage: "Wann glaubst du werden wir einige Änderungen und Verbesserungen sehen?"
Irvine: "Es hängt davon ab, über was wir sprechen. Wir waren nach dem letzten Rennen ziemlich zuversichtlich, dass wir wissen, was es ist. Wir haben in Valencia neue Dinge ausprobiert und ich würde sagen, 'ja, das ist vielleicht die Lösung', zumindest kann man aber sagen, dass es die Probleme tangiert. Wir haben zwei große Änderungen ausprobiert, aber es hat die Probleme überhaupt nicht behoben. Somit ist klar, dass die Probleme nicht dort liegen, wo wir dachten, aus diesem Grund testen wir in Silverstone andere Dinge und das könnte uns dann die Antwort liefern, vielleicht aber auch nicht. Um ehrlich zu sein stehen wir im Moment ein wenig auf verlorenem Posten, denn wir haben im Vergleich zum letzten Jahr sehr viel verändert."

Salo: "Das Auto ist nicht allzu schlecht"

Frage: "Mika, wie läuft es bis jetzt, besser oder schlechter als erwartet?"
Mika Salo: "Der Saisonbeginn ist richtig gut verlaufen. Wir waren die ganze Zeit über ziemlich schnell, das Auto ist nicht allzu schlecht, wenn es trocken ist. Wir haben immer noch eine Menge Probleme mit ihm und wir scheinen es nicht zu schaffen, ein ganzes Wochenende über gut alles hinzubekommen. Wir konnten an den Wochenenden immer ein paar Punkte holen, aber es läuft noch nicht das ganze Wochenende über rund. Aber es geht alles in die richtige Richtung und jeden Tag läuft es besser. Jeder Tag ist für das Team ein großer Schritt nach vorne."

Frage: "Was ist heute passiert?"
Salo: "Wir sind einfach langsam und haben keinen Grip. Wir wussten, dass wir zu kämpfen haben würden, wenn es regnet. Wir hatten mit dem Auto keinen guten Regentest und das Auto war nie schnell, wenn es regnet. Wir werden versuchen, morgen daran zu arbeiten, um es schneller zu machen und ich bin mir sicher, dass wir es ein wenig besser machen können. Ich glaube aber nicht, dass wir fünf Sekunden finden werden."

Frage: "Wann ist es also wahrscheinlich, dass ihr euch verbessern könnt?"
Salo: "Wenn der Regen aufhört?"

Frage: "Also bitte kein Regen für den Rest der Saison?"
Salo: "Nein. Wir machen überall Fortschritte, es kommen ständig neue Teile. Wir haben in der nächsten Woche erneut einen Test, bei dem wir eine Menge neuer Dinge haben, ich hoffe also, dass wir uns für Barcelona verbessern können. Wir müssen uns eine Menge verbessern, denn es gibt um uns eine Menge Leute, die sich verbessern werden und es gibt welche, die aufholen wollen und sie werden sich verbessern. Wenn wir nicht hart arbeiten, so werden wir zurückfallen."

Panis klagt über den BAR004

Frage: "Olivier, bist du bisher enttäuscht?"
Olivier Panis: "Ja, mit Sicherheit hatten wir einen schwierigen Start in die Saison und das Auto ist nicht jenes, das wir während dem Winter erwartet hatten. Wir wissen um das Problem, das wir jetzt haben und nun müssen wir hart arbeiten. Ich weiß, dass David hinter mir sitzt, aber ich bin ihm gegenüber sehr positiv gestimmt. Er hat das Team sehr gut gemanaged und viele Änderungen vorgenommen, sehr positiv. Geoff Willis hat nun einen Monat für uns gearbeitet und ich denke, er weiß schon jetzt, was er tun muss und wir müssen nun glaube ich bis Kanada warten, bis die Verbesserungen kommen."

Frage: "Welchen Anteil hat der Motor, welchen das Chassis?"
Panis: "Wir brauchen das bestmögliche Paket, um gegen das beste Team zu kämpfen. Honda hat für dieses Saison einen komplett neuen Motor gemacht und wir müssen hart arbeiten, um den Motor zu verbessern. Aber auch am Chassis müssen wir Verbesserungen vornehmen. Wir haben zu dieser Zeit keine sehr gute Aerodynamik und der Motor ist im Moment nicht der beste Motor. Aber alle arbeiten hart."

Minardi bald mit eigenem Windkanal

Frage: "Gian Carlo, die Dinge haben sich die letzten Jahr über verändert. Wie sehr ist das Team Italienisch und was sind ihre Zuständigkeitsgebiete?"
Gian Carlo Minardi: "Das Team ist ein Team, die Zuständigkeitsgebiete sind also nicht geteilt. Wir arbeiten sehr gut zusammen und wir schauen, dass wir unsere Kooperation verbessern. In Italien entwickeln und bauen wir die Autos. In England haben wir die Forschung und das Entwicklungszentrum und wir erwarten auch, dass der neue Windkanal bald fertig sein wird. Ich sehe dies als eine Partnerschaft an."

Frage: "Wenn du dir die Probleme anschaust, die das Team die letzten zwei Jahre über hatte, wie ist dann die Situation jetzt?"
Minardi: "Wir haben die Organisation verändert. Paul ist jetzt der Präsident und es ist klar, dass es zwei verschiedene Arten der Führung gibt, aber wir sind sehr optimistisch, sehr zuversichtlich, dass wir in dieser guten Richtung weitermachen können. Wir arbeiten gut zusammen und machen gute Fortschritte."

Todt: "Sollten zwei sehr starke Autos haben"

Frage: "Jean, ihr habt zwei F2002 hier, was macht dies für einen Unterschied?"
Jean Todt: "Es ändert vor allem für Rubens einiges, er ist natürlich froh, einen F2002 fahren zu können und es ist möglicherweise für die Mechaniker einfacher, weil sie nicht verschiedene Werkzeuge haben müssen und es klarer ist, was wir für das Rennen benötigen. Wir sollten zwei sehr starke Autos haben. Das sollte die Wettbewerbsfähigkeit des F2002 verdoppeln."

Beschleunidgt die Kirch-Pleite eine Entscheidung?

Frage: "Sowohl an dich als auch an David Richards, welche Bedeutung hat die Pleite der Kirch Gruppe und die Sitzung der Automobilhersteller morgen hier?"
Todt: "Zunächst einmal ist es nicht an mir, darüber zu sprechen, da ich weiß, dass die Automobilhersteller durch ihre Managing-Direktoren vertreten werden. Paolo Cantarella wird morgen zusammen mit Luca di Montezemolo an der Sitzung in Vertretung der Fiat Gruppe teilnehmen. Es ist ein ständiges Projekt, das wenn es umgesetzt wird, erst 2008 eintritt, bis dahin ist noch eine ganze Weile. Vielleicht beschleunigt die Situation mit Kirch den Prozess in die eine oder andere Richtung. Aber ich denke, dass es schwierig ist, darüber etwas zu sagen."
David Richards: "Ich glaube, dass die Sitzung hier arrangiert wurde, schon bevor in dieser Woche die Situation mit Kirch aufgetreten ist, ich würde die zwei Dinge also nicht zwangsläufig miteinander verbinden. Es ist die erste Runde in Europa, aus diesem Grund kommen die Schlüsselleute der Hersteller hier her. Aber dennoch, wie Jean gesagt hat, so könnten sich die Diskussionen beschleunigen und eher früher als später zu einer vernünftigen Lösung führen, bei der jeder zusammengebracht wird, anstatt dass alles auseinander geht."

Frage: "Du hast im Team eine Menge Veränderungen durchgeführt. Kannst du uns etwas über sie sagen oder kommt da noch mehr?"
Richards: "Nein. Ich habe schon immer gesagt, dass ich drei Monate brauche, um wirklich zu verstehen, was im Team vorgeht, wie es richtig organisiert ist. Ich habe vor ein paar Wochen diese Entscheidungen getroffen und sie sind nun seit zwei oder drei Wochen, gerade vor Brasilien, in Kraft getreten. Wir haben das Design-Team verändert, wir haben die Anzahl der Leute in der Firma verändert, wir haben die Organisation entschlackt. Es gab Doppelbelegungen von Funktionen und wir haben versucht, klarere Strukturen aufzubauen. Da geht es nicht um Magie und dabei wird es keine Schnellschusshandlungen geben. Wir rüsten uns für die Zukunft."

Frage: "Es gab Gerüchte, wonach du einen Sportdirektor anheuern könntest. Ist da ein Fünkchen Wahrheit dahinter?"
Richards: "Es ist ziemlich amüsant, einige der Webseiten zu lesen. Der junge Mann, der zu mir als Assistent ? und nicht mehr - gekommen ist, ist der Sohn von Domingos Piedade, den viele Leute kennen, der AMG in Deutschland leitet und er ist einfach zu mir gekommen, um bei der Organisation einiger Dinge als Assistent und nicht mehr zu helfen."