• 03.04.2010 09:38

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Freitagabend: "Sperrstunde" in der Formel 1?

Um die Mechaniker der kleinen Teams zu entlasten, könnte am Freitagabend eine verbindliche "Sperrstunde" eingeführt werden

(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison greift erstmals die Regel, dass jedes Team vor Ort an der Rennstrecke mit maximal 45 Mann operieren darf. Eingeführt wurde diese Maßnahme, um Kosten zu sparen und auf diese Weise indirekt den kleinen Teams zu helfen, doch der Schuss ging nach hinten los. Daher planen die Verantwortlichen nun die Einführung einer "Sperrstunde" am Freitagabend.

Titel-Bild zur News: Renault-Mechaniker

Die Mechaniker der kleineren Teams arbeiten teilweise die ganze Nacht durch

Denn während die 45 Vor-Ort-Mitarbeiter der großen Teams einige Stunden nach dem zweiten Freien Training Feierabend machen und die übrig gebliebene Arbeit nach Hause in die Fabrik schicken können, wo sich eine eigene Nachtschicht damit auseinandersetzt, haben die kleineren Teams diese Möglichkeit zumeist nicht. Das führt dazu, dass die Mechaniker in den hinteren Regionen der Boxengasse praktisch jeden Freitagabend bis in die frühen Morgenstunden schuften müssen.#w1#

Die Beschränkung auf 45 Mann hat also ihr Ziel eindeutig verfehlt, weshalb nun laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' eine neue Maßnahme überlegt wird. Konkret ist die Rede von einer noch nicht näher definierten "Sperrstunde" am Freitagabend, zu der alle die Arbeit zur Seite legen müssen. Die Details sind allerdings noch auszuhandeln.

Durch die "Sperrstunde" sollen in erster Linie die Mechaniker der kleinen Teams geschützt werden, man wird sich jedoch auch etwas überlegen müssen, um den großen Teams auf diese Weise keinen Wettbewerbsvorteil zu ermöglichen. Schließlich würden die wohl weiterhin ihre Daten zur Auswertung in die Fabriken schicken, während die kleinen Teams dann gar nichts mehr machen könnten...

Von Samstag auf Sonntag existiert dieses Problem übrigens nicht, weil dann aufgrund der Parc-Fermé-Regel ohnehin kaum an den Autos gearbeitet werden darf.