• 06.05.2011 15:04

"Formel Playstation" kommt an

Die Sorgen waren groß vor der neuen Saison, doch die "Formel Playstation" mit vielen neuen Regeln und Knöpfen scheint sich zu bewähren

(Motorsport-Total.com/SID) - 26 Knöpfe, Sorgen und Beschwerden, aber auch 137 Überholmanöver und neue Fans: Die "Formel Playstation" kämpft gegen ihre Lästerer und Skeptiker an und ist auf dem besten Wege, sich zu bewähren. Die neuen Reifen, die laut Vorgabe nur 40 Prozent eines Rennens halten sollen, und ein scheinbar unübersichtliches Cockpit sorgten in den ersten Wochen der Formel-1-Saison für Angst und Spott. Weltmeister Sebastian Vettel sorgte sich mit Blick auf den nach Spektakeln lechzenden Zuschauer, "dass die kleine Raupe Nimmersatt vor dem Fernseher sitzt und sich immer mehr Unterhaltung wünscht".

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Da geht's lang: Die "neue" Formel 1 ist doch einfacher, als vorab gedacht wurde

Die Medien sprachen vom "Knopfsalat" und sogar dem "Krieg der Knöpfe". Routinier Rubens Barrichello hatte wieder die Rolle des Oberskeptikers übernommen: "Wenn du ein Rennen lang abwechselnd auf die Straße und das Armaturenbrett schaust, kriegst du Kopfweh", schimpfte er und befürchtete eine deutlich höhere Unfallgefahr. Vettel verwies darauf, dass man beim Autofahren schließlich auch nicht mit dem Telefon rumspielen dürfe, Williams-Technikchef Sam Michael spottete, man wolle Autofahrer und nicht "lauter kleine Einsteins".

Vor dem vierten Rennen am Sonntag in Istanbul lässt sich aber feststellen: Die über 20 Knöpfe, unter anderem für den Teamfunk, den Heckflügel, KERS oder die Trinkflasche haben noch keinen Unfall verursacht. Die Fahrer der heutigen Generation verlieren bei den vielen bunten Knöpfen offenbar keinesfalls den Durchblick, zudem haben die Teams manche Funktionen auf Pedale oder die Lenkrad-Rückseite verlagert. Und so scheinen sich derzeit eher die Meinungen der Ex-Weltmeister Niki Lauda ("Die modernen Autos kann doch ein dressierter Affe fahren") und Fernando Alonso ("Das wird die Guten von den sehr Guten trennen") zu bewahrheiten.¿pbvin|512|3638|inside|0|1pb¿

Den Durchblick verlieren durch die vielen Boxenstopps manche Piloten allenfalls in Bezug auf ihre aktuelle Position im Feld. Jenson Button hält dies für "sehr verwirrend", sein Teamkollege Lewis Hamilton merkt aber an: "2010 hatte man nur einen Boxenstopp, das war langweilig." Das jüngste Rennen in China sei laut Button dagegen "zweifelsohne eines der aufregendsten Rennen gewesen, an denen ich bisher teilgenommen habe". 68 Überholmanöver gab es allein in diesem Grand Prix - ein unglaublicher Wert.

"Für den Zuschauer ist das nicht so spannend", meint Nick Heidfeld. "Ein Überholmanöver sollte schon eine Herausforderung sein." Auch Vettels Teamkollege Mark Webber, der in Schanghai gleich 13 mal einen Kollegen kassierte, konstatierte anschließend überheblich, das Überholen sei zu einfach. "Für ihn vielleicht, weil er das schnellste Auto hat", entgegnet Ex-Weltmeister Hamilton. Doch auch Rekordchampion Michael Schumacher, mit 42 Jahren der älteste Pilot im Feld, hat Spaß an der neuen Formel 1.

Im Hinblick auf die vergangenen Jahre sei es "ein Unterschied wie Tag und Nacht", bisher aber "ein großer Erfolg". Alles sei gerechter, weil man nicht mehr im Verkehr feststeckt, das Spektakel dadurch größer. Ferrari-Pilot Felipe Massa nervt sogar das Gerede von der "guten alten Zeit", denn "wir Fahrer haben Spaß, die Zuschauer haben Spaß, also hat sich alles zum Guten gewendet". Hamilton stellt fest, dass "immer noch das schnellste Auto ganz vorne liegt". Das hat Vettel. Und der eroberte die WM-Führung als dreifacher Pole-Inhaber mit nur einem einzigen Überholmanöver...

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