• 06.05.2011 15:29

  • von Stefan Ziegler

Haug: "Es sah vernünftig aus"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug zieht ein positives Fazit zum ersten Trainingstag von Istanbul und möchte sein Team als dritte Formel-1-Kraft etablieren

(Motorsport-Total.com/Sky) - Michael Schumacher und Nico Rosberg klassierten sich zum Auftakt des vierten Grand Prix' des Jahres auf den vorderen Formel-1-Rängen. Das Mercedes-Duo erreichte im 2. Freien Training die Positionen vier und zwei und wusste dabei mit einer ordentlichen Geschwindigkeit zu überzeugen. Im Interview spricht Mercedes-Sportchef Norbert Haug darüber, wie er dieses Ergebnis einordnet und was von den Silberpfeilen noch zu erwarten ist. Das Ziel lautet: Mercedes möchte dritte Kraft sein.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug ist zufrieden mit dem Auftritt von Mercedes am Freitag von Istanbul

Frage: "Norbert, Michael Schumacher und Nico Rosberg waren in den beiden Freien Trainings zum Großen Preis der Türkei weit vorne vertreten. Wie bewerten Sie diese Leistung?"
Norbert Haug: "Freitags gibt es Grund zur Freude, wenn man das geplante Programm weitgehend absolvieren konnte. Ich glaube, das ist bei uns der Fall. Wir haben aber sicherlich noch etwas zu tun. Es war ein solider Tag und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg."

Frage: "Wirklich freudig reagieren Sie vermutlich erst, wenn Mercedes ganz oben steht..."
Haug: "Genau. Es ist aber schon gut, wenn man den Plan abspulen kann. Es sah ganz vernünftig aus. Natürlich springen wir aber nicht binnen zwei Rennen von der Position, auf der wir uns vorher befanden, bis ganz an die Spitze."


Fotos: Mercedes, Großer Preis der Türkei


"In China war der Podiumsplatz von der Geschwindigkeit her drin und wir waren dort drittschnellstes Team. Es wäre schön, wenn wir diese Leistung stabilisieren könnten. Versprechen kann ich das allerdings noch nicht. Ausgehend davon wollen wir weiter darauf aufbauen."

Frage: "Der Eindruck einige Experten ist, dass Mercedes mit vollen Tanks nicht ganz so gut zu sein scheint. Ist das so?"
Haug: "Ich weiß, wie voll unsere Tanks waren, kenne aber die Werte der Konkurrenz nicht. Vielleicht stellt sich aber mal jemand an die Waage der FIA, dort kann man es möglicherweise mit einem Auge sehen. Die schirmen das aber ganz gut ab."

"Ich denke, es kommt ganz darauf an, wie man einen Longrun angeht, ob man schnell losfährt und danach leidet oder ob man so fährt, dass es sich stabilisiert. Unsere Zeiten haben sich eher stabilisiert oder es ging vorwärts. Aber wie gesagt: Wir müssen noch schauen. Sicherlich teilt man sich einen solchen Rennversuch ein."

"Geht man es sehr stramm an, leidet der Reifen. Meiner Meinung nach ist das Ziel, hier gut über die Runden zu kommen. Ich behaupte allerdings nicht, dass wir mit vollen Tanks die besten Zeiten fahren. Wer sich als Dritter im Feld stabilisieren will, muss auch nicht die besten Rundenzeiten hinlegen."

Frage: "Wer kann an diesem Wochenende um den Sieg mitfahren?"
Haug: "Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) hatte am Morgen etwas Pech auf dem Randstein. So etwas kann passieren. Sicherlich war das nicht gerade hilfreich, doch ich denke, er kann das. Er muss auch einmal mit einem solchen kleinen Rückschlag klarkommen."

"Keine Ahnung, ob das Bild ein bisschen anders ausgesehen hätte, wenn er gefahren wäre. Mark Webber fuhr bestimmt mit viel Gewicht. Hat man ein schnelles Auto, sollte man das machen. Wir spulten aber auch nicht die reinrassigen Qualifikations-Versuche ab, sondern ein geplantes, seriöses Freitags-Programm, wie wir das immer tun und wie wir das auch in China taten."