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  • 06.08.2002 09:07

  • von Fabian Hust

Formel 3000 soll für Formel 1 obligatorisch werden

Wer in die Formel 1 will soll in Zukunft auf jeden Fall durch die Formel 3000 gehen ? das sieht ein interner FIA-Plan vor

(Motorsport-Total.com) - Der Motorsportweltverband FIA überdenkt zurzeit die Vergabe der so genannten Superlizenz, die die Fahrer benötigen, um in der Formel 1 an den Start zu gehen. FIA-Präsident Max Mosley hatte sich in letzter Zeit immer wieder kritisch geäußert, dass Fahrer wie Jenson Button, Kimi Räikkönen oder zuletzt Felipe Massa aus niedrigeren Rennserien wie der Formel 3 oder gar der Formel Renault direkt in die Formel 1 aufsteigen können.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Wird die Formel 3000 bald Bedingung für den Erwerb der Superlizenz?

Normalerweise müssen Piloten Erfolge zum Beispiel in der Formel 3000 vorweisen können, um in die Königsklasse kommen zu können, doch kann einem Fahrer auch dann der "Formel-1-Führerschein" ausgestellt werden, wenn er bei Testfahrten unter den Augen von FIA-Delegierten eine Renndistanz mit ordentlichem Tempo und ohne gröbere Fehler gefahren ist. So kam es vor, dass Kimi Räikkönen nach nur 23 Autorennen von 160 auf 850 PS umstieg, was in den Augen vieler Experten ein Risiko darstellte.

Hinter den Plänen steht aber auch noch der Gedanke, die Formel 3000 als "Schattenserie" der Formel 1 interessanter zu machen. Müssten Talente wie ein Kimi Räikkönen oder Felipe Massa durch die Formel 3000 gehen, so würde das Interesse an der Formel 3000 zunehmen, außerdem würde das Niveau der Formel 1 zwangsläufig steigen. "Es ist schon traurig, welches Niveau die Formel 1 dieser Tage hat", meinte vor kurzem Jacques Villeneuve. "Es kann nicht sein, dass die Formel 1 immer mehr zu einer Ausbildungsstätte für junge Fahrer verkommt."

Auch das Niveau der Formel 3000 würde durch die Vorschrift, dass man nur über diese Serie in die Formel 1 kommen kann, steigen. Außerdem würden zahlreiche Teams Fahrern einen Einsatz in der Formel 3000 finanzieren, wenn sie der Meinung sind, in dem Fahrer ein Talent zu sehen, wie das beispielsweise Mercedes bei Nick Heidfeld tat. Im ungünstigsten Fall könnte es aber natürlich auch sein, dass Talente nie den Sprung in die Formel 1 schaffen, da sie sich einen Platz in der Formel 3000 nicht leisten können.