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  • 09.02.2021 09:21

  • von Matt Somerfield, Co-Autoren: Giorgio Piola, Norman Fischer

Formel-1-Technik: Hinweise zu Vettels neuem Aston Martin

Noch weiß man nicht, wie der neue Aston Martin aussehen wird, doch es gibt bereits Anzeichen, die durchaus ein klares Bild von den Veränderungen geben

(Motorsport-Total.com) - Aston Martin geht wohl mit einem überarbeiteten Chassis in die Saison 2021. Das Team hat angedeutet, dass es seine zugewiesenen Token für ein Neudesign dieses Bereiches ausgegeben hat, um mehr Performance herauszuholen.

Titel-Bild zur News: Racing Point RP20

Racing Point hatte ab Mugello einen neuen Seitenkasten Zoom

Diese Information stammt von Teamchef Otmar Szafnauer, der in einem Interview mit 'Sky Sports F1' auf die neue Saison vorausblickt. "Wir hatten nicht den gleichen Entwicklungsspielraum wie sonst. Die Philosophie eines Autos mit niedrigem Anstellwinkel ist geblieben."

"Und obwohl die Philosophie mitgenommen wird, haben wir trotzdem viele neue Teile am Auto, viele Aerodynamik-Entwicklungen und selbst ein neues Chassis. Auch wenn das Auto dem vorherigen ähnelt, ist es zum größten Teil neu", so Szafnauer.

Die FIA legte im vergangenen Jahr eine Einfrierung und ein Tokensystem fest, um die Kosten zu senken und die Zeit bis zum brandneuen Auto, das auf 2022 verschoben wurde, zu überbrücken. Das bedeutet, dass der Hauptteil des Autos aus dem Vorjahr übernommen wird. Jedes Team konnte aber zwei Token ausgeben, um keinen großen Nachteil aus einem schlechten Designaspekt mitzuführen.

Token für Sicherheitszelle

Aston Martin scheint seine beiden Token für ein einzelnes großes Thema ausgegeben zu haben: der Sicherheitszelle. Getrennt durch die B-B-Linie wird die Sicherheitszelle in zwei Bereiche aufgeteilt. Beide kosten jeweils zwei Token, weswegen nur einer verändert werden kann.

Aston Martin wird seine Veränderungen wohl am hinteren Bereich durchgeführt haben, um eine Entscheidung aus der vergangenen Saison zu revidieren. Der RP20 besaß einen Holm für den Seitenaufprallschutz über dem Einlass des Seitenkastens, was dem Mercedes W10 nachempfunden wurde.

Seitenaufprallschutz Mercedes W10

Der hohe Seitenaufprallschutz ist dem Mercedes W10 nachempfunden Zoom

Dadurch war man das einzige Auto im Feld, das diese Streben nicht in einer tieferen Position hatte, wie es erstmals 2017 bei Ferrari zu sehen war. Die Entscheidung für eine tiefere Position basiert vor allem auf aerodynamischen Faktoren. Dadurch muss das Team aber die Kühlung neu positionieren, um die ganzen Vorteile herauszuholen.

Strebe könnte tiefer gelagert sein

Das Team hat sich in der Vorsaison intensiv mit dem Thema befasst und in Mugello ein großes Upgrade mit neuem Bodywork für den Seitenkasten gebracht. Dies war Teil einer gewaltigen Überarbeitung, um die effizientere Power-Unit besser zu nutzen, die weniger Kühlung brauchte als ihr Vorgänger. Dadurch konnte der Rennstall das Design fallen lassen, das man beim Studium des W10 angenommen hatte.

Das diesjährige Design wird unzweifelhaft auf diesem Prinzip aufgebaut sein. Man hat dabei nicht nur seine eigene Erfahrung mit dem neuen Bodywork und einer weiteren neuen Power-Unit einbezogen, sondern auch seinen eigenen Streifzug mit den tieferliegenden Seitenaufprallschutzstreben 2019.

Racing Point RP20

Bereits 2019 fuhr Racing Point mit einer tieferen Strebe Zoom

Racing Point war im Vorjahr bereits mitten in der Arbeit mit den Token, als es wie AlphaTauri die Möglichkeit bekam, auf die 2020er-Teile zu wechseln, die Mercedes und Red Bull ihnen zur Verfügung gestellt haben - und das ganz ohne den Einsatz von Token.

Upgrade im Heck

Beide konnten dadurch das Getriebe und die hintere Aufhängung von 2020 benutzen. Und während sich AlphaTauri dagegen entschied, wird Aston Martin wohl aus allem einen Vorteil ziehen, was geht.

Die Hinterradaufhängung des W11 besaß eine neue Geometrie. Die hintere Strebe des unteren Querlenkers wurde an einem Punkt der Crashstruktur fixiert, der höher und weiter hinten als sonst ist. Wie immer war der Hauptgrund dafür eine bessere Aerodynamik, da der Arm so positioniert wurde, dass der Luftstrom besser in den Kanal neben dem Diffusor fließen kann.

Mercedes-Aufhängung

Der Befestigungspunkt des Querlenkers wurde bei Mercedes verändert Zoom

Gleichzeitig wurde der innere Befestigungspunkt erhöht, um den Luftstrom-Flaschenhals zu reduzieren, wo die Oberseite des Diffusors erhöht ist, um sich mit der Unterseite der Crashstruktur und des Getriebes zu treffen.

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