Formel-1-Streit: Endgültiges Ende in Sicht!

Die zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilhersteller wollen das neueste Angebot von Bernie Ecclestone akzeptieren und den Formel-1-Streit beenden

(Motorsport-Total.com) - Nach jahrelangen Diskussionen und Machtkämpfen hinter den Kulissen könnte ein leidiges Kapitel Formel-1-Politik schon sehr bald zu den Akten gelegt werden: Wie heute Nachmittag in Imola durchsickerte, stehen die zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilhersteller und Bernie Ecclestone unmittelbar vor einer Einigung auf kommerzieller Ebene.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone und Flavio Briatore

Bernie Ecclestone und Flavio Briatore haben endlich einen Deal ausgearbeitet

Nachdem sich BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota mit ihren jeweiligen Teams bereits im März für die Weltmeisterschaft 2008 eingeschrieben und damit das Kriegsbeil mit der FIA zwar noch nicht begraben, aber immerhin schon mal in die Hand genommen haben, sollen nun auch die letzten Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. Dies ergab ein Treffen zwischen Renault-Teamchef Flavio Briatore und 'CVC'-Vorstand Donald MacKenzie.#w1#

'GPMA' mit neuestem Angebot einverstanden

'CVC' ist jene Investmentgruppe, die über das Tochterunternehmen 'Alpha Prema' die Mehrheit der Formel-1-Anteile kontrolliert und damit gemeinsam mit Ecclestone das Sagen hat. Seit der 'CVC'-Einstieg in die 'SLEC'-Holding offiziell abgewickelt ist, war klar, dass es demnächst eine Einigung zwischen 'Alpha Prema' und der 'GPMA' geben würde - und das heutige Angebot der Formel-1-Macher scheint den Automobilherstellern gut genug zu sein.

Briatore, der Ecclestone allerdings näher steht als BMW, DaimlerChrysler, Honda und Toyota, macht daraus inzwischen gar kein Geheimnis mehr: "Wir werden bei Bernie unterschreiben", kündigte er gegenüber 'autosport.com' an. Er selbst habe dies jedoch noch nicht getan, "weil ich gerade keine Füllfeder dabei hatte. Wir wollen aber so schnell wie möglich unterschreiben."

Ecclestone gab sich zunächst noch zurückhaltend: "Wenn Leute sagen, dass eine Rechnung bezahlt ist, glaube ich ihnen erst, wenn ich das Geld auf meinem Konto habe", relativierte er. "Sie werden jetzt wieder ein Meeting haben, aber sie haben ständig Meetings. Ich habe ihnen gesagt: 'Schaut, wie viel Geld ihr für Mineralwasser bei euren Meetings ausgegeben habt! Das ist zusammengerechnet mehr als ihr von mir wollt...'"

Ecclestone will nicht mehr weiter verhandeln

"Ich will nicht unverschämt sein, aber was wir jetzt anbieten, ist nicht mehr verhandelbar." Bernie Ecclestone

Das in Imola unterbreitete Angebot, welches den Formel-1-Teams in erster Linie eine höhere Beteiligung am großen Einnahmentopf des Grand-Prix-Sports zusichern soll, ist allerdings Ecclestones allerletzter Kompromissvorschlag: "Ich will nicht unverschämt sein, aber was wir jetzt anbieten, ist nicht mehr verhandelbar. Ich denke aber, dass sie damit ohnehin ziemlich glücklich sind", so der 75-Jährige.

Gegenüber der 'International Herald Tribune' hatte zuvor schon ein 'GPMA'-Sprecher eine baldige Lösung angekündigt: "Wenn der Sport anders strukturiert wäre, wären wir mit einem Ausstieg schlecht beraten." Dass nun alles so schnell ging, dürfte aber viele überrascht haben. Wann der Deal endgültig unter Dach und Fach gebracht wird, ist noch nicht bekannt, auszugehen ist jedoch von einer Unterschrift innerhalb weniger Wochen.