Formel-1-Regeln 2017: McLaren nennt Mercedes "verzweifelt"

Dicke Luft zwischen McLaren und Mercedes: Die Stuttgarter äußern Bedenken an den für 2017 geplanten Regeländerungen, was McLaren als typisches Spielchen abtut

(Motorsport-Total.com) - Beste Freunde werden die Verantwortlichen von McLaren und Mercedes so schnell wohl nicht mehr. Zwischen 1995 und 2014 belieferten die Stuttgarter das Team aus Woking 20 Jahre lang mit Motoren, dann zog McLaren-Boss Ron Dennis den Stecker. Weil man keine Lust mehr hatte, bei Mercedes neben dem Werksteam die zweite Geige zu spielen, belebte man die alte "Traumehe" mit Honda wieder - bisher allerdings mit mäßigen Erfolg. Das Verhältnis zwischen McLaren und Mercedes ist angespannt.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn, Vijay Mallya, Eric Boullier, Toto Wolff

McLarens Eric Boullier glaubt, dass Toto Wolff nur die üblichen Spielchen spielt Zoom

Und so kann sich McLaren-Rennleiter Eric Boullier eine kleine Spitze in Richtung der Silberpfeile auch nicht verkneifen. "Das ist ziemlich verzweifelt von Mercedes", erklärt der Franzose im Hinblick auf die Bedenken, die Mercedes angesichts der für 2017 geplanten Regeländerungen zuvor geäußert hat. Eine neue Aerodynamik soll die Autos ab der übernächsten Saison deutlich schneller machen.

Bei Mercedes erklärte man daraufhin, dass man angesichts der Pläne einige Sicherheitsbedenken hätte. Die Reifen von Pirelli seien den neuen Anforderungen möglicherweise nicht gewachsen. Boullier teilt diese Sorge hingegen "nicht wirklich" und erklärt: "Ich denke, dass es das übliche Spiel ist, wenn man Änderungen verhindern will. Dann argumentierst du einfach mit der Sicherheit."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte zuvor das Gegenteil behauptet und erklärt, dass einigen Teams jede Regeländerung reicht sei, da man sich davon verspreche, die aktuelle Mercedes-Dominanz zu durchbrechen. "Einige sehen nur die Gelegenheit, weil sie eine ganz andere Prioritätenliste oder politische Herangehensweise haben", erklärte er gegenüber 'Motorsport.com'.