• 02.01.2018 14:33

  • von Dominik Sharaf

Formel-1-Motoren 2021: Fronten sind laut Renault verhärtet

Keine Einigung zwischen Liberty Media, der FIA und den Herstellern in Sicht: Cyril Abiteboul untermauert die Position seines Arbeitgebers, mäßigt aber seinen Ton

(Motorsport-Total.com) - Ehe sich die Formel 1 über ein neues Motorenreglement ab der Saison 2021 einig ist, kann viel Zeit ins Land gehen - das meint auch Renault-Teamchef Cyril Abiteboul. Im Streit der Hersteller mit Liberty Media und der FIA erkennt der Franzose nicht, dass eine Lösung in Sicht wäre: "Es gibt nichts Neues. Die Gespräche gehen weiter und die Meinungen auseinander", so Abiteboul laut 'F1i.com' im Gespräch der Zeitschrift 'Auto-Hebdo'. Auch er beharrt auf der altbekannten Renault-Position.

Titel-Bild zur News: Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul ist pessimistisch, was eine rasche Einigung im Motorenstreit betrifft Zoom

Heißt: Bei den aktuellen V6-Hybriden mit mehreren Systemen zur Energierückgewinnung bleiben und von Einheitsteilen Abstand nehmen, aber dennoch an Stellschrauben drehen: "Wir müssen die aktuellen Antriebe verbessern, denn sie haben einige Macken. Mehr Lärm und mehr Leistung", gibt Abiteboul die Marschroute vor. Er wünscht außerdem die Abschaffung der Begrenzung des Benzinverbrauchs, der Mindestlaufleistungen für Komponenten und der Limitierung von Teilewechseln.

"Allen voran sollten die aktuellen Motoren als Basis für die Zukunft Bestand haben. Es gibt keinen Bedarf an einer Revolution, die niemand will", findet Abiteboul und stimmt damit Mercedes und Ferrari zu, spart sich aber Ausstiegsdrohungen im Stile Sergio Marchionnes. Die verhärteten Fronten könnte eine Beschlussfassung verzögern - und damit potenziellen neuen Herstellern den Weg in die Formel 1 erschweren. Insbesondere Aston Martin wird als neuer Motorenbauer gehandelt.

Formel-1-Boss Chase Carey teilt zwar die Auffassung, dass die Antrieb lauter sowie leistungsfähiger werden müssten, ergänzte kürzlich bei 'Sky Sports F1' aber: "Und kostengünstiger." Serienrelevanz sei wichtig, die Formel 1 stehe und falle aber mit hochklassigem sportlichen Wettbewerb. Er vertraut auf seinen Sportchef Brawn, der als Vordenker hinter dem Liberty-Vorschlag gilt: "Ross verfügt über ein Wissen, da müsste ich mich zehn Jahre lang reinarbeiten", so Carey. "Ross ist ein Experte, ich bin Fan. Und ich wünsche mir Spektakel und Action."